Skitourengehen am bezaubernden Semmering

So Skifahren gehen wie es zum Ende des 19. Jahrhunderts hin üblich war – das verspricht das Skibergsteigen oder Skitourengehen. Ein Sport, der immer beliebter wird, aber nicht unriskant ist. Ohne Sicherheitsset – Schaufel, Sonde, Lawinenverschüttetensuchgerät und Stirnlampe – würde Skischullehrer und -besitzer Reinhard Wurm keine Tour starten.

Eine Skitour beschreiben die Teilnehmer unserer Tour als „befreiend“. „Man ist unabhängig von Aufstiegshilfen, in der Natur ist man, und der meiste Spaß ist, dass man mit Freunden unterwegs sein kann“, sagt Reinhard Wurm.

Wegen der milden Temperaturen führt er unsere Gruppe im Bereich des Skigebiets der Semmering-Hirschenkogel-Bergbahnen. „Um im Gelände wirklich genug Schnee zu haben, müsste man zurzeit sehr weit hoch gehen“, so Wurm. Das empfiehlt er nur erprobten Skitourengehern oder jenen, die mit Skiführer gehen. Der Semmering biete sich aber vor allem für Beginner an.

Ausrüstung: Tourenski, Klappbindung, Schuhe, Stecken, Felle (für den Grip beim Hochgehen), Schaufel und LVS-Geräte (Lawinen-Verschütteten-Suchgerät) können beim Skiverleih „Alpincenter Zauberberg Semmering“ ausgeborgt werden. Bei „Sport Puschi“ gibt es ebenfalls Tourenski-Sets.

Vor der Anreise: Wenn man ohne Skiführer abseits der Pisten geht (für Anfänger nicht zu empfehlen), dann die Route genau einprägen und einen Plan mitnehmen. Wenn man geübter ist und alleine geht, auch immer jemanden informieren, wo man genau unterwegs sein wird. Beim erstmaligen Skitourengehen sei es auch wichtig vorher zu testen, ob man sich beim Skifahren noch sicher fühlt. Viele würden das Skitourengehen ausprobieren, ohne sich bewusst zu sein, dass man meistens nach dem Aufstieg auf nicht-präpariertem Gelände hinunterfahren muss. Selbstüberschätzung sei die häufigste Fehlerquelle, sagt Reinhard Wurm.

Anreise: Von Wien mit dem Auto circa eine Stunde, mit dem Zug (ohne Umsteigen) vom Hauptbahnhof bis zum Bahnhof Semmering etwas über eineinhalb Stunden. Vom Bahnhof Semmering sind es dann noch 20 Minuten zu Fuß zu den Bergbahnen. Von St. Pölten sind es über die Autobahn 1 Stunde 20 Minuten. Öffentlich muss man von St. Pölten zuerst nach Wien. Die Strecke dauert dann mit der schnellsten Zugverbindung zwei Stunden.

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Touren: Am und rund um den Semmering gibt es circa 20 online-nachlesbare Routen für Skitourengeherinnen und -geher. Die Skischule Semmering bietet geführte Touren für Anfänger und Fortgeschrittene abseits der Pisten an. Eine schöne Route für Anfänger verläuft von der Bergstation zum Sonnwendstein und dauert etwa zwei Stunden. Man kann entlang der Straße oder durch den Wald gehen. Die Abfahrt verläuft dann nach Maria Schutz.

Auch im Skigebiet Semmering, also entlang und neben den Pisten bei den Semmering-Hirschenkogel-Bergbahnen, darf man Skitouren unternehmen. Das ist für Beginner ein guter Einstieg, wie es von den Skitourengehern heißt, mit denen noe.ORF.at unterwegs war.

Und das bietet sich vor allem bei den derzeit eher milden Temperaturen an, da im Skigebiet genügend Schnee liegt bzw. künstlich beschneit wird. Besonderes Flair hat eine Skitour in diesem Fall bei Nacht: 13 Pistenkilometer werden in der Nacht mit Flutlicht beleuchtet.

CoV-Maßnahmen: Fürs Skitourengehen braucht man keinen 2G-Nachweis. Benützt man auf Teilen der Strecke jedoch Gondel oder abdeckbare Lifte, muss man geimpft oder genesen sein. Dort gilt zudem FFP2-Maskenpflicht. Auch die Gastronomie ist nur mit 2G-Nachweis besuchbar.