Alice Herzog und Thomas Stipsits im März 2022
ORF NÖ/Alice Herzog
ORF NÖ/Alice Herzog
„Nahaufnahme“

Stipsits: „Muss zweimal im Jahr Meer sehen“

Thomas Stipsits ist wieder in aller Munde. Nach der Auszeit im Herbst des Vorjahres macht der beliebte Kabarettist und Schauspieler seine Erfahrungen öffentlich – um anderen zu helfen, wenn im Leben einmal alles zu viel wird.

Mit seinen Kabarettabenden sorgt Thomas Stipsits derzeit wieder für ausverkaufte Säle, seine Stinatz-Krimis werden zu Bestsellern und im Kino leiht er seine Stimme einer Zeichentrickfigur im Deix-Film „Der Rotzbub“. 2021 wäre das alles noch unvorstellbar gewesen, sagt Stipsits.

„Es kam schleichend“, so der Kabarettist über die Angstzustände im Vorjahr, die schließlich in handfeste Panikattacken mündeten. „Der erste Schritt ist, sich das einzugestehen. Sobald man das macht und aktiv darüber spricht, beginnt in Wahrheit schon der Heilungsprozess.“ Während seiner Rehabilitation im Waldviertel habe er gelernt, mit der Angst umzugehen, die ihn auch heute noch manchmal begleitet.

Krimis entstehen beim Spazierengehen im Wald

„Es gibt einen schönen Satz, der mir oft hilft: Besser schön abstürzen als fad dahinvegetieren“, so Stipsits, der soeben seinen neuen Krimi mit dem Titel „Das Eierkratzkomplott“ veröffentlichte. „Ich spreche alle meine Krimis in mein Handy, während ich im Wald spazieren gehe“, erzählt er in der Radio-NÖ-„Nahaufnahme“ und fügt hinzu: „Das Liebste ist mir aber die Recherche, also die Arbeit vor dem Niederschreiben.“

Sendungshinweis

„Nahaufnahme“, 20.03.2022

Auch als Autor will er lieber authentisch bleiben, als manchen Kritikern zu gefallen: „Ich muss nicht immer mehr Morde in meine Krimis einbauen, ich will lieber geradlinig meinen Weg geben und mich weniger an Trends orientieren.“ Im persönlichen Interview erzählt Thomas Stipsits auch von seiner Familie an der Seite von Schauspielerin Katharina Straßer und den beiden Kindern Emil (8) und Lieselotte (4).

„Meiner Tochter gefällt es, wenn ich mich als Einhorn verkleide. Bei meinem Sohn ist das mittlerweile schon anspruchsvoller, da muss ich das Entertainmentprogramm öfter wechseln.“ Mit seiner Familie verbringt Thomas Stipsits jedes Jahr auch Zeit in Griechenland: „Ich muss zwei Mal im Jahr das Meer sehen, weil es mir ein Gefühl von Freiheit vermittelt.“ Am 25. und 26. März gastiert Thomas Stipsits im Kulturhaus in Gmünd, am 2. April ist er im Passionsspielhaus in Kirchschlag in der Buckligen Welt (Bezirk Wiener Neustadt) zu Gast.