Bunte Stoffbinden
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„La Vita“

Neue Trends bei der Monatshygiene

Menstruation ist nach wie vor ein Tabuthema. Doch im Sektor der Monatshygiene gibt es neben Binden und Tampons zahlreiche neue Produkte. Sie sind wiederverwendbar und ökologischer. Zusätzlich haben sie aber auch gesundheitliche Vorteile für die Nutzerinnen.

500 Mal hat eine Frau in ihrem Lebem im Durchschnitt ihre Menstruation, Tausende Binden oder Tampons landen im Laufe eines Frauenlebens im Müll. Sie dürfen nicht über die Toilette entsorgt werden, da sie Kunststoff enthalten. Im Gegensatz dazu kommt bei der Produktion von waschbaren Binden bei GW, einem integrativen Betrieb in St. Pölten, Biobaumwolle zum Einsatz.

Die Binden setzten sich aus mehreren Lagen zusammen, erklärt Sabine Fallmann-Hauser, Entwicklerin der Biobaumwollbinden „Die Wollke“ und Sexualpädagogin in Lunz am See (Bezirk Scheibbs): „Der Kern einer Stoffbinde ist der Molton-Einsatz, der auch eine für Körperflüssigkeiten undurchlässige Schicht hat, um die Flüssigkeit in der Binde zu halten. Wegwerfprodukte enthalten hingegen auch Kunststoffe, und die können zu Hautreizungen führen.“

Baumwollbinde, Menstruationstasse und Unterwäsche
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Baumwollbinden, Menstruationsunterwäsche oder auch Menstruationstassen aus Silikon sind beliebte Alternativen für Binden und Tampons

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 7.2.2022

Nicht alle Frauen vertragen Binden und Tampons gut, diese Erfahrung kennen auch Frauenärztinnen wie Simone Bräu, die eine Praxis in St. Peter in der Au (Bezirk Amstetten) hat. „Wenn Frauen verstärkte Probleme mit Juckreiz, Brennen oder Ausfluss haben, dann liegen dem oft keine Infektionen zugrunde, sondern übertriebene Hygiene oder auch Empfindlichkeiten auf Duftstoffe oder Bleichmittel. In der Praxis ist gut sichtbar, dass Produkte auf natürlicher Basis mit Baumwolle, die luftdurchlässig sind, große Vorteile bringen“, erklärt die Gynäkologin gegenüber noe.ORF.at.

Mit Menstruationsunterwäsche sicher durch den Tag

Eine weitere Alternative ist sogenannte Menstruationsunterwäsche, bei der das saugfähiges Gewebe in der Unterwäsche integriert ist. Ein Vorteil sei, dass man sie oft den ganzen Tag ohne Wechseln tragen kann, so Bräu: „Man hat das Gefühl, man hat normale Unterwäsche an, und es wird das Menstruationsblut gut wegtransportiert.“

Ganz anders funktionieren sogenannte Menstruationstassen, die das Blut im Körper auffangen. Eine Studie hat gezeigt, dass die Silikoncups im Vergleich zu Tampons keinen Nachteil haben. Im Gegenteil: Auch sie muss man deutlich seltener wechseln als Tampons. „Der Vorteil ist, dass nur die Blutung aufgefangen wird und weniger Reizung und Trockenheit entsteht“, erläutert die Frauenärztin. Für Frauen, die keine Wegwerfprodukte mehr verwenden wollen, gibt es also mehrere, sichere Alternativen.