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Gesundheit

„Superfood“: Wie Kürbiskerne wirken

Kleine Kerne, große Wirkung – das könnte man über Kürbiskerne sagen. Als heimisches „Superfood“ werden Sie gerne von Medizinern bezeichnet, das kann auch Apotheker Gilbert Zinsler bestätigen. Er verrät etwa, welche Wirkung Kürbiskerne haben.

Welche Wirkung haben Kürbiskerne?

"Zu den wirksamen Substanzen in den Kürbiskernen (Kürbissamen) zählen Pflanzenhormone wie Phytosterole. Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind wertvolle Fettsäuren, Vitamin E, Carotinoide und Mineralstoffe wie Selen. Die Phytosterole können regulierend auf den Hormonhaushalt wirken. Auch die Früchte der Sägepalme enthalten diese Phytosterole. Das kann sich positiv auf die Beschwerden einer gutartigen Prostatavergrößerung auswirken, oder die Blasenmuskulatur stärken.

In Untersuchungen zeigte die Heilpflanze entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften. Der Begriff „antioxidativ“ bezeichnet die Fähigkeit, zellschädigende aggressive Sauerstoffverbindungen („freie Radikale“) unschädlich zu machen."

Wie kann ich Kürbiskerne anwenden?

"Sie können die Samen einfach direkt essen. Nehmen Sie über den Tag verteilt mindestens drei gehäufte Esslöffel gemahlen oder zerkaut mit einem Glas Wasser ein. Zur Behandlung von Prostata-Beschwerden und Reizblase wird die tägliche Einnahme von zehn bis 30 Gramm Kürbiskernen über mehrere Wochen oder Monate empfohlen.

Alternativ eignen sich Fertigpräparate aus der Apotheke. Es gibt zum Beispiel Kürbiskern-Kapseln und -Tabletten mit den pulverisierten Samen oder einem daraus gewonnenen Extrakt. Außerdem sind Kombinationspräparate mit anderen Heilpflanzen, wie Sägepalme, Brennnessel und Spurenelementen erhältlich. So trägt Zink zur Erhaltung des normalen Testosteronspiegels bei und ist, wie auch Selen, wichtig für die Fruchtbarkeit. Selen und Zink schützen die Zellen vor oxidativem Stress bei, Vitamin B6 unterstützt die hormonelle Regulation."

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Kürbiskerne können zwischendurch als Snack gegessen werden

Hinter Harnwegsproblemen kann auch eine Blasenentzündung stecken. Kann ich auch hier mit Pflanzen vorbeugen?

"Bei leichten Blasenentzündungen kann ich nicht nur vorbeugen, sondern mit Pflanzen auch heilen. Die harntreibende Wirkung der Brennnesseln kann auch sinnvoll bei der Behandlung von Harnwegsinfektionen genutzt werden. Weitere bewährte pflanzliche Heilmittel sind in diesem Fall beispielsweise Bärentraubenblätter, Preiselbeersaft, Goldrute und Katzenbart (Orthosiphon).

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 27.4.2022

Hier kann man zum klassischen Nieren-Blasentee greifen, der viele dieser Pflanzen enthält, oder zu Tabletten, die Extrakte enthalten und dadurch oft vielfach konzentrierter sind. Alle diese Heilpflanzen helfen natürlich in gleicher Weise Männern, wie Frauen. Leider sind Frauen ungleich öfter von Blasenentzündungen betroffen als Männer."