In der „Nahaufnahme“ auf Radio Niederösterreich spricht Angelo Kelly offen über seine außergewöhnliche Kindheit, sein neues Leben in Irland und warum er die „Kelly Family“ verlassen hat. Lange blonde Haare und eine Engelsstimme – so haben bis heute viele Menschen Angelo Kelly in Erinnerung.
Spätestens seit dem Song „An Angel“ erlangte er als jüngstes Kind der „Kelly Family“ internationale Bekanntheit. „Als Kind in Bussen und auf einem Boot zu leben, zu reisen und Musik zu machen, fand ich großartig“, so Angelo Kelly im Interview. „Was ist schon eine normale Kindheit? Ich kann nur sagen, ich bin sehr dankbar, dass ich sehr frei und unkonventionell aufgewachsen bin.“
Sendungshinweis
„Nahaufnahme“, Radio NÖ, 31.7.2022
Erst als der Ruhm und der Druck aufgrund der Popularität der Band immer größer wurden, empfand er dieses Leben in der Öffentlichkeit als schwierig. „Am Anfang habe ich es nicht verstanden, warum in Zeitungen etwas geschrieben stand, das einfach nicht gestimmt hat, aber mit der Zeit lernt man, dass es eben zum Business gehört.“ Es war von Anfang an beides da: der Ruhm, aber auch die Anfeindungen aufgrund des außergewöhnlichen Lebensstils seiner Familie.
Gutes Verhältnis zu Geschwistern
„Wir waren ja von einem anderen Stern. Das war der Grund, warum viele so begeistert waren, aber auch der Grund, warum andere uns wieder belächelt haben.“ Er selbst ging sehr bald seinen eigenen Weg, bis zum großen Comeback der „Kelly Family“ im Jahr 2017, als Angelo Kelly noch einmal Teil der Band wurde. Nach drei Jahren war für ihn aber Schluss: „Ich war wenig zu Hause, meine eigene Familie hat darunter gelitten. Ich habe diesen Schritt sehr gut überlegt, aber ich wollte es dann zu einem guten Ende bringen.“
Das Verhältnis zu seinen Geschwistern sei nach wie vor ein gutes, erzählt er. Er lebt mit seiner Familie seit einigen Jahren in Irland: „Ja, das ist definitiv Heimat für mich, und in Irland steht für die meisten Menschen die Familie nach wie vor an erster Stelle, wie auch für mich“, so der fünffache Vater. Wenn er heute mit seiner eigenen Familie auf der Bühne steht, fühle er sich oft zurückversetzt in die Perspektive seines Vaters.
An der Lebensphilosophie habe sich für ihn in all den Jahrzehnten wenig geändert, so Angelo Kelly: „Musik ist wie eine Brücke zwischen Menschen. Wenn man gute Zeiten durchgeht, dann ist es einfach, aber an den Tagen, wenn man gerade in der Familie Streit hat, ist Musik umso heilsamer."