Ginkoblätter
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„La Vita“

Studien: Ginkgo mildert Demenzsymptome

Ginkgo gilt als lebendes Fossil. Seine ursprüngliche Heimat liegt in Asien, dort wird er schon lange als Heilpflanze genutzt. Mittlerweile wird Ginkgo auch im Waldviertel angebaut. Der Wirkstoff der Pflanze wird etwa bei Demenz eingesetzt.

Seit Jahrmillionen wächst der Baum auf der Erde. Die Heimat des Ginkgo liegt ursprünglich in China. Die Pflanze kann bis zu 40 Meter hoch und hunderte Jahre alt werden. Auch im Bezirk Zwettl gedeiht Ginkgo gut. Leicht saure Böden und ausreichend Regen gefallen der Pflanze.

Fünf Jahre braucht sie, bis sie von der Nuss auf Strauchhöhe gewachsen ist und geerntet werden kann. „Der Ginkgo gilt als ‚Urbaum‘, aus dem sich Nadel- und Laubhölzer entwickelt haben. Ginkgo ist eigentlich ein Nadelbaum, bei dem noch die Nadeln verklebt sind. Er ist ein sommergrüner Baum, der über den Winter das Laub verliert“, erklärt Andreas Strohmaier, Pflanzenbauberater für Ginkgo.

Hoher Wirkstoffgehalt wegen des Waldviertler Klimas

Kurz bevor das passiert, haben die Ginkgoblätter den höchsten Wirkstoffgehalt. Deswegen werden die Blätter im Herbst geerntet. Im Waldviertel ist die Qualität der Blätter besonders hoch, so Strohmaier: „Aufgrund der klimatischen Bedingungen schaffen wir einen durchschnittlich höheren Wirkstoffgehalt als in Europa oder in Asien. Er ist dreimal so hoch wie der von Ginkgo aus Asien“.

Ginkoernte im Waldviertel
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Im Waldviertel wird erfolgreich Ginkgo mit einem besonders hohen Wirkstoffgehalt angebaut, dessen Blätter werden das erste Mal nach etwa fünf Jahren geerntet werden

Bei der Firma Waldland werden die Blätter dann getrocknet und abgepackt. Ginkgotee sollte nicht im Übermaß getrunken werden, da die Blätter Ginkgolsäure enthalten. Diese ist in hoher Dosis giftig. Bei dem Extrakt wird die Ginkgolsäure hingegen entfernt. Pulverisiert landet das Extrakt dann in Tabletten oder Kapseln, die einen besonders hohen Wirkstoffgehalt aufweisen.

Studien zeigen, dass Ginkgo die Durchblutung verbessert. Er wird daher etwa bei Durchblutungsstörungen in den Beinen sowie bei Tinnitus eingesetzt, aber auch bei Demenz. „Die Symptome werden gemindert, etwa Kopfschmerzen, verminderte Reaktionsgeschwindigkeit, Schwindel, depressive Zustände oder verminderte Aufmerksamkeit. Diese Symptome bessern sich durch die Einnahme von Ginkgo“, erläutert Helene Aichinger, Apothekerin in Zwettl.

Ginkgo verstärkt Wirkung von Blutverdünnern

Allerdings gibt es für die Einnahme von Ginkgo auch Ausschließungsgründe, warnt Aichinger: „Menschen, die Blutverdünner einnehmen, sollten eine Einnahme von Ginkgo auf jeden Fall mit dem Arzt absprechen. Denn es kann dadurch zu einer Wirkungsverstärkung der Blutverdünner kommen.“ Gibt der Arzt das Okay, dann braucht man noch ein bisschen Geduld. Die Wirkung zeigt sich meist nach etwa zwei bis drei Monaten.