Diabetes Blutzuckermessung Nadel Bluttropfen
APA/Helmut Fohringer
APA/Helmut Fohringer
Gesundheit

Spurenelemente für Diabetiker

Bei chronischen Krankheiten ist der Nährstoff- und Vitaminbedarf grundsätzlich höher – und das betrifft natürlich besonders auch Menschen mit Diabetes. Diabetiker brauchen bestimmte Spurenelemente, sagt Apotheker Dieter Kröner.

„Die mit der Nahrung aufgenommene Glukose ist der wichtigste Energielieferant des menschlichen Körpers. Unter Mitarbeit von Vitaminen und Spurenelementen wird diese in der Zelle in Energie umgewandelt. Die gezielte Zufuhr von Mikronährstoffen kann einen guten Stoffwechsel unterstützen und so zum allgemeinen Wohlbefinden beitragen. Die wichtigsten Stoffgruppen, die ein Diabetiker in erhöhtem Maße benötigt wären z.B. B- Vitamine, Vitamin C, Vitamin D3, Chrom, Kupfer, Mangan, Selen, vor allem auch Zink, a-Liponsäure oder Omega-3- Fettsäuren bzw. auch Antioxidantien, am besten pflanzlicher Herkunft“, sagt Kröner.

Der Körper benötige Zink für die Zellteilung und für Reparaturprozesse. „Bei Diabetikern heilen Wunden oft schlechter. Schäden an den Blutgefäßen und Nerven sowie eine verminderte Immunfunktion werden dafür verantwortlich gemacht. Zink verbesserte laut Studien nicht nur die Blutzuckerkontrolle, sondern auch die Heilung vom ‚diabetischen Fuß‘ – einer typischen Folgeerkrankung, die durch schlecht heilende Wunden am Fuß gekennzeichnet ist. Zink spielt eine bedeutende Rolle bei der Bildung und Speicherung von Insulin in der Bauchspeicheldrüse. Zink trägt somit zu einem normalen Kohlenhydrat-Stoffwechsel bei, hat eine Bedeutung im Stoffwechsel von Makronährstoffen und unterstützt den Schutz der Zellen vor oxidativem Stress.“

Vitamine und Spurenelemente bei oxidativem Stress

"Vitamin B6 z.B. leistet einen Beitrag zu einem normalen Eiweiß- und Glykogenstoffwechsel und ist für die normale Funktion des Nervensystems sowie den Energiestoffwechsel von Bedeutung. Die Vitamine C und E sowie das Spurenelement Selen helfen bei oxidativem Stress. Selen leistet auch einen Beitrag zur normalen Funktion der Schilddrüse.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 16.2.2022

Das Spurenelement Chrom und Diabetes hängen eng zusammen: Chrom reguliert den Glukosestoffwechsel und verstärkt die Insulinwirkung. Allerdings ist die genaue Wirkweise noch nicht geklärt: Chrom aktiviert vermutlich einen Signalstoff und sorgt dafür, dass der Zucker aus dem Blut besser in die Zellen gelangt. Chrom trägt zur Aufrechterhaltung eines normalen Blutzuckerspiegels bei und ist für den Stoffwechsel von Makronährstoffen von Bedeutung. Studien zeigen, dass Chrom bei Diabetikern den Nüchtern- und Langzeitblutzucker (HbA1c) positiv beeinflussen kann.

Pflanzliche Hilfen für Diabetiker

Die Inhaltsstoffe aus Bittermelone (auch Bittergurke), Zimt und Ingwer können positiv auf den Blutzucker wirken. Dabei wurden viele Mechanismen beschrieben, zum Beispiel: Bittermelone und Zimt bremsen die Zuckeraufnahme im Darm. Der Blutzucker steigt langsamer an. Bittermelone und Ingwer können die Insulinabgabe positiv beeinflussen. Zimt-Polyphenole ahmen Insulin nach und helfen so, den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. Pflanzenstoffe aus Bittermelone, Zimt und Ingwer bewirken, dass Zucker besser in die Zelle durch mehr Zuckertransporter eingeschleust wird."

Bewegung als wichtiges Element

Wer unter Diabetes leide oder dessen Werte erhöht sind, könne durch kontinuierliche Bewegung (3 Mal pro Woche mindestens 45 Minuten Spazieren gehen) und entsprechende Ernährung dieses Thema oft sehr gut und positiv beeinflussen und sich so möglicherweise in der Folge Medikamente einsparen, sagt Apotheker Kröner.