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Gesundheit

Was gegen Warzen helfen kann

Hautinfektionen oder Warzen können sich verschieden und auch an den unterschiedlichsten Stellen des Körpers zeigen. Manche kann man gut auch selbst behandeln, wie und welche Wirkstoffe helfen können, verrät Apotheker Gilbert Zinsler.

Wie bekommt man Warzen?

"Warzen werden durch Viren (meist humanes Papillomavirus, HPV) hervorgerufen und sind Infektionen auf der Haut. Es gibt mehrere verschiedene Typen von Warzenviren. Manche Warzen, typischerweise an den Fußsohlen, wachsen nach innen. Andere wachsen nach außen. Diese Warzen sind am häufigsten an den Händen und am übrigen Körper zu finden. Warzen gedeihen in warmer, feuchter Umgebung. Viruswarzen sind ansteckend: Die Viren werden direkt von Mensch zu Mensch übertragen, manchmal auch indirekt über Handtücher oder Rasierapparate. Häufig werden Warzen von einem Familienmitglied auf das andere übertragen.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 26.1.2022

Besonders leicht kann man sich mit Warzen-Viren anstecken, wenn die Haut verletzt ist. Begünstigend wirkt sich auch feuchte oder aufgeweichte Haut aus. Deshalb kann man sich zum Beispiel im Schwimmbad, in der Sauna und in Gemeinschaftsduschen besonders leicht anstecken. Warzen kann jeder Mensch bekommen. Bei Kindern und Personen mit einem schwachen Immunsystem treten Warzen an Händen und Füssen jedoch häufiger auf."

Welche Möglichkeiten aus der Apotheke gibt es Warzen zu behandeln?

„Meist wird die Warze mit einer Warzentinktur eingepinselt. Die enthaltenen ätzenden Säuren zerstören das Warzengewebe. Zusätzliche Wirkstoffe verhindern die Virusvermehrung. Eine weitere Möglichkeit ist die Vereisung von Warzen. Ähnlich wie der Hautarzt die Warze mit flüssigem Stickstoff behandelt, gibt es Anwendungen für Zuhause. Bei der Eigenanwendung arbeitet man allerdings mit nicht ganz so niedrigen Temperaturen und dadurch können bei größeren Warzen mehrere Behandlungen in Abständen von bis zu vier Wochen erforderlich sein. Gegen Ende der Behandlung kann dies gelegentlich schmerzhaft sein. Das Warzen-Entfernen mittels Vereisung ist nicht in allen Fällen erlaubt. Die Methode eignet sich beispielsweise nicht für Menschen mit einem diabetischen Fuß oder mit der „Schaufensterkrankheit“ (periphere arterielle Verschlusskrankheit, pAVK).“

Oft leiden Kinder unter Warzen. Welche Behandlungsmethode empfehlen Sie hier?

„Eine neuere Methode verwendet konzentrierte Ameisensäure um Warzen zum Verschwinden zu bringen. Dies erwies sich als äußerst wirksam, schmerzlos und auch für Kinder geeignet. Im Durchschnitt sind 4-5 Behandlungen ein bis zwei Mal pro Woche erforderlich. Es handelt sich um eine farblose Lösung, die mit einem Wattestäbchen regelmäßig auf die Warze aufgetragen wird. Die enthaltene Ameisensäure unterstützt den Körper bei der Austrocknung der Warzen, so dass sie abgestoßen werden, ohne Narben zu hinterlassen.“

Wie lange dauert die Behandlung von Warzen?

„Warzen sollten immer so lange behandelt werden, bis die Warze vollständig abgeheilt ist. Bei Dornwarzen an der Fußsohle zum sollte nichts Schwarzes (kleine Blutgefäße) mehr in der Warze zu sehen sein. Je nach Art der Warze und Ihrer Lage am Körper und wie lange man die Warze schon hat, also wie groß sie ist, dauert die Behandlung unterschiedlich lange.“

Gibt es Warzen, die man nicht selbst behandeln sollte?

„Genitalwarzen und Warzen im Gesichtsbereich, bzw. im Schleimhautbereich, bzw. allgemein an Stellen mit sehr dünner Haut sind dem Hautarzt zu überlassen. Auch wenn eine Warze blutet oder entzündet ist, bei anderen Hauterkrankungen (wie Neurodermitis), oder sich Dellwarzen schnell ausbreiten sollte man jedenfalls einen Hautarzt aufsuchen.“

Gibt es Möglichkeiten Warzen mit Heilpflanzen zu behandeln?

"Verschiedene Heilpflanzen können hilfreich sein, um Warzen zu entfernen. So soll etwa der Milchsaft des Schöllkrauts, oder auch des Löwenzahns Warzen beseitigen, wenn man sie mehrmals täglich damit betupft. Dies ist allerdings eine Möglichkeit, die man nur im Sommer mit frischen Pflanzen hat.

Eine Alternative bei der Warzenbehandlung ist auf die antivirale Kraft von Teebaumöl zu setzen. Ein altes homöopathisches mittel ist Thuja Urtinktur. Dies wird wie eine Warzentinktur oftmals direkt äußerlich aufgetragen. Wie bei allen Warzentinkturen empfiehlt es sich die gesunde Haut rund um die Warze mit einer schützenden Fettcreme abzudecken."