Ausstellungsbrücke im Landhaus, Didi Sattmann „Challenges“, Ausstellungsbrücke 2021
Wolfgang Mayer
Wolfgang Mayer
Kultur

100 verschiedene Blicke auf Niederösterreich

In der Ausstellungsbrücke in St. Pölten werfen 16 Künstlerinnen und Künstler „100 verschiedene Blicke auf die Landesidentität Niederösterreichs“. Die Ausstellungsbrücke ist die Galerie im Landhaus und feiert heuer ihr 20-jähriges Bestehen.

Das Land Niederösterreich feiert heuer sein 100-jähriges Bestehen als eigenständiges Bundesland, die Ausstellungsbrücke begeht ihr 20-Jahr-Jubiläum. Aus diesem Anlass wird bis 9. Oktober die Schau „100 verschiedene Blicke auf die Landesidentität Niederösterreichs“ mit künstlerischen Positionen der vier blau-gelben Viertelsgalerien gezeigt.

Die Leiterin und Leiter der vier Galerien – Martin Anibas in Zwettl im Waldviertel, Gudrun Wassermann in Mistelbach im Weinviertel, Leopold Kogler in Sankt Peter in der Au (Bezirk Amstetten) im Mostviertel und Harald Knabl in Bad Fischau-Brunn (Bezirk Wiener Neustadt) im Industrieviertel – wählten Werke von Künstlerinnen und Künstlern aus diesen vier Landesvierteln aus. Symbolhaft stehen diese Positionen für die Identität des Wald-, Wein-, Most- und Industrieviertels.

Ausstellungsbrücke im Landhaus
NLK/Pfeiffer
Seit 20 Jahren gibt es im Niederösterreichischen Landhaus in St. Pölten die Ausstellungsbrücke – eine Galerie und Plattform für zeitgenössische Kunst in Niederösterreich

Die Künstlerinnen und Künstler, die in den kommenden vier Wochen in der Ausstellungsbrücke ihre Werke zeigen, sind Elisabeth Homar, Walpurga Ortag-Glanzer, Franz Part und Günter Wolfsberger aus dem Waldviertel, Denise Rudolf Frank, Mariana Ionita, Michael Kos und Christian Murzek aus dem Weinviertel, Dina Gerersdorfer, Elke Halbmayer, Alois Lindenbauer und Franz Schwarzinger aus dem Mostviertel sowie Helga Cmelka, Paul Otto Sukopp, Rudolf Weihs und Eef Zipper aus dem Industrieviertel.

Ein Ort der Begegnung und der Auseinandersetzung

Als im Jahr 1986 der Landtag den einstimmigen Beschluss fasste, St. Pölten zur Landeshauptstadt von Niederösterreich zu erheben, war man sich politisch auch einig, die Förderung der Regionen voranzutreiben und ein vielfältiges Angebot an kulturellen Aktivitäten zu ermöglichen. Wichtige Entscheidungen und Vorarbeiten in diese Richtung waren die Etablierung der Viertelsgalerien und auch die sogenannte Verbindungsbrücke, die in dem neu errichteten Regierungs- und Amtsgebäude von Architekt Ernst Hoffmann bereits als Galerie konzipiert war.

Ausstellungsbrücke im Landhaus, Didi Sattmann „Challenges“, Ausstellungsbrücke 2021
Wolfgang Mayer
250 Quadratmeter Ausstellungsfläche stehen in der Ausstellungsbrücke zur Verfügung

Bereits 1998 wurden unter Peter Zawrel von der Abteilung Kunst und Kultur Ausstellungen kuratiert. Unter dem Namen „Landhausgalerie Ausstellungsbrücke“ startete 2001 die Galerie vorerst als Versuch mit zwei Ausstellungen. Seit 2002 gibt es einen ständigen Ausstellungsbetrieb im Bereich der zeitgenössischen Kunst.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 8.9.2022

Milan Racek hatte als erster Leiter von 2001 bis 2007 wesentlichen Anteil am Aufbau der Landhausgalerie. Es folgten ihm Ingrid Loibl und Katharina Prerovsky nach, seit sechs Jahren ist nun Theresia Pumhösel die künstlerische Leiterin der Ausstellungsbrücke.

