Skischule in Mönichkirchen
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„Menschen im Blickpunkt“

Niederösterreichs älteste Skilehrer-Dynastie

Eine der ältesten Skischulen in Österreich und die älteste in Niederösterreich ist jene in Mönichkirchen (Bezirk Neunkirchen). Anfang der 50er-Jahre gegründet, wird sie inzwischen in dritter Generation geführt. Die vierte steht bereits in den Startlöchern.

Skifahren lehren will gelernt sein. Erfahrung ist auch in diesem Metier nützlich – und in Niederösterreich hat niemand mehr davon als die Familie Seiser. Julius Seiser eröffnete nach dem Zweiten Weltkrieg auf der Rax die erste Skischule Niederösterreichs. Später übersiedelte er nach Mönichkirchen.

Sein Sohn Andrè, der die Skischule von ihm übernahm, ist inzwischen auch schon in Pension. Er erzählt über die Anfangszeit: „Meine Mutter und mein Vater arbeiteten mit den Hotels in der Region zusammen. Sie waren etwas, das man heute als Animateure bezeichnen würde. Sie unterhielten die Gäste mit der Skiausbildung und die Hoteliers waren glücklich, weil diese beschäftigt waren. Meine Mutter hat die Kinder unterrichtet, mein Vater die Fortgeschrittenen.“

Skischule in Mönichkirchen
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Vor fast sieben Jahrzehnten ist die Skischule in Mönichkirchen als landesweit erste gegründet worden

Das „Haus Seiser“, wie es in Mönichkirchen heißt, ist geprägt von vielen Schwarz-Weiß-Bildern aus vergangenen Zeiten, die Gründer Julius zum Teil selbst fotografierte – er war begnadeter Fotograf und Maler. Neben seinem Haus mit der Skischule und dem Skiverleih schuf er eine Übungspiste mit einem selbstgebauten Seillift. Daraus wurde inzwischen ein „Zauberteppich“, also ein Förderband, das die Kinder nach oben bringt.

„Skipistenliebe“ als Gegenstück zur Sandkastenliebe

Das Gegenstück der Sandkastenliebe gibt es bei Skilehrern auch, Barbara Seiser und ihr Mann Dieter Pflug lernten einander im Kindesalter auf der Piste kennen. Er führt die Skischule in Sankt Corona am Wechsel (Bezirk Neunkirchen), sie jene in Mönichkirchen. Barbara Pflug blickt auch auf eine internationale Karriere zurück: Sie war früher in Japan VIP-Skilehrerin für betuchte Kunden in Toni Sailers „Sailer-Valley“.

Skischule in Mönichkirchen
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Bei den VIPs blieb sie nicht, sie spezialisierte sich auf die Ausbildung der Kleinsten, auf dem eigenen Übungshang neben dem Haus: „Sie sind die Gäste, von denen am meisten zurückkommt. Ein Kinderlächeln kann dir so viel geben.“ Auf ihren weltweiten Reisen sei sie „natürlich als Skilehrerin auf einem anderen Level“ unterwegs gewesen – „aber die Skischule hier zu führen war immer ein Traum“.

Diesen Traum hat sie sich längst erfüllt. So werden neue Techniken eingeführt, die nächste Generation arbeitet aktiv daran. Florian, Fabian, Lissa und Bianca sind schon in die künftige Ausrichtung eingebunden. Die Familientradition der ältesten Skischule des Landes ist noch längst nicht an ihrem Ende angelangt.