Neujahrskonzert der Tonkünstler
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Kultur

Mit den Tonkünstlern ins Jubiläumsjahr 2022

Mit ihren „Musikalischen Neujahrsgrüßen“ sind die Tonkünstler am Samstagabend ins Jahr 2022 gestartet. Für das Land Niederösterreich ist es ein besonderes Jahr – mit dem Konzert im Festspielhaus erfolgte der Auftakt zu den Feierlichkeiten des 100-Jahr-Jubiläums.

Das Programm der Tonkünstler zum Neujahrstag umfasste Lehar genauso wie Dvorak, Borodin genauso wie Strauss Vater und Sohn. Eine vielfältige Mischung also. „Das ist mein Markenzeichen“, sagte Dirigent Alfred Eschwé: „Symphonisches, Oper, Operette und auch teilweise sehr lustige Sachen.“

Einen der Höhepunkte markierte jedenfalls ein zeitgenössisches Stück: der „Festmarsch – 100 Jahre Niederösterreich“, der am Samstag im St. Pöltner Festspielhaus uraufgeführt wurde. Komponiert wurde das Stück von Leopold Schmetterer, einem früheren Studienkollegen von Eschwé. „Man wollte zum Jubiläum einen niederösterreichischen Komponisten ins Programm nehmen. Da habe ich vorgeschlagen, doch einen Zeitgenossen zu nehmen“, erzählte der Dirigent gegenüber noe.ORF.at.

Eine Premiere in St. Pölten war es auch für die deutsche Sopranistin Joo-Anne Bitter, die zum ersten Mal mit den Tonkünstlern auftrat. Dass das ausgerechnet bei einem Neujahrskonzert geschah, freute sie besonders: „Es ist der erste Tag im neuen Jahr und eine ganz besondere Stimmung, im Publikum und auch für uns Sänger.“

Neujahrskonzert der Tonkünstler
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Joo-Anne Bitter bei ihrer Premiere in St. Pölten

„Wir unterscheiden uns mit unserem Neujahrskonzert immer etwas von dem, was die Wiener Philharmoniker machen“, sagte Frank Druschel, Geschäftsführer des Tonkünstler-Orchesters. „Wir haben immer eine Solistin dabei.“ Wichtig sei die richtige Mischung des Programms. Druschel sprach hier von einem „bunten Blumenstrauß“ für die Ohren.

Jahrestag der niederösterreichischen Eigenständigkeit

Der Auftakt zu den 100-Jahr-Feierlichkeiten in Niederösterreich war zeitlich perfekt gewählt. Schließlich jährte sich am Samstag auf den Tag genau jener Moment, an dem das sogenannte Trennungsgesetz 1922 in Kraft trat. Damit waren Wien und Niederösterreich erstmals in der Geschichte zwei separate Bundesländer.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 2.1.2022

„Wir wissen natürlich, dass die Geschichte Niederösterreichs viel umfassender ist als die letzten 100 Jahre“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) auf der Bühne. Dank der Loslösung von Wien sei damals aber die Eigenständigkeit und Landesidentität Niederösterreichs stark gewachsen „und das ist ein Grund zum Feiern“, so Mikl-Leitner. Niederösterreich habe sich in diesem Jahrhundert „perfekt entwickelt“.

Tonkünstler unterwegs in Niederösterreich

Ständiger Begleiter der Kulturbranche bleiben die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie. Nach einem Neujahrskonzert ganz ohne Publikum – 2021 herrschte schließlich zum Jahreswechsel ein Lockdown – durfte sich das Festspielhaus diesmal zumindest wieder zur Hälfte füllen, wenn auch nur unter strikten Vorkehrungen wie etwa einer 2G-plus-Regel.

So wie in früheren Jahren vor der Pandemie gehen die Tonkünstler heuer auch wieder auf Tournee durch Niederösterreich. So kann das Programm des Neujahrskonzerts bis zum 23. Jänner in allen Teilen des Landes live erlebt werden.

Neujahrskonzert in den eigenen vier Wänden

Wie bereits im Vorjahr überträgt allerdings auch der ORF das Konzert, sowohl im Radio als auch im nationalen Fernsehen. In Bezug auf Kultur seien „wir alle sehr ausgehungert“, sagte ORF-Generaldirektor Roland Weißmann bei seinem Besuch in St. Pölten. Umso wichtiger sei es zum einen, dass nun „nach schwierigen Zeiten wieder unter gewissen Voraussetzungen die Möglichkeit besteht, Kultur zu genießen“. Zum anderen setze man weiterhin darauf, die Kulturveranstaltungen auch in die heimischen Wohnzimmer zu bringen.

Die Tonkünstler im ORF

Der ORF zeichnet das Neujahrskonzert der Tonkünstler am Donnerstag, 6. Jänner, auf, als Solistin tritt dann Caroline Melzer auf. Zu hören ist die Veranstaltung am selben Tag auf Radio NÖ um 20.04 Uhr, zu sehen ist sie am Sonntag, 9. Jänner, um 11.05 Uhr in ORF 2.

„Ich freue mich, dass es gemeinsam mit dem Landesstudio gelungen ist“, sagte auch ORF-2-Channelmanager Alexander Hofer. Das sei einerseits angesichts des Jubiläumsjahrs „ein schönes Zeichen, auf der anderen Seite ist jede Form von musikalischem Gruß, der Zuversicht und Hoffnung verströmt, derzeit sehr wichtig“, sagte Hofer.

ORF-NÖ-Landesdirektor Robert Ziegler sprach von einer „jahrzehntelangen gemeinsamen Geschichte“ der niederösterreichischen Kulturlandschaft und des Landesstudios. „Das ist nicht nur unser Auftrag, sondern auch unser Wille“, so Ziegler. „Umso erfreulicher ist es, dass diese Neujahrsgrüße in diesem besonderen Jahr einem breiten Publikum national angeboten werden können.“