Eine Frau mit einem Taschentuch vor einem blühenden Stauch
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Gesundheit

Allergische Augen: Beschwerden lindern

Bei den Temperaturen der vergangenen Tage haben es Allergiker gemerkt: Nase und Augen machen sich schnell bemerkbar, wenn die Pollen fliegen. Birke, Erle, Hasel sind die Auslöser – Apotheker Gilbert Zinsler weiß, was man bei Augenproblemen tun kann.

Was muss man bei der Anwendung von antiallergischen Augentropfen beachten?

„Die häufigsten Auslöser einer allergischen Augenentzündung sind die Pollen blühender Sträucher und Bäume. Im Frühling sind das vor allem Birke, Erle und Hasel. Wichtig ist eine Behandlung bereits bevor das Auge juckt und kratzt. Bei Pollenallergie kann man schon bevor die Pollen fliegen, Augentropfen mit dem Mastzellstabilisator Cromoglicinsäure anwenden. Damit lassen sich allergische Reaktionen am Auge verhindern. Für eine optimale Wirkung ist allerdings entscheidend, dass man diese Augentropfen früh genug eintropft.

Eigentlich sollte man einige Tage vor Pollenflug bereits mit dem Eintropfen beginnen. Eine gute Hilfe kann hier ein Pollenkalender sein, oder noch besser tagesaktuell heutzutage im Internet unter www.pollenwarndienst.at der medizinischen Universität Wien auch als App am Handy. Jedenfalls sollten die Augentropfen aber immer in der Früh, bevor man das Haus verlässt, eingetropft werden. Sie sollten auch ausreichend hoch dosiert werden und häufig anwendet werden. Dh. Bis zu viermal täglich.“

Welche Möglichkeiten aus der Apotheke gibt es akute allergische Entzündungen am Auge zu behandeln?

Wenn man diese vorbeugenden Augentropfen mit Cromoglicinsäure nicht rechtzeitig anwenden konnte, kann man akute Beschwerden auch mit Augentropfen lindern, die klassische Antihistaminika wie Levocabastin oder Azelastin enthalten. Dies gilt insbesondere bei einer Allergie auf Pollen, die nur kurze Zeit fliegen. Bei Allergenen, also Pollen, die längere Zeit in der Luft zu finden sind (Esche, Gräser, Getreide) oder bei einer Hausstaubmilben- oder Tierhaarallergie reichen lokal anzuwendende Antihistaminika häufig nicht aus.

Hier sollte man Antihistaminika zum Einnehmen, meist als Tabletten, andenken, vor allem auch wenn zusätzlich die Nase verstopft ist. Wichtig ist hier wiederum auf die nicht oder nur wenig müdemachenden Wirkstoffe Cetirizin und Loratadin zu setzen.

Gibt es auch natürliche Alternativen zur Behandlung allergischer Symptome?

„Neben den genannten schulmedizinischen Wirkstoffen bietet auch die naturkundliche, bzw. homöopathische Therapieform Möglichkeiten, um allergische Symptome im Bereich der Augen zu behandeln. Hier wird an erster Stelle Euphrasia, im Volksmund auch „Augentrost“ genannt, empfohlen. Euphrasia Augentropfen beruhigen die gereizte Bindehaut, lindern Schmerzen und hemmen Entzündungen. Ein Vorteil hierbei. Diese Augentropfen gibt es auch als praktische Einzeldosispackungen, wenn die Beschwerden nur selten auftreten. Z.B. im Urlaub. Augentrosttee zur Anwendung am Auge wird heute eigentlich nicht mehr empfohlen, da die Gefahr einer zusätzlichen Infektion am Auge durch das Einbringen kleiner Schmutzpartikel vom Tee besteht.“

Oft hilft es Allergien vorzubeugen: Welche Tipps haben Sie für die Augen?

„Waschen Sie sich die Haare, bevor Sie ins Bett gehen. So bekommen sie keine Pollen auf den Kopfpolster. Lüften Sie zu den Zeiten der niedrigsten Pollenkonzentration: in der Stadt morgens, auf dem Land eher abends. Am besten natürlich nach dem Regen. Trocknen Sie Ihre Wäsche während der Allergiezeit nicht draußen. Tragen Sie je nach Möglichkeit eine Sonnenbrille, wenn Sie sich im Freien aufhalten. Bewahren Sie Kleidung, die Sie außerhalb der Wohnung getragen haben, nicht im Schlafzimmer auf. Stärken Sie allgemein das Immunsystem. Zink kann hier helfen, oder vorbeugend Traganthwurzel zum Einnehmen.“