„Aufgespürt“

Adventkranz aus Naturmaterialien

Der Advent ist nicht mehr weit weg – langsam ist es an der Zeit, sich um einen Adventkranz zu kümmern. Selbermachen liegt im Trend – etwa mit Naturmaterialien. Am Wurmhof in Zwettl (Bezirk Zwettl) kann man Adventranz-Binde-Kurse besuchen – und noch einiges mehr unternehmen.

Sendungshinweis:

„NÖ heute“, 17.11.2022

Vielleicht sollte zunächst eines geklärt werden: Wie kommt der Wurmhof zu seinem Namen? Die Erklärung liegt fast auf der Hand: Dort leben neben Familie Thaller tausende Würmer. Sie arbeiten sozusagen für die Landwirte. „Diese Kompostwürmer fressen verrottendes Material, sprich den Stiermist, den wir kompostiert haben und daraus entsteht Regenwurmhumus und das ist ein Naturdünger“, erklärt Seminarbäuerin Gaby Thaller.

Anders gesagt: „Wir machen aus dem Mist der Vergangenheit Dünger für die Zukunft“. Ein Produkt, das nur sehr sparsam verwendet werden muss, weil es sehr ergiebig ist. Geeignet ist es „eigentlich für alle Pflanzen, die wir zu Hause haben. Seien es Topfpflanzen, im Hochbeet, im Garten – überall dort, wo Pflanzen wachsen, kann man Regenwurmhumus einsetzen“, so Thaller.

Würmer am Wurmhof
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Tausende Würmer arbeiten quasi am Wurmhof in Zwettl. Ihre Ausscheidung kann für alle Pflanzen verwendet werden.

Die Natur steht an erster Stelle

Nachhaltigkeit wird am Hof großgeschrieben. Es gibt Toiletten, die ganz ohne Wasser auskommen, stattdessen wird Erde auf das verrichtete Geschäft geschüttet. Außerdem bietet Gaby Thaller Brotbackkurse an, Räucherworkshops, Minikrippen-Baukurse und auch Kurse zum Adventkranzbinden. In einer gemütlichen Runde werden zuerst die Utensilien dafür aus dem Wald geholt.

Vieles an den Kränzen kann wiederverwendet werden, so Gaby Thaller: „Wir binden die Kränze mit Hanfschnur, die kann man danach wieder abwickeln. Und wir verwenden eben hauptsächlich Naturmaterialien. Hagebutten, Gehölz, getrocknete Apfelscheiben und Reisig. Was wir finden, wird verwendet und jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin kann den Kranz dann so schmücken, wie er oder sie mag.“

Kristina Sprenger und Seminarbäuerin Gaby Thaller beim Adventkranzbinden am Wurmhof
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Schauspielerin Kristina Sprenger hat den Wurmhof für die Fernsehsendung „NÖ heute“ besucht. Seminarbäuerin Gaby Thaller (r.) zeigt ihr, wie sie den perfekten Adventkranz selber binden kann.

Binden als gemeinsame Aktivität

Die Kurse sind für alle geeignet, sagt die Bäuerin: „Ich bin durch meine Kinder auf die Idee gekommen. Wir haben uns früher zusammengesetzt und gemeinsam Adventkränze gebunden. Ich habe das schon von meiner Mama gelernt und habe das weitergegeben. Irgendwann sind es immer mehr Leute geworden und inzwischen biete ich die Workshops an.“

Ein Tipp: Man soll sich den Kranz im Sitzen zwischen die Knie klemmen, so kann man leichter wickeln und den Reisig Büscherl für Büscherl festbinden. Der nächste Workshop findet am 25. und 26. November am Wurmhof in Zwettl statt.

Fertiger Adventkranz
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Das Endergebnis kann sich eindeutig sehen lassen. Es wurden hauptsächlich Materialien verwendet, die man im Wald oder im Garten findet

Kränze aus Zeitungspapier

Als Grundlage verwendet Gaby Thaller einen Strohkranz aus dem Baumarkt, doch sie macht diese Kränze teilweise auch selber aus zusammengerolltem Zeitungspapier, das über einen Kübel gestülpt wird, um die runde Form zu erzeugen. Nachdem der ganze Kranz mit Reisig bedeckt ist, geht es ans Schmücken.

Kerzen – gefertigt von der Caritas – Mohnkapseln aus dem Waldviertel, Zapfen, Holzsterne und rote Hagebutten verleihen dem Gebinde noch etwas Abwechslung und Farbe. Man sieht am Ende: Da steckt viel Liebe drin. Und viel Arbeit. Aber daran kann man sich dann den ganzen Advent lang erfreuen, wenn jeden Abend die Kerzen angezündet werden.