Wer den ganzen Tag von Schokolade umgeben ist, hat wohl einen der absoluten Traumberufe des Landes. Heike Bitterhof ist eine dieser glücklichen Personen. Sie ist bei der Firma Niemetz für die Workshops zuständig – und dort sind die Spezialisten in Sachen Schokoladen-Produktion zu Hause. Der Workshop gibt Einblick in die aufwändige Arbeit und man hat danach ein schönes Mitbringsel für zu Hause. Zwischendurch kosten und naschen ist ausdrücklich erlaubt.

Schlagobers, Nougat und ein bisschen Geduld
Rudi Roubinek selbst hat gar nicht so einen süßen Zahn, sagt er, aber beim Ganache-Rühren bekommt sogar er Lust auf eine Kostprobe. Ganache nennt man die Füllung für die Pralinen. Sie wird zuerst hergestellt. „Ganache kommt aus dem Französischen, aber eigentlich geht das Wort auf ein Missverständnis zurück“, so Heike Bitterhof, die Koordinatorin der Workshops. "Ein Konditorlehrling hat einst in Frankreich aus Versehen Milch verwendet und sein Chef hat ihn „Ganache“ geschimpft – also „Esel". Tja, das mit der Milch war gar nicht so verkehrt und so ist die heutige Ganache entstanden“, so Bitterhof, die in diesem Traumjob den ganzen Tag von Schokolade umgeben ist.

Hohlkörper sind etwas für Fortgeschrittene
Die Ganache wird aus Nougat und warmem Schlagobers angerührt, eine zweite Füllung entsteht aus weißen Schokolade-Drops mit Schlagobers. Ist alles gut verrührt, kommt es in den Kühlschrank. Nach einer kurzen Pause wird die Masse in die kleinen Hohlkörper gefüllt. „Die Hohlkörper kann man auch selber machen, das machen wir dann allerdings erst im Fortgeschrittenen-Kurs. Man kann diese Hohlkörper auch kaufen“, so Bitterhof.
Sendungshinweis
„NÖ heute“, 23.03.2023
Wer möchte, kann die Pralinen auch noch mit weiteren Zutaten befüllen – mit Mandeln, Kokoschips oder Florentinern beispielsweise – und dann einen Schokodeckel aufsetzen. Nachdem der Deckel gekühlt und fest geworden ist, werden die Pralinen noch einmal in warme Schokolade getunkt und nach Belieben verziert. „Das ist eine sehr entspannende Arbeit, aber doch auch sehr aufwändig“, sagt Rudi, der inzwischen überall Schokolade kleben hat. „Ja“, antwortet Heike Bitterhof, „Schokolade herzustellen ist mit sehr viel Aufwand verbunden. Aber es macht auch Spaß.“

Beim Verzieren darf man kreativ werden
Während die Pralinen im Kühlschrank noch ein wenig rasten, stellt Rudi noch zwei Tafeln Schokolade her. Dazu wird flüssige Schokolade auf eine Platte gegossen, ordentlich durchgerüttelt, um die Bläschen loszuwerden und anschließend verziert. Rudi entscheidet sich für Haselnusskrokant, Kokoschips und Kürbiskerne. Es gibt aber noch allerhand andere Alternativen: Orangenpulver, Sirup in verschiedenen Geschmacksrichtungen, gehackte Pistazien, Blüten, getrocknete Cranberrys oder – besonders bei den Kinder-Workshops beliebt – Mini-Marshmallows, Gummibärchen und bunte Streusel.
Wenn beides abgekühlt ist, werden die Produkte schön verpackt und dürfen mit nach Hause genommen werden. Zum Verschenken zum Beispiel. Aber in vielen Fällen kommen die Pralinen und die Tafeln zu Hause vermutlich gar nicht an, weil sie schon am Heimweg vernascht werden. Die Workshops dauern etwa zwei Stunden und sind eigentlich für jeden geeignet. Und fast das Beste: Am Ende räumt jemand anderes die ganze Schoko-Sauerei zusammen.