Surfen auf der City Wave
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„Aufgespürt“

Die perfekte Welle in Niederösterreich

Mit einem Surfbrett unter den Füßen über das Wasser gleiten – dafür muss man gar nicht so weit wegfliegen oder wegfahren, wie manche vielleicht glauben würden. Kristina Sprenger hat die perfekte Surf-Welle mitten in Niederösterreich aufgespürt.

Klares Wasser, das Brett gleitet darüber, das Rauschen des Wassers ist laut und die Zuseher in ihren Liegestühlen jubeln jedes Mal, wenn dem Surfer eine coole Bewegung gelingt. Zwei Frauen schlürfen an einem Cocktail und sie genießen den Blick auf das Geschehen. Ja, es klingt wie ein Tag am Meer, wie ein Urlaubstag am Strand. In Wahrheit findet man genau dieses Feeling mitten im Industriegebiet der SCS in Vösendorf (Bezirk Mödling).

Kurzes Urlaubsfeeling to go

Eine riesige Anlage mit Palmen, Liegestühlen, einer Strandbar und einem Surfboard-Verleih. In der Mitte ein Wasserbecken, auf dem eine künstliche Welle erzeugt wird. Der Ausblick ist zugegebenermaßen weniger idyllisch – entweder man schaut auf die SCS oder auf die Autobahn. Aber wir sind ja hier, um auf das Wasser zu schauen. Nacheinander gehen die Surfer ins Wasser und versuchen, sich zu verbessern. Auch Kristina Sprenger wagt es, nachdem ihr Surfguide Michi Suchentrunk versichert hat, dass auf der City Wave ausnahmslos jeder surfen lernen kann.

Sendungshinweis:

„NÖ heute“, 23.06.2022

„Was muss man denn für Vorkenntnisse mitbringen?“, fragt Kristina. „Absolut gar keine“, erklärt Michi. „Man muss nur mindestens ein Körpergewicht von 30 Kilogramm auf die Waage bringen. Ansonsten kann hier jeder surfen lernen. Innerhalb einer Stunde können es die meisten und haben schon Spaß hier bei uns. Und nach oben hin gibt es keine Altersgrenze“, so der Surflehrer mit den Flip Flops und den langen Haaren.

Kristina Sprenger surft auf der City Wave
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Kristina hält sich an der Stange fest und versucht, langsam ein Gefühl für Wasser und Board zu bekommen. Die anderen Surfer schauen zu und freuen sich bei jedem kleinen Erfolgserlebnis mit

Mit einer Haltestange für Anfänger ein Gefühl bekommen

Nach einer kurzen Einschulung geht es für Kristina Sprenger los. Extra für Anfänger wird eine Stange quer über das Becken gelegt, bei ihren ersten Versuchen kann sich Kristina daran anhalten. Es schaut zwar etwas wackelig aus, aber Kristina schlägt sich wacker und steht schon ein paar Augenblicke auf der Welle – bis sie die Kraft verlässt und sie unter Wasser verschwindet. Aber das gehört hier dazu.

Das Becken ist mit 5.000 Litern Wasser gefüllt und die Welle wird künstlich erzeugt, sie kann von 0,5 bis 1,5 Meter variabel eingestellt werden. Es ist die einzige Anlage dieser Art in Österreich, sagt Michi Suchentrunk: „Meine Chefs wollten einfach das Surfen in die Stadt bringen. Sie haben das in München gesehen und es hat ihnen getaugt. Hier kann jeder vorbeikommen und vor dem Büro surfen oder nach dem Büro surfen. Und dafür muss man gar nicht weit wegfahren“, so der Surflehrer, der übrigens jeden Winter im Ausland am Meer verbringt.

Kristina Sprenger surft auf der City Wave
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Schon nach wenigen Versuchen tanzt Kristina Sprenger mit ihrem Surflehrer über das Wasser

Apropos Meer – nur, weil man hier in der SCS surfen kann, kann man es nicht sofort am offenen Meer: „Nein, die Erwartungshaltung ist meist groß, aber am Meer kommen ganz andere Faktoren hinzu. Das Wellen lesen, das Wellen anpaddeln. Man muss hinauspaddeln und bis man dann mal aufstehen kann, hat man oft schon gar keine Kraft mehr. Das dauert meist Jahre“, so der erfahrene Surfer.

Hand in Hand übers Wasser tanzen

In Vösendorf hat man wesentlich schneller Erfolgserlebnisse. Auch Kristina, die inzwischen schon Hand in Hand mit einem der Surflehrer hin und her fährt. Dass sie Spaß hat, steht ihr ins Gesicht geschrieben und vermutlich war die Schauspielerin, die regelmäßig für noe.ORF.at Ausflugsziele aufspürt, nicht zum letzten Mal hier surfen. „Das war ein ‚Aufgespürt‘ ganz nach meinem Geschmack. Wie ein Ausflug ans Meer – und das mitten in Niederösterreich.“