Das Museum Horn befindet sich am Gelände des ehemaligen Bürgerspitals. Darin findet man verschiedene Schwerpunkte – so gibt es etwa eine der größten Urgeschichte-Ausstellungen in Niederösterreich, einen Schwerpunkt für Stadtgeschichte und einen für Landwirtschaft.
Für noe.ORF.at haben wir uns die Landwirtschafts-Dauerausstellung näher angesehen, dort kann man sich locker die Zeit vertreiben. Doch wie es sich in der Landwirtschaft gehört, kann man im Museum nicht nur schauen, sondern auch mitanpacken.

Nicht nur schauen, sondern selber machen
Kinder können in verschiedenen Workshops zum Beispiel mithelfen, aus Flachspflanzen in mehreren Arbeitsschritten Fäden zu machen – die Röste, das Riffeln und das Hecheln wird den Kindern gezeigt, die fertige Faser schließlich von Workshop-Leiterin Edit Nagl am Spinnrad gesponnen. Am Webstuhl helfen die Kinder wieder mit und weben gemeinsam mit Nagl ein Stück Leinenstoff.
Eine uralte Technik, auf die die Menschen vor etwa 40.000 Jahren gekommen sind. „Das waren Sammler, die beim Sammeln gemerkt haben, dass gewisse Pflanzen Fasern haben, die nicht reißen. Durch das Drehen sind sie auf Fäden gekommen und mit diesen Fäden fingen sie an zu weben. Dadurch entstanden Stoffe und Kleidung“, so Nagl. Für die Kinder natürlich ein Highlight, wenn sie selber etwas tun dürfen und nicht nur zuschauen.

7.500 Jahre Landwirtschaft in einem Museum
Im oberen Stock können Kinder auch mit Tret-Traktoren ein Wettrennen machen, eine Holzkuh melken und dann über die große, gelbe Silorutsche in den unteren Stock flitzen. Dort stehen uralte landwirtschaftliche Geräte, die einen ins Schwitzen bringen können. Zum Beispiel der alte Göpel, den man selber mit ganzer Körperkraft drehen kann. „Der Göpel ist die älteste Antriebsart seit vielen tausend Jahren. Menschen oder Ochsen haben den bewegt und mit dem Riemen hat man dann die Dreschmaschine bewegt“, sagt Museumsleiter Anton Mück, während er den Göpel stetig im Kreis dreht und dabei schon ziemlich außer Atem ist.
Gut, dass sich technisch in der Landwirtschaft einiges getan hat. Am Freigelände steht ein alter Mähdrescher aus dem Jahr 1961 – der ganze Stolz von Museumsleiter Anton Mück: „Das war für die Bauern wirklich eine absolute Revolution. Der Claas Columbus hat einen 29-PS-Käfer-Motor, das war für die Bauern wie von einem fremden Stern. Von da an ging es auf dem Feld nur mehr bergauf mit der technischen Revolution unserer Landwirtschaft“, so Mück begeistert.
Sendungshinweis
„NÖ heute“, 27.10.2022
Anfassen von Traktoren erlaubt
Diese Entwicklung, diese Veränderung sieht man im Museum – alte Maschinen, alte Antriebsarten, alte Geräte und die Neuerungen, die der Lauf der Zeit mit sich gebracht hat. Natürlich kann man auch auf einige der urigen Traktoren setzen und überall gibt es Knöpfe, die man drücken kann – entweder man hört dann ein Tiergeräusch, ein Traktorenbrummen oder es bewegt sich etwas.
Das Museum ist für die ganze Familie interaktiv gestaltet. So kommen die Eltern dazu, die Ausstellung ganz in Ruhe zu erkunden, während die Kinder sich austoben und dabei noch etwas lernen können. Das Museum Horn hat noch bis 15. November geöffnet, es ist barrierefrei und auch Hunde sind willkommen.
Rudi Roubinek im Museum Horn
Gerade in den Herbstferien machen viele Familien Tagesausflüge. Viel Spannendes für Kinder bietet etwa das Museum Horn. Es beschäftigt sich mit Ur- und Stadtgeschichte und der Landwirtschaft.