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Gesundheit

Sodbrennen: Tipps vom Apotheker

Manche Lebensmittel lösen ein unangenehmes Sodbrennen aus. Zur Abhilfe muss man nicht zwingend ein Pulver schlucken. Es gibt auch pflanzliche Alternativen, die wirken. Apotheker Gilbert Zinsler gibt Tipps, was bei Sodbrennen hilft.

„Bei Gastritis und Sodbrennen denken heute die meisten Menschen an Tabletten und Medikamente auf chemischer Basis. Die dauerhafte Anwendung ist aber nicht unbedenklich“, so der Experte.

Wie kann man Sodbrennen pflanzlich behandeln?

Wer Sodbrennen natürlich behandeln möchte, dem steht eine große Auswahl an pflanzlichen Mitteln zur Verfügung. Die Heilpflanzen können zum einen den Magen beruhigen und zum anderen die Herstellung der Magensäure vermindern.

Bei akuten Problemen sind Tropfen aus verschiedenen Arzneipflanzenauszügen eine gute Wahl. Beispielsweise, wenn Sie unter Sodbrennen nach dem Essen einer sehr fettigen Mahlzeit oder nach einem Magen-Darm-Infekt leiden.

Die Kombination verschiedener Heilpflanzen ergänzt sich meist gut. Hier empfehlen sich Auszüge aus Bittere Schleifenblume, die hilft die Beweglichkeit des Magens zu regulieren und somit Symptome wie Magenschmerzen, Völlegefühl und Bauchkrämpfe zu lindern. Die Süßholzwurzel verfügt über eine Vielzahl positiver Eigenschaften. Ihre Inhaltsstoffe üben eine beruhigende und krampflösende Wirkung auf den Magen aus. Sie regulieren auch die Magensäuresekretion und schützen die Magenschleimhaut. Außerdem wurden antioxidative, antibakterielle und entzündungshemmende Effekte nachgewiesen. Empfehlenswert sind auch Angelikawurzel, Kamillenblüte, Kümmelfrüchte, Melisse, Schöllkraut oder Mariendistelfrüchte.

Kamille
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Der Apotheker empfiehlt u.a. Kamillenblüte

Welche Tees helfen gegen Sodbrennen?

Die wichtigste Heilpflanze zur Behandlung von Magenbeschwerden ist die Malve, die bei uns meist als Käsepappel bezeichnet wird. Sie enthält große Mengen Pflanzenschleim in Blätter und Blüten, der die Magenschleimhaut schützt und die Heilung von Beschwerden in diesem Bereich fördert. Die Käsepappel ist sehr vielseitig zur Reizlinderung verwendbar.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 13.7.2022

Ich empfehle den Käsepappeltee allen Patienten mit gastritischen Beschwerden des Magens – auch zusätzlich zu einer notwendigen klassisch – schulmedizinischen Behandlung und habe hier die besten Erfahrungen gemacht. Natürlich gibt es auch eine Menge von Teemischungen die meistens neben Käsepappelblatt noch andere Heilpflanzen enthalten. Vernünftig sind Mischungen mit Kamille oder Melisse, die krampflösend wirken, oder Tausendguldenkraut, dass die Verdauung fördert. Auch Ringelblume hat sich bei Magengeschwüren sehr bewährt.

Ihr Apotheker hat hier sicher eine solche Mischung vorrätig, oder kann gerne eine Mischung für sie persönlich anfertigen. Die Tees im Supermarkt enthalten oft geringe Konzentrationen an Heilpflanzen bei unterdurchschnittlicher Qualität. In der Apotheke bekommen Sie Tees in Arzneimittelqualität. Auch wenn Teebeutel praktischer sind, würde ich offenen Tees den Vorzug geben.

Warum sollte man bei Pfefferminztee vorsichtig sein?

Die Pfefferminze ist eine der bekanntesten Heilpflanzen überhaupt. Sie sorgt für Linderung bei Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Blähungen. Bei Sodbrennen kann die Wirkung allerdings den gegenteiligen Effekt haben, da Pfefferminze zur Entspannung des Magenpförtners, des Muskels, der die Speiseröhre gegen den Magen verschließt, führt. Die Folge ist, dass es zum sogenannten Reflux, dem Rückfluss des Speisebreis in die Speiseröhre kommen kann. Somit wird das Sodbrennen also eher verstärkt als gemildert. Manche Menschen reizt auch das enthaltene Pfefferminzöl. Letztlich ist die Wirkung von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Wie kann man seine Magenschleimhaut auf natürlicher Basis schützen?

Hafer und Papaya haben eine natürliche Schutzfunktion für die Schleimhäute des Magen- und Darmtraktes. Eine gesunde Schleimhaut hat eine besondere Funktion durch ihre Barrierewirkung auf den gesamten Gesundheitszustand des Menschen. Auf Basis einer alten buddhistischen Rezeptur gibt es hier heute ein Produkt in kleinen Sachets, das die aufgrund einer Gastritis empfindliche Magenschleimhaut beruhigt. Die wohltuenden Eigenschaften der Papaya und des Hafers werden durch ein spezielles Herstellungsverfahren heute für uns einfach anwendbar gemacht. Diese Portionsbeutel nimmt am besten mindestens 15 Minuten vor einer Hauptmahlzeit (z.B. mittags und abends) oder zwischen den Mahlzeiten, am besten pur und unverdünnt direkt ein.

Eine Alternative ist auch Trinkmoor und Heilerde?

Zwei ungewöhnliche Alternativen in der Behandlung sind Trinkmoor und Heilerde, die basisch wirken und die Übersäuerung stoppen. Trinkmoor ist ein Moorprodukt, dass man fertig trinken kann. Die enthaltenen entzündungshemmenden Huminsäuren hemmen das Wachstum von gesundheitsschädlichen Bakterien, Viren und Pilzen. Trinkmoor eignet sich zur Regulation des Säure-Basen-Haushaltes und zur Regeneration der Schleimhaut. Trinkmoor kann ebenso wie Heilerde überschüssige Magensäure binden, wodurch Sodbrennen reduziert wird.