Kürbis
ORF.at/Dominique Hammer
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Kulinarium

Herbstlich wärmendes Kürbiskraut

Kürbis darf im Herbst und Winter auf keiner Speisekarte fehlen. Radio-NÖ-Köchin Andrea Karrer verrät ein Rezept für Kürbiskraut und gibt Tipps zur Wahl der passenden Kürbissorte.

Abgesehen von einigen frühen Sorten, den sogenannten Sommerkürbissen, kommt der Großteil der Kürbisse erst jetzt auf den Markt. Die Winterkürbisse haben eine dicke, robuste Schale und können ohne weiteres mehrere Monate gelagert werden.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 19.11.2022

Muskat- oder Moschuskürbis: Schön und gut. Das Fruchtfleisch ist intensiv orange mit wunderbar muskatigem Geschmack; ein Genuss für Suppe, Gulasch, Gemüse und für Süßspeisen.

Hokkaido-Kürbis: Er zählt mittlerweile zum beliebtesten Kürbis. Seinen Namen hat der zu den Riesenkürbissen zählenden Sorte von der japanischen Insel Hokkaido. Dort wurde der Kürbis von den Amerikanern 1878 eingeführt. Die Japaner züchteten aus dem eher harten und geschmacksarmen Reisnusskürbis den Hokkaido-Kürbis. Heute wird er auch in Europa angebaut und im Herbst findet man das Gemüse inzwischen überall auf Bauern- und in Supermärkten.

Der Hokkaido-Kürbis ist mit einem Gewicht von etwa einem bis zwei Kilogramm relativ klein. Seine Schale ist meist orange, manchmal auch dunkelgrün. Im Inneren verbirgt der Hokkaido-Kürbis ein festes, faserarmes Fruchtfleisch, das hell- bis dunkelorange ist. Sein leicht nussiger Geschmack erinnert manchmal an Esskastanien.

Eine Besonderheit beim Hokkaido-Kürbis ist die Tatsache, dass er vor dem Verzehr nicht geschält werden muss. Die Schale kann ohne Bedenken mitgegessen werden. Ideal zum Braten, Backen, für Risotto, Suppen.

Kürbisse
ORF
Die Auswahl an Kürbissorten ist groß

Butternuss: Keulenförmig mit beigefarbener Schale, knallorangenem Fruchtfleisch und geringem Kernanteil. Er schmeckt wunderbar süßlich, typisch muskatig, buttrig und nussig. Sein feinfaseriges Fruchtfleisch behält beim Kochen gut seine Form und ist dadurch vielseitig verwendbar: für Süßspeisen, zum Einkochen für Chutneys und asiatische Gerichte.

Ich mag sehr gerne auch den Langen von Neapel. Er hat oranges Fruchtfleisch mit sehr mildem Geschmack. Ideal für die Wiener Küche, da er nicht so intensiv muskatig und süß schmeckt. Er wird üblicherweise scheibenweise angeboten und das Angenehme: er hat keine Kerne.

Im Ganzen lange haltbar

Allen essbaren Kürbissorten ist eines gemeinsam: Sie bedürfen, um gesund und genussvoll zu sein, besonderer Aufmerksamkeit und die schon beim Kürbiseinkauf beginnt. Auch wenn Kürbisse im Ganzen eingekauft länger haltbar sind, so empfehle ich doch für den Tagesbedarf Kürbisschnitten zu kaufen und in Klarsichtfolie abzupacken.

Wenn Sie sich dennoch für einen Kürbis im Ganzen entscheiden, klopft man von außen gegen den Kürbis. Klingt der Ton hohl, dann ist der Kürbis einwandfrei. Auch wenn der Stiel noch am Kürbis zu sehen ist, anfängt leicht einzutrocknen, ist dies ein gutes Zeichen, dass er erst kürzlich geerntet wurde, und auch voll ausgereift ist.

Tipps zur Lagerung

Ist der Kürbis erst einmal in der Speisekammer gelandet, so hält er sich im Ganzen bei kühlen Temperaturen einige Monate, während ein angeschnittener Kürbis, im Gemüsefach des Kühlschranks gelagert, binnen längstens einer Woche zu verbrauchen ist.

Leider lässt sich Kürbis nicht ohne Qualitätsverlust tiefkühlen – am besten püriert oder gekocht – so steht dem Überwintern nichts mehr im Wege.

Kürbiskraut

Zutaten für 4 Portionen:

  • 1 kg Kürbis (z.B. Butternuss oder Muskat)
  • Salz
  • 1 Zwiebel (100 g)
  • 20 g Butter oder Schmalz
  • 1 EL Paradeisermark
  • ½ TL Paprikapulver (scharf)
  • ½ TL Paprikapulver (edelsüß)
  • 1/8 l milde Bouillon
  • 2 Knoblauchzehen, zerdrückt
  • 1 Spritzer Apfelessig
  • Kümmel
  • Pfeffer aus der Mühle
  • 2 EL Sauerrahm
  • 1 EL Mehl (glatt)

Zubereitung: Kürbis schälen, entkernen und grob raffeln. Salzen, gut durchmengen und etwa 10 Minuten ziehen lassen; etwas ausdrücken. Zwiebel schälen, klein hacken und in erhitzter Butter (oder Schmalz) glasig rösten. Paradeisermark einrühren, kurz mitrösten, mit beiden Paprikapulversorten bestreuen, durchrühren und mit Bouillon aufgießen. Kürbis beifügen, mit Knoblauch, Essig, Kümmel, Salz sowie Pfeffer würzen und zugedeckt bei geringer Hitze etwa 10 Minuten dünsten lassen.

Rahm mit Mehl glattrühren, untermengen und Kürbiskraut unter ständigem Rühren noch etwa 10 Minuten dünsten.

Kürbisgemüse

Zubereitung für 4 Portionen: 1 kg Muskatkürbis oder Butternusskürbis schälen, entkernen und das Fruchtfleisch raffeln, salzen und 30 Minuten rasten lassen. Kürbisraspeln gut ausdrücken. Saft auffangen und mit 1/8 l Orangensaft, 2 Kardamomkapseln, Prise Kreuzkümmel und ½ Zimtstange auf die halbe Menge einkochen lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen. 3 dag Butter in einer Pfanne erhitzen, 10 dag Schalotten (geschält, gewürfelt) darin anrösten, Kürbis beifügen und kurz mit braten. Mit Kürbis-Orangensaft aufgießen und bei mittlerer Hitze etwa 5 Minuten einkochen lassen. Mit Salz sowie Pfeffer abschmecken. 2 Esslöffel Creme fraiche und 1 Esslöffel gehackten Kerbel unterrühren.