FPÖ-Spitzenkandidat Udo Landbauer beim Wahlkampfauftakt
APA/Florian Wieser
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Wahl 23

FPÖ startet mit Kritik an ÖVP in Wahlkampf

Im kleinen Rahmen und mit viel Kritik an ÖVP und an Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner ist die FPÖ NÖ am Samstag offiziell in den Landtagswahlkampf gestartet. Etwa 350 Anhänger waren in Schwechat (Bezirk Bruck/Leitha) beim Auftakt dabei.

Unter „Udo, Udo“-Rufen betrat Spitzenkandidat Udo Landbauer den Raum. Er gab den Takt im Hinblick auf den 29. Jänner vor. „Ich bin bereit“, eröffnete der Landesparteiobmann seine Rede. Die Veränderung sei „zum Greifen nah“, was nicht nur Umfragewerte zeigen würden. Er „brenne für dieses Land“, fügte Landbauer hinzu. Er erinnerte nicht nur an Jörg Haider, der in seiner Anfangszeit unterschätzt worden sei, sondern auch daran, dass Freiheitliche leidensfähig sein müssten.

Die „Liederbuch-Affäre“ wenige Tage vor der Wahl 2018 bezeichnete der mit 36 Jahren jüngste Spitzenkandidat der niederösterreichischen Landtagsparteien als „dunkelste Stunde meines politischen Daseins“. Aber je öfter er darüber lese, umso mehr steigere das seine Motivation und Leidenschaft, „euch an die Spitze Niederösterreichs zu führen“, rief er den Anhängerinnen und Anhängern drei Wochen vor dem Wahltermin in Schwechat zu. Dieser „Gegenwind“ mache stärker. Es sei nicht die Frage, ob die FPÖ am 29. Jänner gewinne, sondern wie hoch.

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Für „Asylchaos, Korruption und Preisexplosion“ machte Landbauer einmal mehr die Volkspartei verantwortlich. Es sei „keine Schande, Rechtspopulist zu sein und dazu zu stehen“ oder auch „den Fehdehandschuh gegen ein korruptes System aufzuheben“, das den Namen ÖVP habe. Armuts- Wirtschafts- und Sozialflüchtlinge würden das System belasten, hielt Landbauer zum Thema Asyl fest. Es brauche daher eine Schubumkehr: „Asylstopp statt Asylchaos“. 2023 müsse das Jahr der Abschiebung werden.

„Mikl-Leitner muss weg“

Die „korrupte DNA der ÖVP Niederösterreich“ hätten auch Bundeskanzler Karl Nehammer, Innenminister Gerhard Karner und Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka gemeinsam. Es sei der „Auftrag“, das System Mikl-Leitner zu brechen. Die Landeshauptfrau müsse den Hut nehmen, „Mikl-Leitner muss weg“. Denn falle die letzte schwarze Bastion, sei der Weg auf Bundesebene frei für eine Neuwahl, unterstrich der niederösterreichische FPÖ-Chef.

Wahlkampfauftakt FPÖ, Landbauer auf Bühne
ORF/Nina Pöchhacker
Der Wahlauftakt der Freiheitlichen fand in Schwechat statt

„Finger weg vom hart erarbeiteten Geld unserer Landsleute“, forderte Landbauer im Zusammenhang mit der Bekämpfung der Preisexplosion. Mikl-Leitner sei diesbezüglich ein „sozialpolitischer Eiskasten“, diesem Eiskasten müsse man „einen Kurzschluss verpassen“, so Landbauer. „Früher hieß es Kurz muss weg, heute heißt es Mikl-Leitner muss weg.“

Es sei das klare Ziel, am 29. Jänner das Schicksal der ÖVP zu besiegeln und Niederösterreich zurück in eine positive Zukunft zu führen, sagte FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz, der auch Bürgermeister-Stellvertreter in Wiener Neustadt ist, beim Wahlkampfauftakt. Das sei dringend notwendig, habe sich die Volkspartei doch von den Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern verabschiedet. Es gebe freilich „Licht am Ende des schwarzen Tunnels, blaues Licht“, betonte Schnedlitz. Die Freiheitlichen würden „wie die Feuerwehr daherkommen“ und „schwarzen Brandstiftern“ das Handwerk legen.

Weil es wie beim Schachspiel „Zug um Zug“ gehe, werde am 29. Jänner „die schwarze Dame vom Spielfeld" genommen. Nehammer wollten die Freiheitlichen spätestens nächstes Jahr „wegkickln“.

Schnedlitz fordert Zäune statt Zelte

Mikl-Leitner ist laut Schnedlitz die „Mutter des Impfzwangs" und „Lockdown-Hanni". Der ÖVP warf auch der Generalsekretär ein Asylchaos vor. Der „Bevölkerungsaustausch“ sei längst im Gang. „Es braucht nicht Zelte, sondern Zäune, damit wir diesem Wahnsinn ein Ende setzen“, betonte Schnedlitz. Auch an den Russland-Sanktionen und an der Behandlung ukrainischer Flüchtlinge in Österreich übte der Generalsekretär Kritik: „Ich will nicht mehr akzeptieren, dass die Ukrainer gratis parken können in Wien, aber die Pendlerinnen und Pendler werden abgezockt von den Roten.“

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 8.1.2023

Gehe es nach ihm, sollen die „Großkopferten“ in Wien und St. Pölten am 29. Jänner „ihr blaues Wunder erleben“. Unter den Gästen in Schwechat waren u.a. auch Landesrat Gottfried Waldhäusl und Abgeordnete Edith Mühlberghuber, Nummer drei auf der freiheitlichen Landesliste für die Wahl am 29. Jänner. Am kommenden Samstag steigt in Wiener Neustadt das Neujahrstreffen der FPÖ, das in diesem Jahr auch im Zeichen der niederösterreichischen Landtagswahl steht. Bei der Veranstaltung in der Arena Nova – u.a. mit Bundesobmann Herbert Kickl – werden nach Parteiangaben etwa 5.000 Gäste erwartet.