Nach der Wahl ist vor dem Aufräumen. In ganz Niederösterreich hängen bzw. stehen noch die Plakate, die von der Landtagswahl am Sonntag zeugen. Sie sollten die Wählerinnen und Wähler überzeugen, für die jeweilige Partei zu stimmen. Aber was passiert mit den Plakaten, wenn die Menschen ihr Hakerl gemacht haben?
Sendungshinweis
„NÖ heute“, 2.2.2023
Aus alten Transparenten werden Taschen
Die ÖVP hat eine Entsorgungsfirma damit beauftragt, gesammeltes Material wie Plakate oder Transparente zu recyclen. Dafür wurde unter anderem auf Polypropylen gesetzt – ein Kunststoff, der sich besonders gut wiederverwerten lässt. „Mit den Werbebannern haben wir grundsätzlich die Möglichkeit, Taschen fertigen zu lassen, die dann wieder dem Auftraggeber zur Verfügung gestellt werden“, erklärt Peter Fischer, Geschäftsführer von „Fischer Entsorgung“. Wichtig sei dabei jedoch, dass das gelieferte Material nicht beschädigt und vor allem sauber ist, so Fischer.
Die Grünen setzen wiederum auf eine speziell beschichtete Pappe, die im Altpapier entsorgt werden kann. Befestigt wird die Wahlwerbung mit Draht, da sich dieser wiederverwenden lässt. Die Metallsteher sind im Vergleich zu Holz wetterbeständig und selbst der Leim besteht aus Maisstärke. Besonders wichtig sei die genaue Planung, diese dürfe – wenn es um Nachhaltigkeit geht – nicht zu kurz kommen, so der Klubsprecher der Grünen in Bruck an der Leitha, Roman Kral. Er ist der Koordinator der Plakate bei den Grünen.
Wahlplakaten kann man nicht ausweichen
Und wie sieht es bei den anderen Parteien aus? Bei der SPÖ setze man ebenfalls auf Recycling, heißt es. Bei den Freiheitlichen wird die Wahlwerbung von regionalen Funktionären eingesammelt und entsorgt. Bei NEOS ist man um „fachgerechte Entsorgung“ bemüht.
Entsorgung der Wahlplakate
Fünf Tage nach der Wahl sind noch immer zahlreiche Wahlkampfplakate der Parteien zu sehen. Die Werbemittel müssen fristgerecht wieder abmontiert werden. Tonnenweise Material kommt so in ganz Niederösterreich zusammen.
Generell mögen Wahlplakate in Zeiten von Social Media altmodisch wirken, aber sie haben nach wie vor eine wichtige Funktion: „Man kann ihnen nicht ausweichen. Sie können TV abschalten, Onlinewerbung blocken und Social Media verweigern, aber es ist unmöglich, keine Wahlplakate zu sehen. Irgendwann müssen wir alle das Haus verlassen und werden mit Wahlplakaten konfrontiert“, sagt Jörg Matthes, Kommunikationswissenschaftler am Institut für Publizistik in Wien.
Die klassische Wahlkampfwerbung wird uns also wohl auch im nächsten Wahlkampf begleiten, man kann sie aber – im Sinne unserer Umwelt – auch nachhaltig gestalten.