Bergung der Katze im Müllbunker, Müllverbrennungsanlage Zistersdorf
FCC Zistersdorf Abfall Service GmbH
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Chronik

Kater Fridolin aus Müllbunker gerettet

Ein Kater ist am Dienstag im letzten Moment aus der Müllverbrennungsanlage Zistersdorf (Bezirk Gänserndorf) geborgen worden. Ein Kranfahrer hatte das Tier im Müllspeicher entdeckt. Der auf den Namen „Fridolin“ getaufte Kater sucht jetzt seinen Besitzer.

Viel hätte nicht gefehlt und der Kater hätte seinen Ausflug in die Müllverbrennungsanlage Zistersdorf (Bezirk Gänserndorf) wohl mit dem Leben bezahlt. Aus bisher ungeklärten Gründen geriet das Tier in den 20 bis 30 Meter tiefen Müllbunker und konnte den Bunker selbst nicht mehr verlassen. In dem Speicher wird der Hausmüll vor der Verbrennung zwischengelagert. Je nach Füllstand lagern hier 1.000 bis 3.500 Tonnen Abfall.

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„Radio NÖ am Nachmittag“, 7.1.2022

„Es war ein riesiger Zufall, dass ein Kranfahrer das Tier aus dieser Höhe überhaupt bemerkt hat“, berichtete Betriebsleiter Günter Hickl gegenüber noe.ORF.at. Erstmals aufgefallen war es dem Mitarbeiter am Samstag. „Wir haben versucht, die Katze herauszuholen, aber sie ist immer wieder entwischt und hat sich im Müll versteckt“, so Hickl. Auch am Sonntag und Montag blieb das Tier verschwunden. Erst am Dienstag wurde es erstmals wieder gesichtet.

Kater wurde mit Lachs erstversorgt

Mit einem Rettungskorb wurden daraufhin zwei Mitarbeiter der Betriebsfeuerwehr in den Bunker hinabgelassen. Wegen möglicher Gärungen war das nur mit Schutzanzug und Atemschutzmaske möglich. „Zum Glück hat sich die Katze diesmal nicht gewehrt“, berichtet Hickl. Die Mitarbeiter konnten die sichtlich erschöpfte Katze aufnehmen und im Rettungskorb nach oben transportieren.

Oben angekommen, hatten die Mitarbeiter bereits ein Stück frischen Lachs und Wasser als Erstversorgung vorbereitet. Getauft auf den Namen Fridolin übergaben die Angestellten der Müllverbrennungsanlage den Kater an das Mistelbacher Tierheim Dechanthof. Dort sucht man jetzt nach dem Besitzer des Katers. Laut Tierheim ist Fridolin stark abgemagert, dehydriert und leidet an Schnupfen und Parasiten.

Fotostrecke mit 3 Bildern

Bergung der Katze im Müllbunker, Müllverbrennungsanlage Zistersdorf
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Der Kater musste mit einem Rettungskorb gerettet werden
Retter mit Kater Fridolin
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Mit Schutzanzügen und Atemschutz machten sich Mitarbeiter auf die Suche nach dem Tier
Kater Fridolin gerettet
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Die Besitzer des Katers sind unbekannt. Im Moment lebt Fridolin im Tierheim.

Ursache: Vermutlich Suche nach Essensresten

Unklar ist, wie Fridolin in den Müllbunker geraten konnte. „Unwahrscheinlich ist, dass die Katze mit dem Hausmüll in den Speicher gelangt ist“, erklärt Hickl. Denn in den Mülltransportfahrzeugen wird der Abfall unter hohem Druck verdichtet. „Das hätte sie wohl nicht überlebt.“ Er nimmt an, dass der Kater auf der Suche nach Essensresten direkt in den Müllbunker gefallen ist: „Durch die LKW-Entladeöffnungen könnte er unbemerkt hineingeschlüpft sein.“ Insgesamt dürfte die Katze wohl einige Tage im Müllbunker überlebt haben. Hickl hofft, dass Fridolin nach diesem stressigen Ausflug nun bald ein neues, ungefährliches Zuhause findet.