FPÖ-Bundesparteichef Herbert Kickl (r.) und Spitzenkandidat Udo Landbauer
APA/HELMUT FOHRINGER
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Wahl 23

FPÖ: Spekulationen über Postenbesetzungen

Bei der FPÖ findet nach der Landtagswahl traditionell der „Blaue Montag“ statt. Ab Mitte der Woche werden die Gremien der Freiheitlichen zusammentreten. Aufgrund der deutlichen Zugewinne gilt es viele neue Posten zu besetzen.

Bei den Freiheitlichen sind es insgesamt 20 Funktionen, die künftig besetzt werden müssen. Die FPÖ holte bei der Landtagswahl am Sonntag 14 Sitze, das ist ein Plus von sechs Sitzen. Zudem stellen die Freiheitlichen künftig den Zweiten Landtagspräsidenten, drei weitere Bundesräte und statt einem Landesregierungsmitglied verfügt die FPÖ über drei Mandate in der Landesregierung.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 30.1.2023

Der bisherige Landesrat Gottfried Waldhäusl scheint in der Landesregierung genauso fix wie Spitzenkandidat Udo Landbauer. Inoffiziell beginnt nun aber bereits die Suche nach einem dritten Landesrat oder einer dritten Landesrätin. Hier ist unter anderem der Name Susanne Rosenkranz zu hören. Sie war Spitzenkandidatin der FPÖ bei der Gemeinderatswahl in Krems. Gegenüber noe.ORF.at verwies Rosenkranz auf die Parteigremien. Grundsätzlich sei sie aber bereit, Verantwortung zu übernehmen.

FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz beim Interview
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FPÖ-Generalsekretär Schnedlitz beim Interview am Sonntag

Wechselt Landbauer in die Landesregierung, wird auch der Posten des Klubobmanns frei. Hier ist zu hören, dass der bisherige Landtagsabgeordnete Reinhard Teufel übernehmen könnte. Ebenso scheint nicht ausgeschlossen, dass einer der Generalsekretäre – Christian Hafenecker oder Michael Schnedlitz – in die Landespolitik zurückkehren könnte.

Feierstimmung bei Freiheitlichen

Am Wahlabend wurde bei den Freiheitlichen jedenfalls noch länger gefeiert. Spitzenkandidat Landbauer wurde mit Applaus und „Udo“-Rufen empfangen. Man habe auf die richtigen Themen gesetzt, meint etwa Peter Gerstner, FPÖ-Spitzenkandidat im Bezirk Baden: „Themen wie Teuerung oder Asyl brennen den Leuten und den Wählern unter den Fingernägeln.“

FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl spricht von einem „überwältigenden Vertrauen“. „Ich glaube, es ist mehr als nur ein Wahlergebnis, wo eine Partei ein paar Prozent dazugewonnen hat. Das ist schon eine ordentliche Verschiebung der innenpolitischen Landschaft“, so Kickl.

Alexander Murlasits, FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz, Spitzenkandidat Udo Landbauer und FPÖ-Bundesparteichef Herbert Kickl
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Alexander Murlasits, FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz, Spitzenkandidat Udo Landbauer und FPÖ-Bundesparteichef Herbert Kickl beim Feiern

Wie es in Niederösterreich weitergehen könnte, da lässt man sich bei den Freiheitlichen kaum in die Karten blicken. Bei den Wahlfeierlichkeiten wurde immer wieder auf die Parteigremien verwiesen, die ab Mitte der Woche zusammentreten werden. „Ich habe keine Präferenz. Es wird dann die Gremien geben, die werden zusammentreten, dort wird beraten und so wie überall wird es einen demokratischen Beschluss geben“, so FPÖ-Landesgeschäftsführer Andreas Spanring. „Blau-Rot hätte ich mir gewünscht“, sagt Ingmar Höppner, FPÖ-Parteimitglied aus Vösendorf. Jetzt hoffe er, „dass sich etwas ändert“.

Keine Zusammenarbeit mit Mikl-Leitner

Was eine mögliche Zusammenarbeit mit der ÖVP unter Parteichefin Johanna Mikl-Leitner betrifft, so sehen das einige in der Parteibasis nicht gar so streng. „Man muss halt das notwendige Übel nehmen. Was bleibt einem über?“, meint Felicia Schilcher aus Herzogenburg.

Spitzenkandidat Landbauer selbst schließt das aber aus. Man werde Mikl-Leitner nicht zur Landeshauptfrau wählen, betonte er Sonntagabend neuerlich. Alles Weitere ließ er offen. „Ich glaube, dass zuerst einmal abzuwarten ist, wie sich die ÖVP entscheidet und im Übrigen auch die SPÖ, wer denn dann in Zukunft überhaupt meine Ansprechpartner sein werden“, so Landbauer.