Rathaus Zwentendorf
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„Kulturerbe“

Nachkriegsbau sorgt für Ortsbelebung

Auch wenn die Gemeinde Zwentendorf an der Donau unweigerlich immer mit dem nie in Betrieb gegangenen Atomkraftwerk assoziiert wird, architektonisch gibt es mehr zu sehen. Etwa das Rathaus, das nun Mittelpunkt einer Sanierung und Erweiterung wurde.

Das Rathaus ist ein Nachkriegsbau aus 1951, dem süddeutschen Renaissancesteil nachempfunden. Auch die Mittelschule, eine spezielle Ganztagesschule, das Musikheim und das örtliche Museum erhielten einen neuen Trakt beziehungsweise einen Neubau. Mehr Platz und Helligkeit wurden so geschaffen. Grund für das Projekt war schlicht Platzmangel. Im Museum kann nun auch das Depot aufgearbeitet und ein entsprechend großer Ausstellungsraum eingerichtet werden.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 22.2.2023

Zentrales Element der Neugestaltung war die Öffnung des Innenhofs zur barocken Kirche hin, sodass ein kleiner Marktplatz entstanden ist. Eine Art Treffpunkt im Ortsleben, der auch Raum für Veranstaltungen bietet, und einen einladenden und barrierefreien Zugang in alle Gebäude. Auch im Inneren war die Intention von Architektin Catharina Maul, dass die Räume in den Gebäuden von dieser Öffnung und Beziehung nach außen profitieren, wie der neue Trauungssaal im Rathaus mit lichtdurchfluteter Weite und Luftigkeit. Er ist optisch zur Donau auf der einen Seite und zur Kirche auf der anderen Seite hin geöffnet.

Das sanierte Rathaus in Zwentendorf

In der Gemeinde Zwentendorf wurde das Rathaus saniert. Dadurch ist auch ein kleiner Marktplatz geschaffen worden.

Bürgerservice nun barrierefrei

Bei vielen Räumen wurde auf diese Blickachsen Bezug genommen. Dass Barrierefreiheit konsequent umgesetzt wurde, war der Gemeinde in allen Bereichen wichtig, vor allem auch im neu gestalteten Bürgerservice im Erdgeschoss als erster Anlaufstelle. Zwentendorfs Bürgermeisterin Marion Török verweist darauf, dass bei der Sanierung auch Wert auf die Bewahrung des alten Bestandes gelegt wurde. Der originale Sitzungssaal im Rathaus von 1951 mit den Wappen und altem Handwerk aller Katastralgemeinden auf den Sesseln wurde genauso erhalten, wie das Stiegenhaus mit der originalen Holztreppe oder der alte Bürgermeisterschreibtisch. Diese Kombination von alten und neuen Elementen soll den Charakter und die Geschichte des Rathauses bewahren. Ein spezielles Kulturerbe in Zwentendorf, das durch den Umbau für die Weiterentwicklung des Ortsbildes und die Belebung des Ortszentrums steht.

Interessierte können das adaptierte Rathaus von Zwentendorf bei einer Bauvisite des niederösterreichischen Architekturnetzwerks ORTE besichtigen, am 17. März von 16.00 bis 17.30 Uhr. Eine Anmeldung bei ORTE ist erforderlich.