Wahl 23

Die Spitzenkandidaten haben gewählt

Bei teils sonnigem, teils bewölktem aber trockenem Wetter haben die Spitzenkandidaten Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), Franz Schnabl (SPÖ), Udo Landbauer (FPÖ), Helga Krismer (Grüne) und Indra Collini (NEOS) für die heutige Wahl ihre Stimme abgegeben.

Die Spitzenkandidaten für die Landtagswahl in Niederösterreich haben sich bei ihrer Stimmabgabe am Sonntag abwartend bis optimistisch gezeigt. Landeshauptfrau und ÖVP-Listenerste Johanna Mikl-Leitner sprach von einem „Schicksalstag für Niederösterreich“, SPÖ-Frontmann Franz Schnabl und Udo Landbauer von den Freiheitlichen hatten ein „sehr gutes Gefühl“. Indra Collini, Landessprecherin der NEOS, ortete „viel positiven Rückenwind“.

Mikl-Leitner wählt in Begleitung ihres Mannes

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) schritt in Klosterneuburg gemeinsam mit Ehemann Andreas zur Wahlurne. Mikl-Leitner kam bei Minusgraden und Bewölkung kurz vor 10.30 Uhr zur Stimmabgabe zum Wahllokal in einem Kindergarten am Klosterneuburger Ölberg. Flankiert wurde sie neben Ehemann Andreas von Hündin Milou. „Dieser Tag kann zum Schicksalstag für Niederösterreich werden“, meinte die Landeschefin.

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Es gehe darum, „ob wir den Weg des Miteinanders, den Weg der Stabilität, Sicherheit und Verlässlichkeit fortsetzen können oder ob Blau-Rot kommt“, sagte Mikl-Leitner: „Alles ist offen und die Wählerinnen und Wähler haben es in der Hand.“ Sie werde versuchen, alle aufgerissenen Gräben zuzuschütten und alle anderen Parteien zur Zusammenarbeit einladen. Als Wahlziel bekräftigte die ÖVP-Landesparteichefin, die zum zweiten Mal als Spitzenkandidatin antritt, „40 plus“. Nach der Stimmabgabe war ein Frühstück mit der Familie geplant. Für den Nachmittag war die Fahrt ins Büro nach St. Pölten vorgesehen.

Nach Verlassen des Wahllokals sagte ein Mitglied einer Klimabewegung vor laufenden Kameras zu Mikl-Leitner: „Sie haben jetzt unsere Zukunft in der Hand“, die Wahl sei eine „Klimawahl“. Die Landeshauptfrau reagierte mit einer Einladung in ihr Büro.

ÖVP-Spitzenkandidatin Johanna Mikl-Leitner bei der Stimmabgabe
APA/Florian Wieser
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) mit Ehemann Andreas und Hund wählte in Klosterneuburg

Schnabl wählte nach Familien-Frühstück

Zuversichtlich gestimmt gab sich der rote Spitzenkandidat Schnabl, der mit seiner Frau Rosemarie zur Stimmabgabe in das Wahllokal in der Musikschule in St. Pölten kam. „Ich habe ein sehr gutes Gefühl“, ließ Schnabl die wartenden Journalisten wissen. In der Früh habe er mit seiner Familie gefrühstückt, dabei habe ihm noch sein Enkel alles Gute gewünscht.

Darauf, dass die Umfragen für die SPÖ zuletzt nicht so gut ausfielen, gibt der 64-Jährige nicht viel: „Die einzige Umfrage, die zählt, findet heute statt.“ Als Wahlziel gab er einmal mehr aus, die absolute Mehrheit der Volkspartei zu brechen. „Wenn dann noch ein Plus vor dem SPÖ-Ergebnis steht, ist das ein sehr guter Sonntag für die Sozialdemokratie.“ Schnabl appellierte an alle noch Unentschlossenen, „ein Stück des Weges mit der SPÖ zu gehen“.

Nach der Stimmabgabe geht es für Schnabl nach Hause, wo er mit seiner Frau einen Kaffee trinken wird. Nach dem Mittagessen bricht er dann ins Büro auf, um sich auf den restlichen Wahlabend vorzubereiten.

