Der diesjährige Journalismuspreis stand unter dem Thema „Von Krise zu Krise“.
Franz Baldauf
Franz Baldauf
MEDIEN

Journalismuspreis an junge Talente vergeben

Bereits zum zwölften Mal ist am Donnerstag der NÖ Journalismuspreis vergeben worden. Dabei zeichnete der „Verein zur Förderung des Journalismus in Niederösterreich“ drei junge Talente aus. Die Arbeiten standen unter dem Thema „Von Krise zu Krise“.

Coronavirus, Krieg in Europa, Teuerungen, Energiekrise – selten zuvor haben sich so viele Krisen aneinander gereiht. Bei der Vergabe des diesjährigen Journalismuspreises war es deshalb die Aufgabe der jungen Journalistinnen und Journalisten, herauszufinden, wie Menschen mit den Veränderungen und Herausforderungen umgehen. Entstanden sind dabei zahlreiche unterschiedliche Beiträge, drei von ihnen wurden am Donnerstag am Flughafen Wien-Schwechat im Office Park prämiert.

Das Thema der diesjährigen Preisverleihung lag aufgrund der aktuellen Krisen auf der Hand. „Es war das herausforderndste Thema, dass die Medien zu bearbeiten hatten. In der gesamten Vielfalt der Möglichkeiten – von einer hohen Betroffenheit bis hin zu neuem Optimismus“, so Jury-Vorsitzender Georg Wailand, stellvertretender Chefredakteur der „Kronen Zeitung“. Und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hätten das Thema und die Möglichkeiten entsprechend ausgeschöpft.

Gewinnerinnen und Gewinner des diesjährigen Preises

Platz eins konnte Sara Brandstätter (23) mit ihrem Text „Narben, die von der Pandemie bleiben“ erreichen. Darin beschreibt sie die gravierenden psychischen Auswirkungen der Pandemie auf Familien. Der Beitrag erschien in der Wiener Zeitung. „Ich möchte den Lesern und Leserinnen vor allem mitgeben, dass es okay ist, sich auch nicht okay zu fühlen. Und dass es sehr vielen Menschen in Österreich so geht und sie damit nicht alleine sind“, so die junge Journalistin.

Platz zwei belegte Marcel Kilic (29) mit seinem Podcast „Blaulichthelden“, Platz drei erzielte Lisa Edelbauer (29) mit ihrem Text „Besser wird’s nicht“ für das Magazin Kepler Tribune. Die Verleihung der Preise fand im Beisein von Hausherr Flughafen-Vorstand Günther Ofner und Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) statt.

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Der diesjährige Journalismuspreis stand unter dem Thema „Von Krise zu Krise“.
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V.l.: Flughafen Vorstand Günther Ofner, Geschäftsführerin des Journalismusvereins Claudia Schubert (ORF NÖ), Obmann des Journalismusvereins Robert Ziegler, Journalismusverein-Geschäftsführer Martin Gebhart (KURIER), Preisträgerin Sara Brandstätter, Landesrat Martin Eichtinger und Jury-Vorsitzender Georg Wailand (Krone)
Der diesjährige Journalismuspreis stand unter dem Thema „Von Krise zu Krise“.
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Die Drittplatzierte Lisa Edelbacher (3.v.l.) mit der Journalismusvereinleitung und Ehrengästen
Der diesjährige Journalismuspreis stand unter dem Thema „Von Krise zu Krise“.
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Der Zweitplatzierter Marcel Kilic (am Bildschirm) nahm an der Preisverleihung über ein Videotelefonat teil
Der diesjährige Journalismuspreis stand unter dem Thema „Von Krise zu Krise“.
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Rainer Nowak, Chefredakteur und Herausgeber „Die Presse", hielt einen Impulsvortrag
Der diesjährige Journalismuspreis stand unter dem Thema „Von Krise zu Krise“.
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Geschäftsführerin des Journalismusvereins Claudia Schubert, NÖN-Chefredakteur Walter Fahrnberger, Lisa Edelbacher, Sara Brandstätter, Marcel Kilic (am Bildschirm), Obmann des Journalismusvereins Robert Ziegler und Landesrat Martin Eichtinger (v.l.)

Journalismus in Krisenzeiten

Gerade in Krisenzeiten übernimmt der Journalismus eine besondere Funktion – „nämlich Fakten zu berichten“, sagt Robert Ziegler, Direktor des ORF Landesstudio Niederösterreich und Obmann des Journalismusvereins. Bei der Vergabe des Journalismuspreises wolle man den jungen Kolleginnen und Kollegen vor allem eines mitgeben: „Das Wichtigste ist, bei den Fakten zu bleiben. Nicht Meinung machen zu wollen, nicht ein eigenes Anliegen vertreten zu wollen. Sondern in dieser sehr verwirrenden Welt, wo es so viele Nachrichten gibt, einfach Fakten zu bringen“, so Ziegler.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 30.9.2022

Der Impulsvortrag bei der Preisverleihung wurde von Rainer Nowak, Chefredakteur und Herausgeber von „Die Presse“, gehalten. Auch wenn die aktuellen Krisen herausfordernd seien, empfiehlt er Journalistinnen und Journalisten: „Wichtig ist, dass man nicht hysterisch wird und emotional reagiert. Es gab schon andere Krisen, die dann zum Teil doch nicht so eingetroffen sind“, so Nowak.

Gefeiert wurden am Donnerstag jedoch nicht nur die drei Jungjournalisten, sondern auch der runde Geburtstag von Johannes Coreth. Der Ehrenobmann des Journalismusvereins, der den Verein vor 14 Jahren mitgründete, wurde kürzlich 80 Jahre alt.