Indra Collini
- Partei: NEOS
- Alter: 52 Jahre
- Wohnort: Brunn am Gebirge
- In der Politik seit: 2013
Die gebürtige Vorarlbergerin Indra Collini ist bereits zum zweiten Mal NEOS-Spitzenkandidatin. Bei der Landtagswahl 2018 traten NEOS erstmals in Niederösterreich an, sie schafften mit ihrer Spitzenkandidatin auf Anhieb den Einzug in den Landtag. Collini betonte damals: „Wir werden für die nächsten fünf Jahre Kontrolle in den niederösterreichischen Landtag bringen, weil es das braucht. Was es auch braucht, sind Reformen. Wir werden nicht nur Kontrollkraft, sondern auch Reformmotor sein“, so Collini im Jänner 2018.
Im Landtag haben NEOS drei Mandate. Collini setzte bisher auf Oppositionspolitik und trat unter anderem für eine Schuldenbremse in der Verfassung ein. Der Bekanntheitsgrad der NEOS-Spitzenkandidatin gilt allerdings bei Experten nach einer Legislaturperiode noch als ausbaufähig.

„Dass man von ihr wenig Wahrnehmung hat, ist wahrscheinlich eine ihrer großen Schwächen“, meint dazu Ida Metzger, Journalistin bei der Kronen Zeitung. Kurier-Journalist Martin Gebhart ergänzt: „Indra Collini ist jene Spitzenkandidatin, die die wenigste Zeit in der Politik in Niederösterreich tätig war. Sie musste sich erst ein Standing aufbauen. Jetzt muss sie beweisen, dass das gelungen ist.“ Politikberater Thomas Hofer sieht hier durchaus Versuche der pinken Spitzenkandidatin: „Natürlich hat man es als Parteichefin einer doch recht kleinen Landtagsfraktion schwer, wirklich eine große Bekanntheit aufzubauen. Ich glaube grundsätzlich schon, dass sie versucht hat, einige Akzente zu setzen.“
Landtagswahl 2023
Von 2. bis 6. Jänner gibt es auf noe.ORF.at, Radio Niederösterreich und in der Fernsehsendung „NÖ heute“ Porträts der Spitzenkandidatinnen und -kandidaten aller im Landtag vertretenen Parteien für die Landtagswahl.
Mehr Transparenz als Hauptanliegen
Die studierte Betriebswirtin und Unternehmerin engagierte sich schon früh für NEOS. Mehr Transparenz und Sauberkeit in der Politik bezeichnete sie als ein Hauptthema ihrer politischen Agenda, im vergangenen November betonte Collini: „Es ist jetzt Zeit, das Richtige zu tun und endlich für saubere Politik in Niederösterreich zu sorgen.“ Das gelinge etwa mit einer Politikerhaftung, „damit die Landespolitik Verantwortung übernimmt“. Weitere NEOS-Forderungen in dieser Hinsicht: „Gläserne Parteikassen, transparente Postenbesetzungen, ein zeitgemäßes Informationsfreiheitsgesetz und ein Regierungsmonitor“, so Collini.

„Für mich steht sie für die typischen pinken Themen“, sagt Journalistin Metzger zur inhaltlichen Positionierung Collinis, „das sind Bildung, Transparenz und Aufklärung“. Gerade beim Thema Transparenz, so glaubt Journalist Gebhart könne sie durchaus etwas gewinnen.
Das Potential der städtischen Bevölkerung
Ein großer Teil der NEOS-Wählerinnen und -Wähler kommt aus dem städtischen Bereich. Collini hofft im Wahlkampf auch auf Rückenwind aus der Bundespolitik, analysiert Politikberater Hofer. Gerade dort, also in erster Linie im Wiener Umland, müsse man mobilisieren, „und da kann die allgemeine Stimmungslage im Bund schon helfen“.
Sendungshinweis
„NÖ heute“, 2.1.2023
Eckpunkte des NEOS-Programms wie etwa Anti-Korruption, Aufklärung und Transparenz seien hier „ganz hilfreich“. Hofer vermutet, dass Collini diese Aspekte auch in den niederösterreichischen Wahlkampf einbringen wird.
Bei der Landtagswahl will Indra Collini die absolute Mandatsmehrheit der ÖVP brechen. NEOS wollen ein Mandat dazugewinnen und damit Klubstärke im niederösterreichischen Landtag erreichen.