SPÖ-Spitzenkandidat Franz Schnabl bei der Stimmabgabe
APA/Helmut Fohringer
SPÖ-Spitzenkandidat Franz Schnabl gab seine Stimme am Sonntag in St. Pölten ab und wurde von seiner Ehefrau begleitet

Landbauer mit Kind und Ehefrau an Wahlurne

FPÖ-Landespartei- und Klubobmann Udo Landbauer gab am Sonntag als erster der Spitzenkandidaten für die Landtagswahl in Niederösterreich seine Stimme ab. Er schritt in Begleitung von Ehefrau Simone und seiner Tochter im Kinderwagen kurz nach 10.00 Uhr in Wiener Neustadt zur Wahlurne. Der Freiheitliche gab sich zuversichtlich. „Jetzt ist der Wähler am Wort“, sagte er beim Eintreffen vor der Otto Glöckel Sportvolksschule. Er habe ein „sehr gutes Gefühl“. Die FPÖ werde von den Parteien der Sieger sein, wichtig sei zudem der Wähler als Sieger.

Ein „guter Tag“ werde der Wahlsonntag, „wenn das System ÖVP in Niederösterreich gebrochen ist“, betonte Landbauer. Einmal mehr bekräftigte er, Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) nicht zur Landeshauptfrau zu wählen (in der konstituierenden Sitzung des Landtags, Anm.). Ehe am Nachmittag der Weg nach St. Pölten anstand, wollte der FPÖ-Spitzenkandidat noch einige Stunden im Kreise seiner Familie verbringen.

Stimmabgabe FPÖ-Spitzenkandidat Udo Landbauer in Wiener Neustadt
APA/Robert Jäger
FPÖ-Spitzenkandidat Udo Landbauer mit seiner Frau Simone und Kind bei der Stimmabgabe in Wiener Neustadt

Collini wählt in Brunn am Gebirge

Gut gelaunt präsentierte sich NEOS-Spitzenkandidatin Collini bei ihrer Stimmabgabe in Brunn am Gebirge. Begleitet wurde sie von ihren beiden Kindern. Die Pinken hätten „sehr viel positiven Rückenwind gehabt“ in den vergangenen Tagen, sagte die gebürtige Vorarlbergerin kurz nach 11.00 Uhr zu den wartenden Journalisten. Der abgelaufene Wahlkampf sei jedoch auch ein „intensiver Ritt“ gewesen.

Es gebe nun zwei Ziele: 70 Prozent Wahlbeteiligung sowie einen „größeren Gestaltungshebel“ für die NEOS, also den Zugewinn eines Mandats auf dann vier Abgeordnetensitze. Sie sei „voller Zuversicht“, konstatierte Collini. Einem Brunch mit der Familie will die pinke Landessprecherin einen kurzen Spaziergang folgen lassen. Danach geht es in Richtung St. Pölten.

NEOS-Spitzenkandidatin Indra Collini in Begleitung ihrer Kinder
APA/Robert Jäger
NEOS-Spitzenkandidatin Indra Collini kam am Sonntag mit ihren beiden Kindern zur Stimmabgabe

Krismer verbrachte Vormittag bei ihren Eltern

Helga Krismer von den Grünen war bei der Stimmabgabe in Baden nach eigenen Angaben „so entspannt wie schon lange nicht mehr“. Sie ist am Sonntag gegen 14.00 Uhr als letzte der Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten der Landtagsparteien zur Wahl gegangen. Zuvor habe sie einen „wunderschönen Tag mit ihren Eltern verbracht“, ihre Mutter habe sie bekocht.

Grüne Spitzenkandidatin Krismer
APA/ROBERT JAEGER

Alle Grünen in Niederösterreich hätten sich bis in kleine Gemeinden um jede Stimme bemüht. „Irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo man nichts mehr beitragen kann“, deshalb habe sie auch in der Nacht „hervorragend geschlafen.“ Ihre Arbeit sei nun getan, „jetzt sind die Wählerinnen und Wähler am Wort“.