Dobostorte
Kulinarium

Jaj, eine Dobostorte aus Ungarn!

Radio-Niederösterreich-Köchin Andrea Karrer kennt natürlich auch die besten Tortenrezepte. Von ihrer Großtante stammt das Rezept für eine Dobostorte, die eine der bekanntesten und beliebtesten Torten im Nachbarland Ungarn ist.

Die Dobostorte ist eine der bekanntesten ungarischen Torten. Sie wurde nach József Dobos benannt, einem ungarischen Konditor (1847-1924), als er sie 1884 zum ersten Mal machte. Er entwickelte das Rezept mit der Absicht, eine Torte zu schaffen, die bei der damaligen Kühltechnik mindestens zehn Tage ihre Form bewahrt und genießbar bleibt. Er stellte sein Meisterwerk ein Jahr später auf der Nationalen Allgemeinen Ausstellung von Budapest vor, wo Kaiser Franz Joseph und seine Ehefrau Elisabeth sie ebenfalls probieren konnten.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 21.5.2022

Danach wurde die Dobostorte nicht nur in Österreich und Ungarn, sondern in ganz Europa sehr beliebt. József Dobos behielt sein Rezept für lange Zeit geheim, aber einige europäische Konditoren versuchten, die Torte – ohne Erfolg – nachzumachen. Im Jahr 1906 bot József Dobos sein Rezept der Budapester Lebkuchen- und Süßwarenindustrie an und nach diesem Originalrezept wird sie noch heute in Ungarn hergestellt.

„Die Dobostorte war einfach anders als die anderen Torten im 19. Jahrhundert“, sagt Radio-Niederösterreich-Köchin Andrea Karrer. József Dobos verwendete „eine spezielle Buttercreme, einen einzigartigen Teig – beide von József Dobos entdeckt- und Karamell“. Der Kuchen war auch relativ einfach im Vergleich zu den anderen in dieser Zeit.

Die Dobostorte besteht aus acht Tortenblättern aus Biskuitmasse, die mit einer Schokolade-Buttercreme gefüllt, zusammengesetzt und auch an der Seite mit dieser Creme bestrichen werden; das Deckblatt erhält die charakteristische Karamelglasur.

Dobostorte

Zutaten für etwa 12 Stück

Tortenböden:

  • 225 g Butter
  • 45 g Staubzucker
  • 150 g glattes Mehl
  • 8 Eier
  • 150g Kristallzucker
  • 1 EL Vanillezucker
  • 1 Prise Salz

Füllung:

  • 400 ml Milch
  • 15 g Kristallzucker
  • 60 g Vanillepuddingpulver
  • 1 EL Rum.
  • 250 g Butter
  • 4 – 5 EL Staubzucker
  • Spritzer Rum
  • 150 g erweichte Kochschokolade, abgekühlt

Für die Glasur 200 g Kristallzucker
Eventuell Schokospäne für die Garnierung
Öl für die Arbeitsplatte

Zubereitung: Für die Tortenböden zimmerwarme Butter mit Staubzucker schaumig rühren. Eier trennen. Dotter nach und nach unterrühren. Eiklar mit Kristall- und Vanillezucker sowie Salz zu festem Schnee schlagen, unter den Butterabtrieb heben, Mehl vorsichtig unterziehen. Auf Back- oder Trennpapier Tortenreifen auflegen, 8 Kreise zeichnen. Teigmasse gleichmäßig auf diese Kreise aufstreichen. Die Blätter nacheinander im vorgeheizten Rohr bei 220 Grad Celsius etwa 6 Minuten backen. Scheiben erkalten lassen, vom Papier lösen, mit Reifen oder Messer nochmals nachstechen (faconnieren). Das schönste Blatt zum Glacieren beiseite legen.

Für die Füllung zwei Drittel der Milch mit Kristallzucker aufkochen, kalte restliche Milch mit Puddingpulver glattrühren und unter die kochende Milch mengen, 2 Minuten kochen, erkalten lassen, von der Hitze nehmen, Rum einrühren, Pudding erkalten lassen.
Butter mit Staubzucker mit Rum schaumig rühren, erweichte Kochschokolade einrühren. Vanillepudding passieren und löffelweise unter die Buttercreme rühren. Die 7 Teigblätter mit Creme zusammensetzen und die Torte mit restlicher Creme seitlich und oben bestreichen. 3-4 Stunden im Kühlschrank anziehen lassen.

Das beiseite gegebene Blatt auf eine geölte Arbeitsfläche legen. Kristallzucker hellbraun zu Karamell schmelzen. Das Tortenblatt damit glasieren, mit einer geölten Palette schnell so verstreichen, dass auch der Rand glasiert wird. Über den Tortenrand hinauslaufende Glasur mit einem beöltem Messer abtrennen, solange die Glasur noch nicht erstarrt ist. Deckblatt sofort in 12 Teile schneiden. Die glacierten Segmente mit einer Palette Stück für Stück auf die Torte legen; den Rand eventuell mit Schokospänen einstreuen.

Ein Tipp: Falls die Karamellglasur zu aufwendig ist, diese weglassen und die Creme auf der Tortenoberfläche mithilfe einer gezackten Teigkarte wellenförmig verstreichen und seitlich mit Schokoladespänen bestreuen.