"Die Mariendistel (Silybum marianum) wird bis zu 1,5 Meter hoch und besitzt kugelförmige purpurrote Blüten sowie dunkelbraune, glänzende längliche Früchte. Die Mariendistel gehört zu der Familie der Korbblütler und blüht von Juni bis September. Sie kommt vor allem in Südeuropa, Nordafrika und Westasien vor. Dort wächst sie auf trockenen Böden wie zum Beispiel an Wegrändern oder auf Schuttplätzen“, sagt Apothekerin Irina Schwabegger-Wager.
Als Arzneipflanze sei die Mariendistel schon seit dem Altertum bekannt und wurde 2021 zur österreichischen Arzneipflanze des Jahres gewählt. In Österreich stelle die Mariendistel eine der drei wichtigsten großflächig kultivierten Arzneipflanzen dar, die Anbaugebiete liegen in Niederösterreich – vor allem im Waldviertel, teilweise im Weinviertel.
Welche Pflanzenteile und Inhaltsstoffe werden verwendet?
„Verwendet werden die dunkelbraunen glänzenden Früchte der Mariendistel. Sie enthalten als wirksamen Inhaltsstoff Silymarin. Daneben stecken in den Früchten wertvolle Fettsäuren wie Linol- und Ölsäure, sowie reichlich Eiweiß.“
Was bewirken die Inhaltsstoffe der Mariendistel?
"Zubereitungen aus Mariendistelfrüchten können unsere Leber vor schädlichen Einflüssen schützen. Die Leber ist ja unser wichtigstes Stoffwechselorgan, über sie werden Giftstoffe ausgeschieden, zudem sie produziert Gallensäuren, die für die Verdauung und den Fettabbau unbedingt notwendig sind. Wenn die Leber jedoch durch Umweltgifte oder die dauerhafte Einnahme von Medikamenten, aber auch durch zu viel Fett, Alkohol und Süßes zu stark be- oder überlastet wird, dann braucht dieses wichtige Organ Unterstützung bei der Entgiftung. Die können Zubereitungen aus Mariendistelfrüchten als natürliche Detox-Helfer leisten.
Die Mariendistel eignet sich ebenfalls zur unterstützenden Behandlung bei Leberbeschwerden wie der vor allem lebensstilbedingten Fettleber und zur Leberentgiftung. Dadurch verbessern sich die Blutwerte, die ständige Müdigkeit nimmt ab, man wird leistungsfähiger und kann auch besser schlafen. Die pflanzlichen Wirkstoffe wirken dabei gleich mehrfach positiv: Sie blocken Schadstoffe ab und erschweren so das Eindringen von schädlichen Substanzen. Gleichzeitig unterstützen sie bereits geschädigte Zellen sich wieder zu erholen und es werden die wichtigen Leberenzyme gut geschützt. Wichtiger Hinweis: Die Mariendistel ist ein Korbblütler. Wer darauf allergisch reagiert, sollte die Heilpflanze vorsichtshalber nicht anwenden."
Wie wird die Mariendistel am besten angewendet?
„Mariendisteltee hingegen eignet sich weniger gut, um Leberkrankheiten günstig zu beeinflussen, da die wichtigen Inhaltsstoffe kaum wsserlöslich sind und daher im Tee in zu niedriger Konzentration vorliegen würden. Er kann jedoch gegen Beschwerden wie Blähungen und Völlegefühl helfen. In Fertigarzneimitteln – also Tabletten oder Tinkturen kommt das wirksame Silymarin höher konzentriert vor. Sie sind gut verträglich und eignen sich vor allem zur kurmäßigen Anwendung.“