Knauß: Vom Skirennläufer zum Moderator

„Ich muss zugeben, ich war seit langem wieder einmal richtig nervös“, so Hans Knauß über die ersten Dreharbeiten zur neuen ORF-Sendung „Österreich vom Feinsten“, mit der er in die großen Fußstapfen von Sepp Forcher („Klingendes Österreich“) steigt. Lange habe er nicht nachgedacht, ob er sich der neuen Herausforderung stellen möchte, erzählt Knauß: „Ich bin mit Brauchtum aufgewachsen, auch mit Volksmusik, nur leider habe ich nie ein Musikinstrument gelernt.“

In der „Nahaufnahme“ erzählt er über die Familie mit sechs Kindern, in der er aufgewachsen ist und sein großes Vorbild: „Das ist mein großer, bescheidener Vater, der leider schon gestorben ist. Er war einer der letzten Kriegsheimkehrer und hat uns gelehrt, was wirklich zählt im Leben.“ Nicht der Luxus, sondern die Familie ist es, die ihm wichtig sei und die Geduld, die man im Leben brauche, dann komme das Glück schon zurück, erählt Knauß im persönlichen Gespräch.

Von fehlenden Hundertstel bis Dopingsperre

Er spricht auch über die fehlenden Hundertstelsekunden, die ihm unter anderem den Weltmeistertitel gekostet und den Spitznamen „Hundertstel-Hansi“ eingebracht haben: „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, das ist alles Jahre her und abgehakt. Ist es nicht! Aber heute würde ich nichts tauschen gegen eine Hundertstelsekunde, dass ich Weltmeister sein könnte“, so Knauß. Auch über seine große Lebenskrise mit der Dopingsperre aufgrund eines verunreinigten Vitaminpräparats spricht Knauß im Rückblick positiv: „Das hat seine Spuren hinterlassen bei mir. Ich bin seither vorsichtiger im Umgang mit Menschen. Es hat mir gezeigt, es meint nicht jeder ehrlich mit dir.“

Voller Stolz erzählt Knauß von seinen eigenen beiden Kindern, seiner Tochter, die auch Skirennläuferin werden möchte, und seinem Sohn, der eine landwirtschaftliche Ausbildung macht. Seiner Frau Barbara streut er Rosen für all ihre Geduld und ihr Verständnis während seiner aktiven Zeit und auch darüber hinaus: „Aber das Intervall, das ich etwas Verrücktes machen muss, egal ob ich auf Ski von einem Felsen springe oder im Sommer auf dem Motorrad um die Ecke ziehe, wird weniger. Gott sei Dank.“