"Heiserkeit kann viele und unterschiedliche Gründe haben, warum die Stimme versagt. Manche Ursachen sind banal, manchmal kann leider auch eine ernsthafte Erkrankung dahinter stehen. Die wichtigsten Ursachen von Heiserkeit sind: Stimmüberlastung oder Stimmfehlbelastung. Wer an einem Abend lang an der Apres-Skibar lauthals mitgrölt, oder ein Konzert lang mitsingt, hat leicht am nächsten Tag eine heisere Stimme. Auch Menschen, die im Beruf viel reden, wie Lehrer oder Schauspieler, die aber zu falscher Stimmtechnik neigen, können immer wieder mit Heiserkeit zu kämpfen haben. Oft ist die Ursache von Heiserkeit einer Erkältung aufgrund einer viralen Infektion.
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„Radio NÖ am Vormittag“, 1.3.2023
Dies kann sich auch zu einer Rachen-, oder Kehlkopfentzündung verstärken. Dies kann dann bis zur vollkommenen Stimmlosigkeit führen. Manchmal kommt dann noch starker Hustenreiz, Räusperzwang, oder Halsschmerzen und Fieber dazu. Auch Rauchen, oder ein Arbeitsplatz mit viel Staubbelastung kann zu Kehlkopfentzündung führen. Krankhafte Veränderungen der Stimmbänder oder Stimmlippen sind aber ebenso eine Ursache, wie Schilddrüsenerkrankungen oder Reflux der Speiseröhre", sagt Zinsler.

"Oft sind es aber nur Allergien, oder einfach nur psychischer Stress, z.B. durch Prüfungsangst. Interessant ist, dass auch Medikamente Heiserkeit verursachen können: Cortison-Sprays, wie sie etwa von Asthma-Patienten oft verwendet werden, können als Nebenwirkungen Heiserkeit sowie Pilzbefall der Mundschleimhaut (Mund-Soor) hervorrufen. Auch andere Medikamente wie Mittel gegen Depressionen (Antidepressiva), Blutdruckmedikamente wie ACE-Hemmer, oder die Anti-Babypille können Heiserkeit hervorrufen.
Je nach Auslöser sollte man daher der Ursache der Heiserkeit auf den Grund gehen. Als Ersttherapie bei Stimmbandproblemen empfiehlt es sich jedenfalls Eibisch auszuprobieren, denn die im Eibisch enthaltenen Schleimstoffe wirken beruhigend in Mund und Hals bei Hustenreiz und Heiserkeit", so der Apotheker.
Eibisch als Saft, Sirup, Teig oder Tee
"Die wirksamen Inhaltsstoffe, die Schleimstoffe des Eibischs, befinden sich in den Blättern und Wurzeln, wobei letztere deutlich mehr davon enthalten. Diese Schleimstoffe bilden dann eine Art Schutzschicht im Mund, Rachen, Hals und Magen und beruhigen überall dort die angegriffene Schleimhaut. Eibisch kann ich in Form von Tee, als Hustenpastillen oder auch als der bekannte und althergebrachte Eibischteig angewandt werden. Echter Eibisch ist die Basis für Eibischteig, einer Mischung aus Eischnee, Zucker und Eibischwurzelextrakt.
Ebischteig ist auch gleichsam die Urform von den heute beliebten Marshmallows. Jedoch viel geschmackvoller – und natürlich gesünder! Selbstverständlich kann man auch einen Eibisch-Hustensaft oder -Sirup einnehmen. Da dieser recht dickflüssig ist, verbleibt er länger vor Ort und beruhigt oft noch intensiver bei Husten, als ein Tee. Bei der Zubereitung von Eibischtee, also von Eibischblättern oder einer Mischung von Blättern und Wurzeln wird ein Teelöffel Tee mit 100 ml siedendem Wasser übergossen; man lässt das zehn Minuten lang ziehen und seiht dann ab.
Einen reinen Eibischwurzeltee sollte man auf ‚kaltem Weg‘ herstellen um die Schleimstoffe möglichst schonend herauszulösen: Man setzt die geschnittene Wurzel mit dem kalten Wasser an, lässt ein bis zwei Stunden unter gelegentlichem Umrühren stehen. Erst dann erhitzt man kurz zum Sieden und kühlt schließlich gleich wieder ab und seiht den Tee ab bevor man ihn trinkt."
Heiserkeit: Gurgeln, Schonung und Inhalation
„Bei Heiserkeit aufgrund einer Überbeanspruchung der Stimme sollte man den Stimmapparat in erster Linie schonen und wenig, bzw. halblaut sprechen. Sorgen Sie bei Heiserkeit für eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit im Raum. Feuchtigkeit beruhigt den Hals und die Stimmbänder. Dies kann ich durch gezielte Inhalationen unterstützen. Geben Sie Salz oder Heilkräuter in heißes Wasser. Eibischtee befeuchtet ebenso wie Käsepappelblättertee oder Spitzwegerichtee. Inhalieren Sie zum Beispiel die Dämpfe eines heißen Tees, bevor Sie ihn trinken. Auch kann man den Tee mehrmals täglich gurgeln. Auch dies beruhigt den Hals und befeuchtet. Erwachsene und ältere Kinder, die an Heiserkeit und Halsschmerzen leiden, kann man zu Lutschpastillen raten, die befeuchtend für die Stimmbänder wirken. Diese können ebenso Eibisch, Salbei oder ev. Isländisch Moos enthalten. Salbei wirkt hier noch zusätzlich auch keimtötend gegen Viren und Bakterien.“
Auch homöopathische Tipps hat Zinsler parat: „Viele Patienten versuchen es bei Heiserkeit mit homöopathischen Mitteln (z.B. Globuli). Dazu zählen etwa Ferrum phosphoricum C30 (Kehlkopfentzündung und trockene Heiserkeit), Carbo vegetabilis C30 (Heiserkeit am Abend), Causticum D12 für den Vielredner und Spongia D6 bei Heiserkeit durch Überanstrengung der Stimmbänder oder durch einen grippalen Infekt.“