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ORF/Köhler
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Wahl 23

Die „hitzige“ Wahldebatte in den Zeitungen

Nach der ORF-Fernsehdiskussion der Spitzenkandidatinnen und -kandidaten für die niederösterreichische Landtagswahl berichteten am Freitag mehrere Zeitungen. Die Rede ist dabei von „hitzigen Debatten“ in der Elefantenrunde.

„Phasenweise hitzige Elefantenrunde vor der Landtagswahl in Niederösterreich“ titelt „DerStandard“ und berichtete von Wortgefechten zwischen den Spitzenkandidatinnen und -kandidaten. „Vor allem Schnabl (Franz, SPÖ-Spitzenkandidat, Anm.) unterbrach andere Kandidaten gerne. Er stellte einen Richtungsstreit in der SPÖ in Abrede.“ Erwähnt wurde auch die Auseinandersetzung zwischen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und dem FPÖ-Spitzenkandidaten Udo Landbauer beim Thema Zuwanderung. „Mikl-Leitner geriet mit Landbauer in ein Wortgefecht zum Asylthema: Die Landeshauptfrau wiederholte ihr Motto ‚Hilfe für die Schwächsten, nicht für die Frechsten‘, Landbauer fand ihre Position unglaubwürdig.“

Zur Grünen Spitzenkandidatin Helga Krismer und der NEOS-Spitzenkandidatin Indra Collini schreibt „DerStandard“: „Krismer versuchte wiederholt, das grüne Wahlkampfthema Klima in die Diskussion einzubringen. Collini brachte ihr Thema Korruption und saubere Politik in etwa gleich oft ein.“

Auch ORF war Thema in Diskussion und Zeitungen

Insgesamt wurden bei der Fernsehdiskussion viele Themen diskutiert, etwa Teuerung, Asyl, die Frage möglicher Arbeitsübereinkommen nach der Wahl sowie Umwelt und Klima. Die „Kurier“-Nachlese der Diskussion beschäftigt sich hauptsächlich mit einem Thema in der einstündigen Diskussionssendung: nämlich mit den Berichten um vermutete Einflussnahme der ÖVP auf den ORF Niederösterreich.

Mit der Überschrift „TV-Moderatoren wollten Antworten zur ORF-Affäre: ‚Ist eine interne Intrige‘“ in der Printausgabe sowie der Schlagzeile „Das ist eine Lüge: Die NÖ-Elefantenrunde im TV“ in der Online-Ausgabe stellte man jeweils ein Zitat von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner der weiteren Analyse voran. Insgesamt bilanziert Martin Gebhart vom Kurier: „Die ORF-Diskussion wirkte eigenartig, da nach der Nähe von Landesdirektor Robert Ziegler zur ÖVP-Regierung gefragt wurde, obwohl die interne Kommission des ORF noch kein Ergebnis geliefert hat“.

Das Zitat „Das ist eine Lüge“ sagte Landeshauptfrau Mikl-Leitner übrigens in Richtung SPÖ-Spitzenkandidat Schnabl, der in einer vorangegangenen Elefantenrunde behauptet hatte, der damalige ORF-NÖ Chefredakteur Robert Ziegler sei jeden Montag zu Mikl-Leitner gekommen, um mit ihr die Themen der Woche zu besprechen.

„DiePresse“: „Es wird hingezeigt“

Auch „DiePresse“ erwähnte die Debatten um den ORF, schreibt aber allgemein: „Benedikt Fuchs, seit Anfang des Vorjahres Chefredakteur des ORF-Niederösterreich, und ORF-Radio-Politikjournalistin Julia Schmuck ließen von Beginn an keine Zweifel aufkommen: Es wird hingezeigt“ – auch dort, „wo der öffentlich-rechtliche Rundfunk gerade besonders empfindlich“ sei, bei den Vorwürfen um Berichterstattung zugunsten der Volkspartei durch Landesdirektor Robert Ziegler.

Zitiert wird danach auch die Landeshauptfrau, die kritisierte, dass so eine Causa im Wahlkampf überhaupt aufploppe. Das spreche für sich. Und dass über die Volkspartei öfter berichtet werde, sei nur naheliegend: „Wer mehr arbeitet, kommt auch vor.“ Die angeheizten Debatten unter den Spitzenkandidatinnen und -kandidaten bilanzierte die Presse folgendermaßen: „Das vor fünf Jahren eingeläutete ‚blau-gelbe Miteinander‘ hat an Farbe verloren.“

Krone: Randnotiz zu Klima-Protesten

Keine Berichte gab es in den Morgenausgaben der NÖN zu lesen, und auch der Kronenzeitung war die ORF-Fernsehdiskussion der niederösterreichischen Spitzenkandidatinnen und – kandidaten nur eine Randnotiz wert, die auch die eigentliche Diskussion nicht zum Thema hatte. Stattdessen ging es um die Klimaproteste im St. Pöltner Regierungsviertel. Mit der Überschrift „Lauter Klima-Protest bei ORF-Diskussion“ wurde dort vermeldet, dass dutzende „Fridays for Future“-Aktivisten für Tumulte sorgten und „mit lautem Geschrei die Live-Übertragung“ störten.