Sendungshinweis
„NÖ heute“, 12.9.2022
Heu enthält zahlreiche heilsame Inhaltsstoffe, erklärt Sabine Stangl, die medizinische Leiterin des Bereichs Stürz- und Bewegungsapparat im Gesundheitsresort Königsberg in Bad Schönau (Bezirk Wr. Neustadt). Die Stoffe stecken in Pflanzenteilen, wie zum Beispiel in Blüten, Blättern und Samen, die bei der Heuernte übrig bleiben. „Das ist eine Mischung aus verschiedenen Bestandteilen, die sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe enthalten, wie beispielsweise ätherische Öle, Gerbstoffe, Cumarine und Flavonoide“, erläutert Stangl.
Eingesetzt werden die Heupackungen hier vor allem bei Erkrankungen der Wirbelsäule und bei Muskelverspannungen. Aber auch bei Magen-Darm-Beschwerden oder Bronchitis können sie aufgelegt werden. „Sie wirken schmerzlindernd sowie krampflösend, haben eine durchblutungsfördernde Wirkung und aktivieren den Stoffwechsel“, sagt die Allgemeinmedizinerin zu den möglichen Einsatzgebieten.

Die Heupolster werden in warmes Wasser getaucht, etwas ausgedrückt und dann auf die entsprechende Körperstelle gelegt. Gut eingepackt haben die Inhaltsstoffe dann 15 Minuten Zeit, ihre Wirkung zu entfalten.
Doch nicht für jeden sind Heupackungen und Bäder gleich gut geeignet. „Wenn jemand eine ausgeprägte Herz-Kreislauf-Schwäche hat, dann ist das kontraindiziert. Auch bei unklaren Beschwerden, etwa Bauchbeschwerden, sollte vorher eine medizinische Abklärung erfolgen. Auch bei Pollenallergien, wenn sie besonders ausgeprägt sind, muss man vorsichtig sein“, warnt Stangl.

Wer keine Kur machen kann, kann die Heupackungen auch zuhause anwenden. Die Behandlung sollte aber nie unangenehm sein, betont die Ärztin: „Es sollte nicht zu warm sein. Wenn die Packung ausgekühlt ist, sollte man die Behandlung beenden und noch etwas nachruhen.“