Ärztin bei der Untersuchung mit einem Stetoskop
APA/HELMUT FOHRINGER
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Gesundheit

Wie Cholesterinsenker helfen können

Cholesterin hat keinen guten Ruf – aber wir brauchen es zum Beispiel für unsere Zellen. Allerdings kann ein zu hoher Cholesterinspiegel zur Verkalkung von Gefäßwänden führen. Apotheker Dieter Kröner aus Pernitz erklärt, wie Cholesterinsenker helfen können.

„Cholesterin gilt als wichtiger Faktor für den Aufbau unserer Zellmembran und als Ausgangssubstanz für verschiedene Hormone (z.B.: Progesteron, Testosteron, Corticoide). Ein zu hoher Cholesterinspiegel kann zu einer Verkalkung der Gefäßwände, der sogenannten Arteriosklerose führen“, sagt Kröner. Ob Cholesterinwerte zu hoch sind oder in einem tolerablen Bereich liegen, hänge auch davon ab, ob es als schädliches LDL- oder schützendes HDL- Cholesterin vorliegt.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 10.11.2021

„LDL-Cholesterin verursacht Fetteinlagerungen in den Blutgefäßwänden und ist damit Wegbereiter von Atherosklerose, der Arterienverkalkung. Diese kann später zu Angina pectoris (Brustenge) sowie Herzinfarkt oder Schlaganfall führen. HDL-Cholesterin hat erfreulicherweise genau die umgekehrte Wirkung, es wandert in die Leber, wo es dann verarbeitet und abgebaut wird. Es wirkt so der Atherosklerose entgegen, je höher der Anteil im Blut, desto besser!“

Cholesterinsenker: Statine bis zu Lecithin

„Die wichtigste Medikamentengruppe zur Senkung des Cholesterinspiegels sind die Statine. Sie hemmen die körpereigene Produktion in der Leber und werden meistens einmal täglich abends genommen. Viele Patienten fühlen sich müde, abgeschlagen und leiden vielfach unter Muskelschmerzen bzw. Muskelschwäche. Statine sind nämlich so genannte Coenzym Q10 Räuber. Das Coenzym Q10 stellt eine wesentliche Quelle für die Energiegewinnung im Körper dar, Statine unterdrücken einerseits die körpereigene Cholesterinbildung, andererseits auch die Coenzym Q10 Bildung. Dieser Mangel kann durch die Zufuhr von Coenzym Q10 ergänzend zur Nahrung ausgeglichen werden (100 – 300 mg pro Tag). Lecithin besteht aus mehreren Bestandteilen. Dies erklärt die vielfältigen Wirkungsweisen des Lecithins. Lecithin weist keinerlei Nebenwirkungen auf, da es sich um einen biologischen, körpereigenen Stoff handelt“, sagt der Apotheker.

Lecithin sei ein natürlicher Cholesterinsenker v.a. in der Sojapflanze. „Zur Senkung der Blutfette (Cholesterin, Triglyzeride) und Verringerung des Arterienverkalkungsrisikos (erhöht HDL, senkt LDL), es steigert den Fettstoffwechsel und wirkt vorbeugend gegen Gallensteine. Natürliche Quellen sind Leber, Hirn und Erdnüsse.“ Auch roter Hefereis sei chemisch gesehen ein Cholesterinsenker, aber natürlichen Ursprungs.