Quiche
pixabay/Amina Boughaba
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Kulinarium

Quiche Lorraine – ganz klassisch

Ob als Vorspeise, kalter Imbiss oder warme Hauptspeise, mit Fleisch, Käse oder Gemüse – die Quiche findet in vielen Variationen ihren Platz in der Küche. In die klassische Version gehören aber nur Eier, Crème Fraîche und Speck, erklärt Radio-NÖ-Köchin Andrea Karrer.

Eine Quiche ist eine französische Spezialität, die ursprünglich aus Lothringen stammt. Es handelt sich um einen in einer runden, flachen Form gebackenen herzhaften Mürbteig mit einer würzigen Füllung bzw. Auflage, eine Mischung aus Eiern und Milch.

Die französische Bezeichnung „Quiche“ wurde um 1845 von dem elsässischen Wort „Kichel“ bzw. „Kuechel“ abgeleitet, das dem deutschen Wort Kuchen entspricht. Quiches werden in runden Tarte-Formen gebacken.

Quiche oder Tarte?

Häufig werden heute unter der Bezeichnung „Quiche“ ähnliche Gerichte angeboten, deren Merkmale ebenfalls der Mürbeteigboden und die Eiermilch sind, für deren Belag aber beispielsweise Lauch, Spinat, Lachs oder andere Zutaten verwendet werden – diese werden in Frankreich im strengen Sinne nicht mehr Quiche, sondern Tarte genannt.

In Frankreich bevorzugt man sie als warme Vorspeise oder zusammen mit einem reschen Salat als Hauptgericht. Mittlerweile gehört die Quiche in allen Regionen Frankreichs und in vielen anderen Ländern zur klassischen Küche.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 18.6.2022

Die Grenzen zwischen den Begriffen Quiche und Tarte verschwimmen. Große Unterschiede kann man nicht nennen: Bei der Tarte ist der Rand etwas flacher als bei der Quiche. Und die Tarte gibt es – anders als die Quiche – häufig auch in süßer Form mit Obst oder Schokolade. Sowohl die Quiche als auch die Tarte werden in einer flachen Form gebacken, die einen gewellten oder glatten halbhohen Rand hat. Die schweizerische Schwester der Quiche wird übrigens “Wähe" genannt und häufig auch als Blechkuchen zubereitet.

Die Quiche Lorraine enthält nur Eier, Crème Fraîche und Speck. Nichts mit Lauch, angeschwitzten Zwiebeln, geschweige denn Käse. Und so sehr wir es lieben, uns bei anderen Varianten mit vielfältigen Gemüsesorten, Würzungen, Käse und Fisch auszutoben: In der Quiche Lorraine hat nichts davon eine Daseinsberechtigung – und sie braucht auch wirklich nichts Weiteres, um zusammen mit einem schönen grünen Salat einfach immer eine tolle Mahlzeit abzugeben.

Quiche für jeden Anlass

Die Quiche ist ideal als Vorspeise für schöne Menüs, eignet sich für das Abendessen mit der Familie oder als kalter Imbiss auf Ausflügen, denn sie lässt sich gut vorbereiten. Wenn Sie den Gemüsekuchen schon am Vorabend backen, muss er vor dem Verzehr nur noch kurz im Ofen erwärmt werden.

Die Quiche gelingt mit allen saisonalen Gemüsesorten und ist auch sehr gut geeignet für die „Reste-Verwertung" von Zutaten aus dem Vorrat. Auch für Vegetarier ist die Quiche ein tolles Gericht, denn sie lässt sich mit reichlich Gemüse zubereiten, zum Beispiel mit Zucchini, Lauch, Champignons, Tomaten, Spinat, Zwiebeln oder Kürbis.

Verschiedene Quiche
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Eine Quiche kann mit verschiedenen Zutaten variiert werden

Käse wie Schafskäse oder Taleggio verfeinern das Backwerk. Mit einem frischen Salat wird aus der Quiche im Handumdrehen ein vollwertiges Essen, das Sie zu jedem Anlass servieren können. Express-Tipp: Noch zeitsparender wird die Quiche mit einem fertigen Mürbeteig aus dem Kühlregal.

Das Grundrezept

Die Basis für eine Quiche ist ein Mürbeteig aus Mehl, Salz und Butter. Durch das Hinzufügen von Ei und Milch wird der Teig geschmeidiger und lässt sich besser ausrollen. Ich rolle den Teig zwischen Backtrennpapier aus, lege ihn in die Tarteform und gebe den Teig für etwa 20 Minuten in den Tiefkühler. So verformt sich der Teig während des Backens gar nicht.

Dann kommt das Backen: Den Teigboden für die Quiche mehrmals mit einer Gabel einstechen und Hülsenfrüchte zum Blindbacken auf den Teig geben.

Quiche Lorraine

Zutaten:

Mürbteig:

  • 250 g Mehl (glatt Typ 480)
  • 150 g Butter
  • 1/2 TL Salz
  • 20 ml lauwarmes Wasser

Überguss:

  • 3 ganze Eier
  • 2 Dotter
  • 250 g Bauchspeck am Stück
  • 250 g Crème Fraîche
  • Pfeffer, Muskat, Salz zum Abschmecken

Zubereitung:

Mürbteig: Mehl, Salz und die in Flocken geschnittene, zimmerwarme Butter in eine Schüssel geben und mit den Händen vermengen. Das Wasser hinzugeben und so lange kneten, bis ein schön homogener Teig entsteht. Zu einer Kugel formen und für 30 Minuten kühlstellen.

Die Quiche-Form mit Butter fetten und ein wenig Mehl darüber stäuben. Dann die Teigkugel mit einem Teigroller rund ausrollen, bis ihr den Durchmesser der Form plus etwa 3 cm erreicht. Den Teig dann in die Form heben und schön entlang der Seiten hocharbeiten. Darauf achten dass der Teig in den Ecken nicht zu dick bleibt, und dass man ihn so weit wie möglich nach oben arbeitet: Beim Blindbacken zieht er sich noch einmal zusammen und die Quiche könnte dadurch zu flach werden. Den Teig mit der Gabel einstechen und mit Backpapier auslegen.

Tipp: jetzt nochmals den Teigboden etwa 20 Minuten tiefkühlen. Darauf Backbohnen oder – kugeln geben, sodass keine unerwünschten Blasen entstehen. Im vorgeheizten Rohr bei 200 °C etwa 15 Minuten vorbacken. Bohnen und Backtrennpapier entfernen.

Überguss: Eier, Gewürze und Salz in eine Schüssel geben und mit dem Handmixer etwa 10 Minuten hell cremig aufschlagen. Salzen. Vorsicht: Der Bauchspeck kann schon sehr salzig sein. Crème Fraîche beifügen, gut einrühren.

Falls der Bauchspeck noch Schwarte enthält, diese mit einem scharfen Messer entfernen und den Speck in etwa 1 cm x 1 cm große Stücke schneiden, gleichmäßig über den Quiche-Boden verteilen, Überguss darübergießen und die Quiche im vorgeheizten Rohr bei 200 °C auf Ober- und Unterhitze etwa 30 Minuten backen.

Hinweis: Eventuell nach der halben Backzeit mit Alufolie abdecken. Quiche etwa 5 Minuten überkühlen lassen, aus der Form lösen und in Portionen teilen – am besten begleitet von einem reschen Gartensalat! Bon appetit!