„9 Plätze – 9 Schätze“

Urig & idyllisch: Die Sitzendorfer Kellergasse

In der Hauptabendshow „9 Plätze – 9 Schätze“ sucht der ORF am 26. Oktober wieder die schönsten, verborgenen Plätze Österreichs. Einer von drei Kandidaten aus Niederösterreich ist die Sitzendorfer Kellergasse in Hollabrunn, auf den Spuren der Kellerkatze.

Rund 1.100 Kellergassen gibt es im Weinviertel, Hollabrunn wird mit 35 Gassen als die Hauptstadt der Kellergassen bezeichnet. Mit einer Länge von 1,2 Kilometern und vier Strängen zählt die Sitzendorfer Kellergasse in Hollabrunn zu den größten im Land. Neben jahrhundertealten idyllischen Weinkellern und uriger Gemütlichkeit spielt dort die Tradition der Kellerkatze eine wichtige Rolle. Die Kellergasse wird daher von vielen liebevoll „Kellerkatzenweg“ genannt.

Wo die Kellerkatze daheim ist, trinkt man guten Wein. So lautet zumindest ein Sprichwort. Die Weinviertler Kellerkatze ist eine uralte Symbolfigur des Weinbaus, über die es zahlreiche Mythen zu erzählen gibt. Früher war sie dafür zuständig, Mäuse auf den Dachböden der Presshäuser zu jagen, danach machte es sich die Samtpfote auf einem der Weinfässer gemütlich.

Telefonvoting

Am Ende der Show „9 Plätze – 9 Schätze“ am 26. Oktober (20.15 Uhr, ORF 2) kann das Publikum per Telefonanruf für seinen Favoriten voten. Die Telefonnummer für die Sitzendorfer Kellergasse in Hollabrunn: 0901 05 901 06 (0,50 Euro/Anruf)

Erzählungen zufolge legte sich die Kellerkatze immer auf das wärmste Fass. Für den Winzer war dies ein wichtiger Hinweis, denn das wärmste Fass im Keller ist stets jenes, in dem der Most am längsten gärte und somit vielversprechend für einen gehaltvollen Wein war.

Vom Mythos zum gelebten Brauchtum

Aus den Erzählungen rund um die Kellerkatze entwickelte sich der Brauch, dass die Winzer eine aus Holz geschnitzte oder aus Ton geformte Katze auf das Fass mit dem besten Wein setzten. Diese Tradition war zunehmend in Vergessenheit geraten, bis der Hollabrunner Künstler Günter Stockinger die Skulptur der Weinviertler Kellerkatze wieder neu belebte. Seither fertigte er mit einer Kettensäge schon hunderte Kellerkatzen aus Holz an. Die Kellerkatze begegnet einem somit vielerorts beim Wandern durch die Sitzendorfer Kellergasse in Hollabrunn.

Fotostrecke mit 12 Bildern

Sitzendorfer Kellergasse
ORF/Thomas Birgfellner
Sitzendorfer Kellergasse
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Sitzendorfer Kellergasse
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Die Kellergassen im Weinviertel entstanden ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Als es den Bauern ermöglicht wurde, selbst Wein zu produzieren, zu lagern und zu verkaufen, wurden Presshäuser oder kleine „Vorkappeln“ davorgesetzt, einfache Zweckbauten, die noch heute den Charme einer Kellergasse ausmachen.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 30.9.2021

Auch in der Sitzendorfer Kellergasse in Hollabrunn erinnern zahlreiche Gebäude aus dieser Zeit an die jahrhundertealte Tradition des Weinbaus. Bei Kellergassenführungen gibt es Einblicke in die bewegte Geschichte des Weins und die große Bedeutung der Kellerkatze. Auch die Besichtigung in den Tiefen eines lang gestreckten Weinkellers lüftet so manches Geheimnis. Zum Beispiel, warum an vielen Kellermauern einst Münzen angebracht wurden und warum schwarzer Schimmel eine ähnliche Bedeutung wie die Kellerkatze hat. Besucherinnen und Besuchern wird bei diesen Kellergassenwanderungen auf Anfrage auch ein Picknickkorb mit regionalen Spezialitäten und Weinviertler Wein zur Verfügung gestellt.