Schloss Marchegg
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„Kulturerbe“

Schloss Marchegg: Buch über Baukultur

Ab 26. März wird die Landesausstellung „Marchfeld Geheimnisse“ zu sehen sein. Der Ausstellungsort, das Schloss Marchegg (Bezirk Gänserndorf), wurde dafür umfassend generalsaniert. Dem widmet sich auch die Schriftenreihe „Menschen und Denkmale“.

Die Schriftenreihe „Menschen und Denkmale“ der Abteilung für Kunst und Kultur des Landes Niederösterreich widmet sich diesem Baudenkmal, wie seit 2015 jedem historischen Ausstellungsort, in dem eine Landesausstellung stattfand. Im neuen Band über Schloss Marchegg fließen alle Erkenntnisse über seine Renovierung, Bauforschung und Baugeschichte, aber auch die Geschichte seiner Bewohner mit ein.

Ein Schwerpunkt der Bauforschung betraf die Fassade. Sie wurde originalgetreu nach dem Aussehen der 1820er-Jahre wiederhergestellt. Gefunden wurden aber auch frühbarocke, aus der Renaissance stammende und mittelalterliche Fassadenteile.

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Ein Schwerpunkt der Bauforschung betrifft die Fassade

Auch ein freigelegter, mittelalterlicher Rundturm aus der Zeit von König Ottokar, der die später zum Schloss ausgebaute Stadtburg errichten ließ, ist nun zu sehen. Von Ottokar bis zur Fürstenfamilie Pallfy, die in späteren Jahrhunderten im Schloss lebte – der Band der Schriftenreihe „Menschen und Denkmale“ erinnert eben auch an die ehemaligen Bewohner und ihre Geschichte. Die Pallfy-Gruft etwa wurde nun dem bedeutenden Architekten Clemens Holzmeister zugeschrieben.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 16.3.2022

Bevölkerung rettete Schloss

Die Marchegger waren dem Schloss immer verbunden. Um 1955 rettete die Bevölkerung das verfallene Schloss vor dem Abbruch. Es wurde danach von der Gemeinde gekauft. Dann gab es auch Sozialwohnungen im Schloss. 1978 war es schon einmal Austragungsort einer Landesausstellung, zum Thema Jagd. Einiges aus der langen Geschichte findet sich im Buch über Schloss Marchegg.

Von der heurigen Landesausstellung erwartet man sich in der Gemeinde auch langfristige Impulse für den Tourismus. So führt auch eine Brücke für Radfahrer bei Marchegg in die Slowakei. Auch die heutigen tierischen Nutzer des Schlosses und Schlossareals werden wohl nicht nur rund um die Landesausstellung, sondern auch danach Besucher und Besucherinnen anziehen. Dazu gehören die zahlreichen Störche der Storchenkolonie oder die Wildpferde im angrenzenden WWF-Reservat.

Nach der Landessaustellung werden auch das Gemeindeamt und andere regionale Einrichtungen ins Schloss ziehen. So wird Schloss Marchegg langfristig belebt. Das Buch über Schloss Marchegg ist ab April im Verlag Bibliothek der Provinz, in der Abteilung Kunst und Kultur des Landes und bei der Landesausstellung selbst erhältlich.