„Nahaufnahme“

Julia Lacherstorfer mit „bunter Volksmusik“

Als Intendantin des „Wellenklänge“-Festivals, das sie mit ihrem Mann organisiert, möchte die Geigerin, Sängerin und Komponistin Julia Lacherstorfer mutig neue Wege gehen. Als Solokünstlerin schenkt sie der Volksmusik das, was ihr ihrer Meinung nach bisher gefehlt hat.

Sendungshinweis

„Radio NÖ-Nahaufnahme“, 9.7.2022

Es sind die Lebensgeschichten von Frauen, die praktisch nie in den Texten jener Volkslieder erzählt werden, die sie schon als Kind von ihrem Großvater gelernt hat, so Lacherstorfer, die in Oberösterreich umgegeben von Volksmusik aufgewachsen ist. Genau diese möchte sie jetzt, nach vielen Gesprächen mit Frauen der Nachkriegsgeneration, in ihrer Musik zum Klingen bringen.

„Spinnerin“ heißt ihr erstes Soloprojekt: „Für mich ist eine Spinnerin eine Frau, die sich eben nicht so viel darum kümmert, was gesellschaftliche Normen sind.“ Volksmusik darf bunter werden, diverser und auch weiblicher, meint die mehrfach ausgezeichnete Künstlerin in der „Nahaufnahme“ auf Radio Niederösterreich. „Das ist mein Anspruch an die Volksmusik, dass sie unsere Gesellschaft als Ganzes meint. Mir ist es ein Anliegen, dass sich dieser Begriff erweitert“, so Lacherstorfer im Gespräch mit Alice Herzog.

Julia Lacherstorfer und Alice Herzog
ORF/Herzog
Julia Lacherstorfer hat mit Alice Herzog (r.) über ihre Ansprüche an gute Volksmusik gesprochen

„Wellenklänge“ sollen zum Nachdenken anregen

Auch für das diesjährige Festival „Wellenklänge“, das von 15. bis 30.7. in Lunz am See stattfindet, hat sie mit ihrem Mann Simon Zöchbauer versucht, einen Beitrag zu mehr Gerechtigkeit in der Gesellschaft zu leisten. Dazu gehören auch mutige Beiträge, Gespräche und KünstlerInnen, die mit ihren Auftritten zum Nachdenken und Weiterdenken anregen sollen.