NEOS Wahlparty
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Wahl 23

NEOS: Das neue Landtagsteam wird jünger

Die Landtagswahl hat Niederösterreichs NEOS ein Stimmenplus gebracht, für ein viertes Mandat im Landtag hat es jedoch nicht gereicht. Im künftigen Team wird der 24-jährige Jugendsprecher Christoph Müller Gesundheitssprecherin Edith Kollermann ersetzen.

Das angestrebte vierte Mandat erreichte NEOS bei der Landtagswahl am Sonntag nicht. Dieses hätte der jüngsten Partei im Landtag Klubstatus und damit nicht nur eine bessere finanzielle Situation, sondern auch mehr Möglichkeiten in der politischen Arbeit gebracht. Doch dieses Ziel wurde – trotz des Stimmenzuwachses – verfehlt.

Im Wahlkampf versuchten die Pinken bewusst junge Wählerinnen und Wähler anzusprechen. Betont wurde das unter anderem, indem sie den 24-jährigen Jugendsprecher Christoph Müller auf den dritten Platz der Liste der Kandidatinnen und Kandidaten für die Landtagswahl setzten – noch vor die bisherige Gesundheitssprecherin Edith Kollermann. Sie gilt in der Partei als ausgewiesene Gesundheitsexpertin.

Rochade wegen Listenplatz drei

Ohne das angestrebte vierte Mandat dürfte Kollermann ihren Sitz im Landtag damit zugunsten des Jugendsprechers aufgeben müssen. Das bestätigte am Montag NEOS-Sprecher Jürgen Hirschmann gegenüber noe.ORF.at. „Nach derzeitigem Stand bedeutet das, dass Christoph Müller Edith Kollermann ablösen wird“. Gerüchte, dass sich die beiden den dritten Landtagssitz teilen und sich auf eine Art Halbzeitlösung einigen könnten, sind damit anscheinend vom Tisch.

„Unsere Liste gilt als gesetzt“, so Hirschmann. Auf Platz eins gelistet ist dieser zufolge Landessprecherin und NEOS-Spitzenkandidatin Indra Collini, gefolgt von Helmut Hofer-Gruber und eben von Christoph Müller.

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Indra Collini und Christoph Müller
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NEOS Jugendsprecher und Listendritter Christoph Müller mit Spitzenkandidatin und Listenerster Indra Collini
Helmut Hofer-Gruber
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Auf NEOS-Listenplatz zwei bleibt Helmut Hofer-Gruber (re.), der bisher schon für NEOS einen Sitz im Landtag hatte

Müller sagte am Sonntag nach den ersten Hochrechnungen im Gespräch mit noe.ORF.at, dass sich NEOS zwar „mehr erhofft“ hatte, „aber wir haben in den letzten fünf Jahren schon sehr gut gezeigt, wie man in der Opposition auch mit drei Mandaten Druck aufbauen und unsere Themen in den Landtag einbringen kann – und das werden wir auch in den nächsten fünf Jahren machen“.

Sendungshinweis

„Radio NÖ Journal“, 30.1.2023

Freude über Stimmengewinn „überwiegt“

NEOS kam am Sonntag dem vorläufigen Endresultat zufolge beim zweiten Anlauf bei einer niederösterreichischen Landtagswahl auf 6,67 Prozent. Di Partei gewann 1,52 Prozentpunkte im Vergleich zu 2018 dazu. Die Stimmung bei der Wahlparty am Sonntagabend im St. Pöltner Café im Palais Wellenstein war gelöst. „Die Freude überwiegt“, sagte Nikolaus Scherak, Klubobmann-Stellvertreter im Bund, gegenüber noe.ORF.at. „Wir haben es geschafft, dass wir nach momentanen Hochrechnungen zumindest 20 Prozent an Wählern dazugewonnen haben.“

„Ein Baum wächst langsam, nur Unkraut schießt aus – und wir sind ein Baum, der kontinuierlich wächst“, so die Bilanz von Gerald Loacker, stellvertretender NEOS-Klubobmann im Bund. Spitzenkandidatin Indra Collini ortete im Gespräch mit der APA einen Tag, an dem Geschichte geschrieben worden sei. Gemeint war – neben dem eigenen Plus – der Verlust der ÖVP-Absoluten.