„Nahaufnahme“

Ein "Freistilkünstler“ und Frauenschwarm

Kabarettist und Sänger Viktor Gernot gibt in der „Nahaufnahme“ auf Radio NÖ Einblicke in sein Leben abseits der Bühne. Im persönlichen Interview spricht er über seine Kindheit in Wöllersdorf, seine überwundene Lebenskrise und sein Image als Frauenschwarm.

Seit einigen Jahren ist Viktor Gernot wieder im südlichen Niederösterreich zuhause, wo er in Wöllersdorf (Bezirk Wiener Neustadt) mit drei Brüdern aufgewachsen ist. „Ich hatte vergessen, wie schön es ist, wenn es ein bisschen ruhiger ist“, schwärmt er vom Leben am Land.

Ausschlaggebend für die Übersiedlung war mitunter auch seine persönliche Lebenskrise, die ihn vor mittlerweile zehn Jahren in ein Burnout mit Panikattacken geführt hat. „Ich habe geglaubt, ich werde bis zu meinem letzten Tag mit breiten Schultern und gespitzten Hörnern durchs Leben gehen und da Leben hat mir zwischendurch einmal gesagt: Nein!“

Gelernt, nein zu sagen

Nein sagen zu können, habe er selbst in der Folge lernen müssen, erzählt Viktor Gernot. Heute nimmt er die Signale des Körpers achtsamer wahr, um gleich wieder im Wald spazieren zu gehen. „Ich versuche den Zustand von damals möglichst zu vermeiden. Denn das kann gar nichts, wie man so schön sagt.“

Nahaufnahme Viktor Gernot
ORF
Viktor Gernot erzählt im Gespräch mit Alice Herzog u.a. über seine überwundene Lebenskrise und sein Image als Frauenschwarm

In der „Nahaufnahme“ auf Radio Niederösterreich erzählt Viktor Gernot auch von seiner glücklichen Kindheit und dem Willen, andere Menschen zu unterhalten, der sich schon im Kindergarten und in der Schulzeit gezeigt hat. „Die Nonne hat mich im Kindergarten von der Bühne gezerrt, weil ich Sachen gemacht habe, die so nicht ausgemacht waren, aber in der Schule konnten zum Glück Lehrer und Schüler über meine Scherze gleichermaßen lachen.“

Kurze Jugend

Über seine kurze Karriere als Jugendlicher meint er: „Mir war irgendwie nie fad. Im Schwimmsport hatte ich eine gute Schule fürs Leben, wenn es um Struktur und Disziplin geht.“ Privat ist Viktor Gernot seit einigen Jahren an der Seite von Julia Gindl glücklich, ein Leben mit Kind und Kegel, war nie Teil seiner Lebensplanung, erzählt der heute 58-jährige Künstler. „Es war nicht mein erklärtes Lebensziel, Vater zu sein.“

Sendungshinweis

„Nahaufnahme“, 12.3.2023

Dass er bis heute als Frauenschwarm wahrgenommen werde, störe ihn überhaupt nicht, so Gernot: „Das nehme ich dankbar wahr, das schmeichelt und hebt das Selbstvertrauen.“ Mit dem Älterwerden habe er auch wenig Problem, sagt er denn: „In meinem Beruf erhöht sich die Glaubwürdigkeit, weil das Gesicht eine Geschichte erzählt. Ich bin nicht perfekt. Auch nicht auf der Bühne.“