Der Marmorsteinbruch Engelsberg in Winzendorf in den Fischauer Voralpen ist ein beliebtes Ausflugsziel. „Der Steinbruch wird seit 1700 urkundlich erwähnt und war bis 1953 in Betrieb“, erzählt Ortshistoriker Heinrich Kofler. Der sogenannte Engelsberger Marmor, der ein Kalkstein ist, weist eine charakteristische kirschrote bis fleischrote Farbe auf und zeigt weiße Adern.

Die nahezu einzigartige Farbgebung des Marmors machte ihn früher zu einem begehrten Baumaterial für Präsentationsbauten. So bestanden etwa die Stiegen im Wiener Südbahnhof aus diesem Marmor, ebenso wie der Fußboden der Kirche in St. Peter am Moos in Muthmannsdorf (Bezirk Wiener Neustadt).
„Aufgespürt“: Marmorsteinbruch in Winzendorf
Der Marmorsteinbruch Engelsberg in Winzendorf diente bis ins 19. Jahrhundert als Lieferant für Bauten in Niederösterreich und Wien. Rudi Roubinek hat den Ort „aufgespürt“.
Steinbruch wurde 1998 zum Geotop erklärt
Der Marmor wurde aber nicht nur zum Bauen verwendet, sondern kam auch 13 Jahre lang bei einem Symposium der Hochschule für angewandte Kunst Wien zum Einsatz. „Eine Klasse lebte hier vier Wochen in Zelten und bearbeitete den Stein“, sagt Kofler. Dabei entstanden zahlreiche Kunstwerke.
In den Jahren 1997 und 1998 wurde der Steinbruch vom Wildwuchs befreit, bis zum felsigen Untergrund abgegraben, geodätisch vermessen und mit Informationstafeln versehen. Am 7. Juni 1998 wurde er feierlich als „Geotop“ und technisches Denkmal der Öffentlichkeit präsentiert.