Die Ausstellungsbrücke in St. Pölten sei ein wichtiges Sichtfenster, in der das künstlerische Schaffen des Landes präsentiert wird, sagt Martin Grüneis, stellvertretender Leiter der Abteilung Kunst und Kultur des Landes Niederösterreich. Zugleich habe sich die Ausstellungsbrücke als Ort der Auseinandersetzung mit der Kunst und damit als Ort der Begegnung zwischen Menschen etabliert.

Fotostrecke mit 6 Bildern

Ausstellungsbrücke im Landhaus,, „Mang & Kunit“, Ausstellungsbrücke 2022
Wolfgang Mayer
Etwa sieben Ausstellungen gibt es jedes Jahr in der Ausstellungsbrücke
Ausstellungsbrücke im Landhaus, Christian Einfalt „Ikonographie der Vielfältigkeit“, Ausstellungsbrücke 2019
Silvia Fembek
Christian Einfalt, „Ikonographie der Vielfältigkeit“, 2019
Ausstellungsbrücke im Landhaus, Didi Sattmann „Challenges“, Ausstellungsbrücke 2021
Wolfgang Mayer
Didi Sattmann, „Challenges“, 2021
Ausstellungsbrücke im Landhaus, Gabriele Langmantel „FRISCHLUFT:“, Ausstellungsbrücke 2020
Silvia Fembek
Gabriele Langmantel, „FRISCHLUFT:“, 2020
Ausstellungsbrücke im Landhaus, Lisa Kunit „Mang & Kunit“, Ausstellungsbrücke 2022
Wolfgang Mayer
Lisa Kunit, „Mang & Kunit“, 2022
Ausstellungsbrücke im Landhaus
Bruno Klomfar
Die Ausstellungsbrücke in St. Pölten versteht sich als Ort der Auseinandersetzung mit der Kunst und als Ort der Begegnung zwischen Menschen

Eine Plattform für zeitgenössische Kunst

In den vergangenen 20 Jahren wurden in 175 Ausstellungen etwa 300 Künstlerinnen und Künstler präsentiert. „Wir dürfen in Anspruch nehmen, dass sich die Ausstellungsbrücke als Plattform für zeitgenössische Kunst in Niederösterreich etabliert hat“, bilanzierte Grüneis.

Ausstellungshinweis

„100 verschiedene Blicke auf die Landesidentität Niederösterreichs“, bis 9. Oktober, Landhaus, St. Pölten, täglich von 8.00 bis 18.00 Uhr. Zugang nur über Haus 1a, Registrierung bei Zugang erforderlich.

Eine Jury wählt unter zahlreichen Bewerbungen das Jahresprogramm für das darauffolgende Jahr aus und achtet dabei bewusst auf Qualitätskriterien. Es gibt etwa sieben Ausstellungen pro Jahr, darunter Einzel- und Gruppenausstellungen und eine, die als Ausstellung in Kooperation der Arbeitsgemeinschaft der Donauländer den Blick über die Grenzen macht.

Das Schaffen der Künstlerinnen und Künstler des Landes sei ganz wesentlich, um Niederösterreich in seiner Vielfalt, in seiner Diversität und Pluralität zu zeigen, so Martin Grüneis. „Das hat sehr viel mit Gleichberechtigung zu tun, mit Meinungsvielfalt, denn es wird eine Vielzahl von Sichtweisen in unsere Gesellschaft eingebracht. Ich sehe das als eine äußerst wichtige Arbeit, die uns als Land und auch als Gesellschaft gerade in komplexen und schwierigen Zeiten weiterbringt“, sagt der stellvertretender Leiter der Abteilung Kunst und Kultur des Landes Niederösterreich.