Thomas Brezina in der Domkirche St. Pölten
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Religion

Thomas Brezina liest die „Bibel in Reimen“

Kinderbuchautor Thomas Brezina hat das Alte und das Neue Testament zur „Bibel in Reimen“ verarbeitet. Aus dem Werk hat er in der Ostermesse der Dompfarre St. Pölten vorgelesen.

„Die Bibel in Reimen“ war 16 Wochen lang auf Platz eins der Sachbuch-Bestsellerliste in Österreich. Auf über 400 Seiten und mit zahlreichen Illustrationen erzählt Brezina darin die wichtigsten Geschichten der Bibel – aufgeschrieben in Reimform.

Thomas Brezina hat mittlerweile 560 Bücher für Kinder und Jugendliche geschrieben, seit 2017 schreibt er auch Romane und Ratgeber für Erwachsene. noe.ORF.at hat Brezina vor der Ostermesse am Sonntag in St. Pölten zum Interview getroffen.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 18.4.2022

noe.ORF.at: Wie kommt man auf die Idee, die Bibel in Reimen zu schreiben?

Thomas Brezina: In Reimen zu erzählen ist eine Erzählform, die alle Generationen anspricht. Außerdem muss man zum Kern der Sache kommen. In einem Gespräch hat mich jemand gefragt: „Warum erzählst du nicht die Bibel in Reimen?“ Und das hat mich fasziniert. Je mehr ich mich hineinvertieft habe, desto größer ist die Faszination geworden. Und mein Anliegen war auch, diese biblischen Geschichten, diese Symbolik, diese Kraft, so zu erzählen, dass sie Menschen tief berühren kann.

Thomas Brezina liest in der Ostermesse im Dom St. Pölten

noe.ORF.at: Reimen ist ja nicht jedermanns Sache. Wieso können Sie das?

Brezina: Ich habe schon viele Song- und Liedertexte geschrieben, und das ist etwas, das ich einfach gerne mache. Daneben lese ich auch sehr viel: Lyrik, aber auch wieder Song- und Liedertexte. Und der Rest ist Übung und Ausprobieren.

noe.ORF.at: Worin liegt für Sie die Faszination der Bibel?

Brezina: Die Bibel ist eine Sammlung von Weisheit, von einer starken Symbolkraft, von Verständnis, von Liebe und einem Wegweiser durch das Leben.

noe.ORF.at: Beim Schreiben des Buches haben Sie sich ja Hilfe geholt von Experten. Wieso war das nötig?

Brezina: Ich bin kein Bibelexperte. Ich brauche Leute, die sich wirklich auskennen. Wichtig war mir, dass das auch von Experten angesehen wird und die dann sagen: „Ja, das ist richtig“. Und deswegen habe ich den Dompfarrer von St. Stephan, Toni Faber, gebeten, der dann auch noch andere dazu geholt hat. Gemeinsam haben sie mir vorgeschlagen, welche Geschichten ich nehmen soll. Ich habe das dann studiert und viele, viele Fragen gestellt, ich hatte hunderte Fragen. So bin ich draufgekommen, dass viel mehr hinter all dem steckt, als ich je erkannt hatte.

noe.ORF.at: Ist es ein Buch für Kinder oder Erwachsene?

Brezina: Das Schöne daran ist, dass es sowohl für Kinder als auch Erwachsene ist. Ich bekomme Zuschriften von Familien die sagen, sie lesen es gerne gemeinsam. Mir haben aber auch Leute gesagt, dass sie die Bibel immer interessiert hat, aber sie haben sie nie vollständig gelesen oder verstanden. Die „Bibel in Reimen“ haben sie jetzt von vorne bis hinten gelesen – etwas Schöneres gibt es doch nicht, oder?