„Kulturerbe“

Sisi-Kirchlein am Schneeberg renoviert

Auf dem Schneeberg thront auf 1.796 Meter Höhe die Kaiserin-Elisabeth-Gedächtniskirche. Das raue Klima und die Witterung haben der Jugendstilkirche über die Jahrzehnte stark zugesetzt. Nach fünf Jahren konnte die Renovierung nun abgeschlossen werden.

Die Kaiserin-Elisabeth-Gedächtniskirche, im Volksmund Sisi-Kirchlein genannt, ist die höchste Kirche der Erzdiözese Wien. Kaiser Franz Joseph ließ sie im Jahr 1901 auf dem Schneeberg (Bezirk Neunkirchen) erbauen, im Andenken an seine drei Jahre zuvor in Genf ermordete Ehefrau Elisabeth.

Weil das Kirchlein exponiert auf dem linken Rücken des Berges und direkt am Abhang errichtet wurde, haben Wind und Wetter ihre Spuren am Mauerwerk hinterlassen. „Durch den Wind und die Kristalle wurden die Äußerlichkeiten in so einer Position gefährdet und nehmen Schaden“, berichtet der Puchberger Pfarrer Wolfgang Berger, der das Sisi-Kirchlein vom Tal aus mitbetreut.

Flüssiger Beton in Mauer injiziert

Besonders die Feuchtigkeit setzte dem Mauerwerk zu. Wie ein Schwamm speicherte das Mauerwerk über die Zeit Regen und Schnee. „Es war eine Feuchtigkeit von 65 bis 89 Prozent in dem Mauerwerk“, erinnert sich Pfarrer Berger.

Um die Mauern zu stabilisieren, musste flüssiger Beton, eine Art „Betonmilch“, in mühseliger Handarbeit in das Mauerwerk injiziert werden. Dazu wurden in einem Abstand von zehn Zentimetern kleine Löcher in die Wand gebohrt. Durch Nadeln floss so der Spezialbeton in das Mauerwerk. Um die Stabilität der Kirche zu sichern, arbeiteten sich die Restauratoren Stück für Stück von unten nach oben vor.

Nicht in die Hände gespielt haben den Handwerkerinnen und Handwerkern jedoch die Erdbeben im Raum Neunkirchen im Frühjahr 2021. Diese haben auch das Sisi-Kirchlein auf 1.796 Meter Seehöhe in Mitleidenschaft gezogen. Die so entstandenen Risse im Mauerwerk konnten im Rahmen der Renovierung repariert werden.

Am kommenden Samstag, dem 13. August, gibt es anlässlich des 125-Jahr-Jubiläums der Schneebergbahn die letzte Bergmesse vor der Kaiserin-Elisabeth-Gedächtniskirche für heuer.