Quiche
pixabay/Amina Boughaba
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„Köstlich Kulinarisch“

Quiche mit dem ersten Frühlingsgemüse

Das erste heimische Frühlingsgemüse liegt in den Regalen: Zwiebeln. In fast allen Kulturen wurde die Heilkraft dieser Pflanzen erkannt und die moderne Wissenschaft bestätigt die uralte Weisheit, dass Zwiebeln ein besonders gesundes Gemüse sind. Radio-NÖ-Köchin Andrea Karrer verwendet Jungzwiebeln für ihre Frühlingsquiche.

Es hat sich herumgesprochen, dass es einfach gesünder ist, mehr Gemüse als Fleisch zu essen. Man könnte grob drei Varianten der vegetarischen Kost unterscheiden: Die Veganer, die auf alle von Tieren stammenden Produkte, also neben Fleisch und Fisch auch auf Milch, Eier, Honig verzichten. Lakto-Vegetarier streichen neben Fleisch und Fisch auch Eier von ihrem Speiseplan, essen aber Milch und Milchprodukte.

Und die dritte Gruppe sind die Ovo-Lakto-Vegetarier, die zwar keine Tiere, aber Eier und Milchprodukte essen und unter diesem Kriterium habe ich diesmal meine Rezepte zusammengestellt, mit dem Leitsatz: so frisch, so einfach, so natürlich wie möglich. Ich setze auf eine Küche mit frischen Produkten der Saison, auch auf Milchprodukte, Eier, Hülsenfrüchte, Nüsse und Honig. Und alles bereiten wir schonend zu, um Geschmack unverfälscht zu erhalten.

Ernährungswissenschafter meinen, das kohlenhydratreiches Essen Serotonin produziert, also jenen Stoff, der die gute Laune auslöst. Vegetarier haben also Chancen happy forever – für immer glücklich – durchs Leben zu schweben. Ich bin aber überzeugt, dass die Seele nicht nur durch Serotonin gut genährt wird. Unser Gemüse steht einfach auch für herrliche Landschaft, freundliche Menschen, die sie angebaut und geerntet haben und das nehmen wir unbewusst auf, wenn wir zum Beispiel ein Kräuter duftendes gratiniertes Gemüse essen.

Die Zwiebeln der Götter

Rund 3500 Arten hat die Familie der Liliengewächse, Tulpen und Hyazinthen zählen auch dazu, ebenso wie Spargel und die verschiedenen Lauch- und Zwiebelsorten. Zwiebeln waren ein Gericht der Götterwelt, so wertvoll, dass sie auch als Zahlungsmittel für die Sklaven beim Pyramidenbau dienten. Die Römer brachten die Lauchgewächse nach Spanien und Gallien. Karl dem Großen verdanken wir schließlich in Mitteleuropa die Bekanntschaft mit dem würzigen Gewächs.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 18.3.2023

Sie enthalten wertvolle bioaktive Stoffe, einen hohen Gehalt an Vitamin C sowie Selen, Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium und Zink stecken auch in diesen deftigen Lilien. Eng verwandt mit dem Lauch sind die Jungzwiebeln. Sie sind spezielle Sorten, können aber auch junge, unreif geerntete Zwiebeln sein. Sie erfreuen sich großer Beliebtheit, wohl auch ein Grund, warum man sie das ganze Jahr über bekommt.

Knollen und Blätter zum Würzen

Die sogenannten Frühlingszwiebeln sind ebenfalls zu allen Jahreszeiten zu haben. Unter diesem etwas irreführenden Namen werden alle jungen und mit Grün geernteten Zwiebeln gehandelt. Da sie geschmacklich dem Porree sehr ähnlich sind, werden sie auch zutreffend Lauchzwiebeln genannt. Ihren typischen, aromatischen Geschmack verdanken sie verschiedenen ätherischen Ölen und Aromastoffen. Ihre zarten Knollen und die reschen, röhrenförmigen Blätter, schneide ich gerne wie Schnittlauch und würze damit Gemüsegerichte, Kräutertopfen und Salate.

Frühlingsquiche

Zutaten für 4 Portionen:

  • 2 Bund Frühlingszwiebeln (ca. 12 Zwiebeln)
  • Salz
  • 200 g Sauerrahm
  • 3 Eier (Kl. M)
  • ½ TL Chiliflocken
  • 60 g Parmesan, fein gerieben
  • 275 g Blätterteig (aus dem Kühlregal)
  • 80 g schwarze Oliven, entkernt
  • 10 Kirschparadeiser
  • 2 Stiele glatte Petersilie
  • ½ TL Schale von einer Zitrone (unbehandelt), abgerieben

Zubereitung: Frühlingszwiebeln putzen und das Dunkelgrüne bis auf Quicheform-Größe abschneiden. Frühlingszwiebeln in kochendem Salzwasser 30 Sekunden blanchieren, sofort eiskalt abschrecken und auf einem Küchentuch trocken tupfen. Sauerrahm mit Eiern, Chili und Käse verquirlen.

Eine Quiche-Form (22x22 cm) mit Blätterteig auslegen, überstehende Teigränder abschneiden (siehe Tipp). Rahm-Ei-Mischung auf den Teig gießen. Frühlingszwiebeln darauf verteilen. Im vorgeheizten Rohr bei 220 °C (Umluft 200 °C) auf der untersten Schiene 30-35 Minuten backen.

Oliven abtropfen lassen und grob schneiden. Tomaten vierteln. Petersilienblätter von den Stielen zupfen und fein schneiden. Paradeiser, Oliven, Petersilie und Zitronenschale vermengen. Quiche aus dem Rohr nehmen, 10 Minuten rasten lassen und aus der Form lösen. Mit dem Oliven-Paradeiser-Topping garnieren. Quiche warm oder kalt servieren.

Tipp: Aus dem restlichen Blätterteig Käsestangen backen.