Sujetbild Lavendel und Öl
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Gesundheit

Lavendel & Co. gegen Insektenstiche

Im Sommer sind die Insekten los – das merkt man an lauen Sommerabenden, speziell wenn man sich in der Nähe von Gewässern aufhält. Apothekerin Irina Schwabegger-Wager verrät Tipps, wie man sich mit ätherischen Ölen vor Insektenstichen schützen kann.

„Endlich ist es wieder schön sonnig und warm. Doch mit den steigenden Temperaturen kommen auch lästige Fliegen, Mücken und Bremsen zu uns, die Mensch und Tier das Leben schwer machen. Besonders schlimm ist es, wenn es windstill ist, feuchtwarmes Wetter vorherrscht oder man sich in der Nähe von Bächen oder Teichen aufhält“, sagt Apothekerin Irina Schwabegger-Wager.

Wer den „Plagegeistern“ auf natürliche Weise zu Leibe rücken will, für den stehen mittlerweile zahlreiche Mittel zur Vorbeugung und auch Behandlung von Insektenstichen zur Verfügung, die mit der Kraft und der Wirksamkeit von ätherischen Ölen Schutz und Linderung versprechen, sagt die Apothekerin. „Denn gegen Insekten sind im wahrsten Sinne des Wortes auch Kräuter gewachsen. Denn einige Düfte wirken auf Insekten geradezu abstoßend und sie machen daher freiwillig einen großen Bogen um die Duftquelle. Um welche Öle handelt es sich dabei? Ätherische Öle werden aus verschiedene Pflanzen gewonnen, dazu gehören Vertreter aus verschiedenen Pflanzenfamilien wie z.B. der Myrthengewächse, Pelargonien oder auch Zedern.“

Expertin rät zu Verträglichkeitsprobe

Sie sind „hochprozentige Konzentrate, die bis auf wenige Ausnahmen wie z.B. Lavendel oder Minze nie unverdünnt verwendet werden sollen. Alle haben sie gemeinsam, dass sie als Insektenschutz angewendet nicht tropentauglich sind, also etwas schwächer und auch kürzer wirken“, so Schwabegger-Wager. Das bedeutet, dass man sie in kürzeren Abständen auftragen müsse. Verwendet werden dazu Öle wie Bergamotte, Citronella, Lemongras, Manuka, Nelke, Patchouli, Rosengeranie, Lavendel, Teebaum, Zeder, Zitronenmyrte, so die Apothekerin. „Ätherische Öle können die Haut reizen, daher sollte man vor einer Anwendung immer eine Verträglichkeitsprobe machen, den sogenannten Armbeugetest bzw. sollte man bei einer bekannten Allergie auf bestimmte Inhaltsstoffe die betroffenen Öle auch nicht angewandt werden.“

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 1.6.2022

„Insektenschutzmittel mit ätherischen Ölen sind zumeist als Spray am Markt, individuelle Mischungen nach den eigenen Anforderungen können auch in der Apotheke zusammengestellt werden. Herstellen kann man auch ein Körperöl gegen Insekten auf Basis von Mandelöl und Rosenwasser, in diese Mischung kommen dann beispielsweise wenige Tropfen Lavendel, Lemongrass und Zedernholz, und diese Aromamischung führt dazu, dass die lästigen Insekten uns nicht riechen können.“

Zitronelle, Pinie, Patchouli

Sehr praktisch sei ein Armband oder Clip, in das man ein Plättchen einschiebt, das in Folge über 15 Tage ätherische Öle in die unmittelbare Umgebung abgibt: Provence-Lavendel, Geranie, Zitronelle, Pinie, Patchouli, Nelke, Pfefferminze. Der Clip könne etwa gut am Kinderwagen oder am Rucksack oder Hosenbund befestigt werden, sagt Schwabegger-Wager.

„Wenn ein Insekt gestochen hat und der Stich unangenehm anschwillt und juckt, so kann alle ein bis zwei Stunden ein Einzelöl pur auf den Stich aufgetragen werden. Dazu genügt wirklich ein Hauch von dem Öl, welches am besten mit dem Finger vom Tropfen der Flasche aufgenommen und eingerieben wird. Dafür eignet sich das Teebaumöl am besten – es nimmt den Schmerz und Juckreiz, wirkt heilend und abschwellend und hält auch weitere Insekten fern. Lavendel beschleunigt die Heilung und lindert die Beschwerden. Eine eher kühlende Wirkung entfalten Kampfer und Pfefferminze, und wenn der Juckreiz unerträglich ist, kann Zedernholz helfen.“

Breiumschlag mit Heilerde bei Wespenstichen

Sind die Stiche sehr schmerzhaft, wie etwa bei einer Biene oder Wespe, empfiehlt die Apothekerin einen „Breiumschlag mit Heilerde, in die man einige Tropfen Teebaumöl gibt“.

Die Aromatherapie könne auch unseren Tieren helfen, so Schwabegger-Wager. "Sehr gut wird sie von Pferden und Hunden vertragen, bei Katzen dürfen ätherische Öle nicht am Körper angewendet werden, sondern nur zur Raumbeduftung. Für Pferde stellt man am besten eine Alkohol-Wassermischung für eine Sprühflasche zur leichteren Anwendung her und gibt eine Ölmischung aus z.B. Lavendel, Teebaum und Citronella dazu. Ist ein Pferd bereits gestochen, so kann als Erste Hilfe ein bis zwei Mal pro Tag ein Tropfen unverdünntes Schafgarben- oder Teebaumöl aufgetragen werden. Das wirkt sofort desinfizierend und abschwellend.