Maroni
APA/Barbara Gindl
APA/Barbara Gindl
Kulinarium

Mit Maronikipferln durch den Herbst

Maroni gehören zum Herbst wie der Sturm und die Martinigans. Aus dem Stanitzel schmecken sie gut, aber noch besser vielleicht als Fülle in Maronikipferl: Radio-NÖ-Köchin Andrea Karrer kennt das Rezept!

Es gibt mehrere hundert verschiedene Sorten, man könnte sie wie die Erdäpfel in mehlige oder in feste einteilen. Leider ist das bei uns im Handel nicht üblich. Aus Neapel kommt eine mehlige Sorte – für Pürees ausgezeichnet geeignet –, aus Florenz hingegen eher kernige Kastanien, die wunderbar als Beilage schmecken.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 13.11.2021

Einkauftipp: Auf große Früchte mit glatter, glänzender Schale achten. Kontrollieren, ob die Maroni Schimmelflecken aufweisen.

Lagerung: Maroni sollte man kühl, trocken und luftig lagern, so sind sie einige Wochen haltbar. Auf keinen Fall in einem Plastiksackerl aufbewahren, da schimmeln sie rasch.

Maroni haben viele Meriten. Sie eignen sich als Fülle von Gansl, Ente oder Truthahn. Um sie richtig zu präparieren, schneidet man die Schale der Maroni auf der gewölbten Seite mit einem kleinen Messer kreuzweise ein, legt sie auf ein mit kaltem Wasser bespritztes Blech und bratet sie unter mehrmaligem Rütteln im Rohr bei 200 Grad Celsius, bis sie sich öffnen, das dauert etwa 30 Minuten.

Maronibrater
APA/Barbara Gindl

Oder: Die eingeschnittenen Maroni in heißem Wasser etwa 30 Minuten kochen, aber ich finde, dass sie bei dieser Garmethode stark an Geschmack einbüßen. Anschließend lassen sich Schale und die darunter befindliche Haut relativ leicht entfernen. Dann mit Apfelspalten vermengen, mit Beifuß, dem typischen Ganslgewürzkraut, Salz, Pfeffer und Thymian würzen – einfach, doch authentisch.

Eine gute Beilage zu Wild und Wildgeflügel sind glasierte Maroni, deren sanft süßliches Aroma sich gut an Beilagen wie Rotkraut, Kohlsprossen, Trauben oder Preiselbeeren anpasst. Dafür werden die gebratenen Maroni geschält, dann Butter mit etwas Zucker oder Honig in der Pfanne geschmolzen, leicht karamellisiert und die Maroni darin leicht geschwenkt. Man kann auch etwas Suppe zugießen und so lange darin dünsten, bis die Flüssigkeit vollkommen verdampft ist.

Maronikipferl

Zutaten für 12 Stück

Für den Mürbteig

  • 250g Mehl (glatt)
  • 160g Butter
  • 80g Staubzucker
  • 1 Dotter

Für die Füllung

  • 200g Maronipüree
  • 100g Staubzucker
  • 120g Ribiselmarmelade
  • Mehl zum Ausarbeiten
  • Vanillezucker
  • Staubzucker

Zubereitung: Für den Mürbteig kalte Butter in Stücke schneiden, mit Mehl verbröseln, mit Staubzucker und Dotter rasch zu einem Teig verkneten, in Frischhaltefolie wickeln und etwa eine halbe Stunde im Kühlschrank rasten lassen.

Für die Füllung das Maronipüree mit Staubzucker verkneten und aus der Masse zwölf gleich große Kugeln formen. Mürbteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche messerrückendick rechteckig (40 x 30 cm) ausrollen. Teig der Länge nach halbieren, sodass zwei Streifen mit je 15 cm Breite entstehen. Aus jedem der Streifen sechs Dreiecke mit 12 cm Grundlinie schneiden.

In die Mitte der Teigdreiecke je einen Tupfer Marmelade setzen, mit jeweils einer Kugel Maronifülle belegen. Teigdreiecke über die Fülle von der Grundlinie zur Spitze hin aufrollen und zu Kipferln formen.

Maronikipferl auf ein mit Backtrennpapier belegtes Blech legen und im vorgeheizten Backrohr auf mittlerer Schiene bei 200 Grad Celsius etwa 10 bis 15 Minuten hellbraun backen. Wenig Vanillezucker und Staubzucker versieben. Kipferl aus dem Rohr nehmen und noch warm mit der Zuckermischung bestreuen.