22 Produktionen an 19 Spielorten in allen vier Landesvierteln – und zusätzlich sechs Stücke für die Jüngsten. Von Schauspiel bis Oper, von Operette bis Musical: Das Theaterfest Niederösterreich wird auch heuer wieder bunt und vielseitig.
Und – das wurde bei der Präsentation im Palais Niederösterreich in Wien am Montagabend besonders betont – es wird nach der Pandemie wieder uneingeschränkt über die Bühne gehen, so Kristina Sprenger, die neue Theaterfest-Obfrau: „Wir werden jetzt wirklich aufs Gas steigen, und ich glaube, das ist auch das Wichtigste. Wir brauchen ja Menschen, die wieder ins Theater kommen, und wir brauchen auch wieder diese Euphorie.“
Vor zwei Jahren wurde das Theaterfest Niederösterreich wegen der Pandemie abgesagt, im Vorjahr setzten zwei Spielorte aus, erinnerte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP): „Für Kunst und Kultur war es oft eine Zumutung. Und daher sage ich jetzt ein herzliches Danke fürs Durchhalten und Durchtauchen, vor allem auch für den langen Atem“.
Schwerpunkte Gender-Gerechtigkeit und Fair Pay
Kunst und Kultur seien für viele Menschen bedeutende Inspirations- und Kraftquellen, daher sei es umso wichtiger, dass diese in allen Regionen des Landes spürbar werden, sagte die Landeshauptfrau. Das blau-gelbe Theaterfest sei „der beste Garant dafür“, als starke Dachmarke und eines der erfolgreichsten Kulturprojekte des Bundeslandes.
Mikl-Leitner dankte auch dem bisherigen Vorstand des Vereins Theaterfest Niederösterreich, den Werner Auer zwölf Jahre lang geleitet hatte, und wünschte den 2021 gewählten Nachfolgern – Kristina Sprenger, Christine Bauer, Monika Steiner und Helmut Kulhanek – viel Erfolg. Sprenger will die „Erfolgsgeschichte weiterschreiben“ und sich zudem Gender-Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Fair Pay als Schwerpunkte vornehmen.
Eine besondere Gratulation erging an den Schwechater Intendanten Peter Gruber, der zum 50. Mal die Nestroy-Spiele auf Schloss Rothmühle realisiert. Dafür erhielt er auch Standing Ovations. Dem widerspricht der diesjährige Stücktitel: „Nur Ruhe!“ Doch wer Gruber kennt, weiß, dass es auch nach einem halben Jahrhundert mit der Ruhe nicht weit her ist.
Von „Nero“, „Moliere“ und „Nur Ruhe!“ …
Der Kultursommer Laxenburg (Bezirk Mödling) startet den Reigen am 12. Juni mit dem Esoterical von Christian Deix und Olivier Lendl „Der Guru oder der Weg ins Shangri La La La!“. Am 15. Juni wird bei den Sommerspielen Melk das Auftragswerk „Nero“ von Jerome Junod uraufgeführt. Die Bühne Baden zeigt ab 17. Juni in der Sommerarena „Im weißen Rössl“ von Ralph Benatzky.
Die Sommernachtskomödie Rosenburg (Bezirk Horn) präsentiert ab 23. Juni „Manche mögen’s verschleiert“ von Michael Niavarani und Sou Abadi. Den Shakespeare-Klassiker „Wie es euch gefällt“ bringt der Theatersommer Haag (Bezirk Amstetten) ab 29. Juni. Bei den Sommerspielen Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling) findet am 30. Juni die Premiere von „Molière oder Der Heiligenschein der Scheinheiligen", eine Komödie von Michail Bulgakow, statt.
… über „Elias“, „La Boheme“ und „Carmen“ …
Die Nestroy Spiele Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) feiern heuer ihr 50-Jahr-Jubiläum und zeigen ab 2. Juli „Nur Ruhe!“. Ab 6. Juli läuft mit der Musikrevue „Glory Days“ die zweite Produktion der Sommerspiele Melk. Das Festival Retz (Bezirk Hollabrunn) zeigt nach einjähriger Pause ab 7. Juli das szenische Oratorium „Elias“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy.
Einen Tag später feiern „Wiener Blut“ beim Festival Schloss Weitra (Bezirk Gmünd) und das Musical „Sunset Boulevard“ in der Bühne Baden Premiere. Die operklosterneuburg (Bezirk Tulln) präsentiert ab 9. Juli „La Boheme“ von Giacomo Puccini. Die Raimundspiele Gutenstein (Bezirk Wiener Neustadt) zeigen ab 13. Juli „Die gefesselte Phantasie“. Einen Tag darauf ist „Carmen“ von Georges Bizet in der Oper Burg Gars (Bezirk Horn) zu erleben.
… bis zu „Grease“, „Sister Act“ und „Aventura“
Ab 15. Juli steht der Komödienklassiker „Ein seltsames Paar“ von Neil Simon bei den Festspielen Berndorf (Bezirk Baden) auf dem Programm. Die Wachaufestspiele Weißenkirchen (Bezirk Krems) zeigen ab 19. Juli „Göttin in weiß“, eine musikalische Komödie von Hofbauer & Flo. Einen Tag darauf feiert „Grease“ beim Musical Sommer Amstetten Premiere. Ab 21. Juli steht in der Operette Langenlois (Bezirk Krems) „Der Opernball“ von Richard Heuberger auf dem Spielplan.
Nach coronavirusbedingten Verschiebungen gelangen das Musical „Sister Act“ ab 22. Juli auf der Felsenbühne Staatz (Bezirk Mistelbach) und Georges Feydeaus Verwechslungskomödie „Der Floh im Ohr“ ab 28. Juli bei den Festspielen Stockerau (Bezirk Korneuburg) zur Aufführung. Ab 29. Juli ist die Operette „Kaiserin Josephine“ von Emmerich Kalman in der Sommerarena Baden zu erleben. Die letzte Premiere bildet am 14. August das Stationentheater „Aventura“ von Bruno Max im Theater im Bunker in Mödling.
Sechs Produktionen für die Jüngsten
Beim Theaterfest4Kids sind heuer sechs Produktionen zu sehen: Der Kindermusical-Sommer Niederösterreich in den Kittenberger Erlebnisgärten in Schiltern (Bezirk Krems) präsentiert ab 6. Juli „Ritter Rost und die Hexe Verstexe“, am Tag darauf feiern beim Märchensommer Niederösterreich in Poysbrunn (Bezirk Mistelbach) „Die Bremer Stadtmusikanten – Neu vertont“ Premiere. Der Musical Sommer teatro Mödling bringt ab 16. Juli „Robin Hood“ und ab 23. Juli „Schneewittchen“. „La Bohème für Kinder“ der operklosterneuburg und „Fred Feuerlöscher und die Spuren nach Rom“ der Sommerspiele Melk feiern am 24. Juli Premiere.