Sommernachtskomödie Rosenburg Manche mögen’s verschleiert
Sommernachtskomödie Rosenburg_Martin Hesz
Sommernachtskomödie Rosenburg_Martin Hesz
Kultur

Michael Niavarani verschleiert die Rosenburg

„Manche mögen’s verschleiert“ wird diesen Sommer auf der Rosenburg (Bezirk Horn) gespielt. Geschrieben wurde die heimische Theaterversion des französischen Kultfilms „Voll verschleiert“ vom Kabarettisten Michael Niavarani. Gespielt wird bis 31. Juli.

Die Komödie feiert am Donnerstag, 23. Juni, Premiere. Dabei widmet sich Autor Michael Niavarani, Kultkabarettist mit persischen Wurzeln, zeitgenössischen Themen, bei denen im Alltag der Humor oft fehlt. „Unsere Wohnung ist doch nur deshalb so klein, weil ihr unbedingt im Nobelviertel wohnen wolltet“, sagt Alexander im Stück zu Mitra. Die kontert: „Ja, entschuldige bitte, wir sind Perser – wo sollen wir sonst wohnen? In den Slums, bei den Migranten? Das ist doch absurd.“

Ebenso wird im Theater die Verschleierung von Frauen, Radikalisierung und männliche Dominanz thematisiert. Die Handlung entspinnt sich anhand der Liebesbeziehung zwischen Leila – Muslimin – und Alexander – unreligiöser Franzose und Sohn iranischer Eltern. Beide studieren Politikwissenschaft und wollen nach New York ziehen, um bei der UNO zu arbeiten.

Verwechselspiel zwischen zwei Welten

Alexanders Eltern haben jedoch die zukünftige Ehefrau schon ausgesucht – eine Französin. Und auch auf Leilas Seite versucht man die Beziehung zu torpedieren: Ihr Bruder entwickelt sich zum Fundamentalisten und verbietet seiner Schwester die Liebe zu Alexander. Dieser wiederum muss sich als jemand anderes ausgeben, um seine geliebte Leila jemals wiederzusehen.

Fotostrecke mit 4 Bildern

Kultur Rosenburg Sommernachtskomödie Vorschau 2022
Martin Hesz
Mitra (Mitte) weiß nichts von der Beziehung ihres Sohnes Alexander (l.) mit Leila (r.)
Kultur Rosenburg Sommernachtskomödie Vorschau 2022
Martin Hesz
Leilas Bruder Amir (r.) verbietet die Beziehung, Alexander gibt sich deshalb als Lehrerin aus und verschleiert sich
Kultur Rosenburg Sommernachtskomödie Vorschau 2022
Martin Hesz
Amir verliebt sich in die vermeintliche Lehrerin
Kultur Rosenburg Sommernachtskomödie Vorschau 2022
Martin Hesz
Das Chaos ist damit vorprogrammiert

Die Vorurteile sollen auf der Rosenburg „weggelacht werden“, heißt es in der Beschreibung des Stücks. Intendantin Nina Blum spricht von einer Komödie mit Tiefgang: „Michael Niavarani ist das Kunststück gelungen, sich kabarettistisch mit Vorurteilen und Kulturunterschieden auseinanderzusetzen, jedoch ohne jemanden zu beleidigen oder vor den Kopf zu stoßen. Seine temporeiche Sprache und Slapstick machen diese Verwechslungskomödie im Stil von ‚Manche mögen’s heiß‘ oder ‚Charleys Tante‘ zu einer geistreichen Unterhaltung.“

Sendungshinweis

„Theaterfest“, 25.6.2022

Gespielt wird bis 31. Juli im wettersicheren, überdachten Theaterzelt vor der Rosenburg freitags, samstags und sonntags. Für die Vorstellung am 17. Juli gibt es auch einen Bustransfer von Wien. Erstmals ist die Sommernachtskomödie ein „Green Event“ – sie wird mit dem Österreichischen Umweltzeichen zertifiziert.