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Gesundheit

Gedächtnis mit Heilpflanzen unterstützen

Schlafbeere, Ashwagandha oder Rosenwurz: Es gibt Heilpflanzen, die einerseits Stress mindern aber andererseits auch zugleich aufmuntern und Nerven und Gehirn in ihren Funktionen unterstützen. Apotheker Gilbert Zinsler aus dem Waldviertel klärt auf.

Welche Wirkstoffe unterstützen Nerven und Gehirn? Derzeit wird die indische Schlafbeere oft empfohlen: Was kann diese Pflanze?

„Es gibt eine große Anzahl von Heilpflanzen, die „adaptogen“ wirken. Das heißt, diese helfen dem Körper mit chronischem Stress, oder Erschöpfungszuständen besser umzugehen. Gleichzeitig wirken sie auch aufmunternd. Zu solchen Pflanzen gehört auch die Schlafbeere, oder Ashwagandha, die in letzter Zeit immer öfter auch bei uns angewandt wird. Aufgrund dieser aufbauenden Eigenschaften ist sie auch als „indischer Ginseng“ bekannt. Verwendet wird die Wurzel seit Tausenden von Jahren in der indischen Ayurveda-Medizin. Die Inhaltsstoffe von Ashwagandha haben eine positive Wirkung auf Psyche und vor allem auf das Gehirn. Infolgedessen hilft sie bei Konzentrationsstörungen, Angstzuständen aber auch Schlafstörungen, wie der Name schon vermuten lässt.“

Wie kann man diese Verbesserung der Konzentration erkennen?

„Die Einnahme von einem hochwertigen Ashwagandha-Extrakt in Kapselform führt nach zwei Monaten zu einer Verbesserung des Langzeitgedächtnisses, indem man sich Dinge, besser merkt. Das logische Denkvermögen, also das Kurzzeitgedächtnis verbessert sich laut Studien um bis zu 50%. Erklären lässt sich die Wirkung durch eine Senkung des Hormonspiegels Cortisol, dass bei erhöhtem Stress freigesetzt wird. Dementsprechend verbessert Ashwagandha die Hirnleistung und das Gedächtnis, bzw. verbessert es die Stimmung bei depressiven Zuständen.“

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Welche anderen natürlichen Hilfen für das Gehirn gibt es?

"Ganz ähnlich wie Ashwagandha wirkt die Rosenwurz. Auch Sie wird bei nachlassender Konzentrationsfähigkeit, Überarbeitung mit den Symptomen Müdigkeit, Erschöpfung, Reizbarkeit, Anspannung und bei kurzfristigen Gedächtnisstörungen eingesetzt, da die Pflanze eine schützende Wirkung auf die Nervenzellen ausüben soll. Die besten Untersuchungen liegen aber für den Extrakt der Ginkgoblätter vor. Ginkgo ist bei uns die bekannteste Heilpflanze für das Gehirn, denn sie fördert definitiv die Durchblutung des Gehirns. Hier gibt es auch zugelassene Medikamente mit nachgewiesener Wirkung. Ginkgo-biloba-Extrakt hat sich besonders bei milden Gedächtnis-Störungen sowie bei Beginn von Demenzerkrankungen bewährt.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 7.9.2022

Alte und erprobte Mittel sind auch Cholin und Lecithin. Cholin ist ein Bestandteil von Lecithin und unter anderem wichtig für den Aufbau der Zellwände. Nervenzellen produzieren aus Cholin den Botenstoff Acetylcholin, einem der wichtigsten Neurotransmitter, der auch die Gedächtnisfunktion reguliert und im Gehirn eine zentrale Rolle spielt. Ohne Acetylcholin können die betreffenden Hirnzellen keine Signale mehr austauschen und es kommt zu Gedächtnisverlust, wie bei der Alzheimer-Erkrankung, bei der Hirnzellen nach und nach absterben."

Welche Vitamine können zusätzlich das Gehirn stärken?

„Unser Körper und besonders unser Gehirn benötigt für den Energiestoffwechsel Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Je besser wir den Körper versorgen, desto besser kann das Gehirn arbeiten. Diese Mikronährstoffe sind für den Aufbau und die Neubildung der Nervenstrukturen im Gehirn unentbehrlich. Eisen und Zink als Spurenelemente sind für Merkfähigkeit und Konzentration verantwortlich. Zusätzlich sorgen B-Vitamine, wie Pantothensäure für geistige Vitalität und Vitamin B6 und B12 unterstützen die Gehirnleistung, in dem sie helfen Überforderung und Stress im Alltag besser zu bewältigen. Auch das Vitamin B3, Niacin, sorgt für mentale Energie, wodurch Vergesslichkeit und Aufmerksamkeitsschwäche zurückgedrängt werden.“

Was empfiehlt sich daher einzunehmen?

„Alle diese Wirkstoffe, auf pflanzlicher Basis, wie Ashwaganda-Extrakt, Ginkgo oder auch Rosenwurz ergänzen sich gut mit einem Vitamin B-Komplex, der alle die genannten B-Vitamine enthält. In Ihrer Apotheke sind diese Wirkstoffe in Kapseln erhältlich, die man am besten kurweise zumindest einige Wochen einnehmen sollte. Meist wird die Einnahme von ein bis zwei Kapseln pro Tag empfohlen.“