„Aufgespürt“

Ein Raum zum Wüten und Zerstören

Eine Lagerhalle mit alten Möbeln, altem Geschirr und alten Autos – und all das ist nur dazu da, um zerstört zu werden. Das klingt zwar komisch, aber im „Smash Room“ ist das ausdrücklich erlaubt. Rudi Roubinek hat sich für „Aufgespürt“ ausgetobt.

„Kennen Sie das? Sie stehen in der Früh auf, machen sich einen Kaffee, schauen die Nachrichten an und dann kriegen sie schon einen richtigen Zorn. Aber so richtig“, sagt Rudi Roubinek, steht auf, greift zur Axt und drischt volle Wucht auf einen alten Kleiderschrank ein, schmeißt blumiges Geschirr zu Boden, sodass es in tausend Scherben zerbricht und haut dann mit seiner Axt auch noch auf eine alte Kommode, bis sich die Holzstücke lösen und zu Boden splittern.

Eine Axt, ein Beil, eine Schutzbrille und viel Energie

Es sieht so aus, als hätte Rudi Roubinek keinen guten Start in den Tag gehabt. Aber heute ist das ausnahmsweise nicht nur kein Problem, sondern sogar ausdrücklich erlaubt. Rudi Roubinek entdeckt und zerlegt den sogenannten „Smash Room“ in Sollenau (Bezirk Wiener Neustadt-Land). Auf Deutsch würde man dazu wohl „Zerstörungs-Raum“ sagen.

Im Prinzip ist es eine alte Lagerhalle mit ausrangierten und nicht mehr gebrauchten Möbeln. An der Wand hängen ein Hammer, eine Axt, ein Beil – lauter Gegenstände, mit denen man so richtig „draufhauen“ kann. Zuvor wird man noch mit Schutzbrille und Handschuhen ausgestattet.

Denise Peneder und Rudi Roubinek im Interview im „Smash Room“ in Sollenau
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Denise Peneder und Rudi Roubinek vor einem komplett zerstörten Auto. Hier darf man das – ganz ohne Konsequenzen

Ein erstes Date oder ein Polterer

„Stress-Abbau, Wut-Management oder einfach einmal ohne Konsequenzen Dampf ablassen. Aus diesen Gründen kommen die Leute in den ‚Smash Room‘“, sagt Denise Peneder vom Wild Base Actionpark in Sollenau: „Bei uns kann man ein Wohnzimmer, ein Auto oder eine Palette Geschirr zerstören, allein oder zu zweit – man kann einfach drauf loshauen. Wir hatten auch schon ein erstes Date herinnen, Freundesgruppen oder Poltergruppen. Man kann einfach schauen, wie weit man gehen kann – schaffen wir es, das Auto zu zerlegen, die Tür oder das Lenkrad herauszuarbeiten? Man kann sich hier einfach austesten.“

Sendungshinweis:

„NÖ heute“, 30.03.2023

Rudi Roubinek hadert noch ein wenig mit den zerstörten Gegenständen: „Jetzt könnten die Leute ja sagen, die sind ja völlig wahnsinnig, die machen da Autos und Möbel kaputt. Wo kommen denn die Sachen her?“ Denise Peneder beruhigt ihn: „Die Autos sind schon kaputt, die haben wir vom Schrotthändler und die Möbel sind von Entrümplern.“

Rudi Roubinek beim Action Painting
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Rudi Roubinek ist inzwischen wieder bester Laune und beruhigt sich beim kreativen Malen

Ruhiges Angebot für kreative Köpfe

Im Wild Base Actionpark gibt es aber noch mehr und durchaus auch ein ruhigeres Angebot. Etwa das „Action Painting“. Da findet man weiße Leinwände oder einfach die Mauern und darf sich mit bunter Farbe austoben, so Denise Peneder: „Beim Action Painting kann man machen, was man will. Man kann schön malen, zeichnen oder einfach die Farbe gegen die Wand klatschen.“ Diese spezielle Art des kreativen Austobens ist für Jung und Alt geeignet. Nach der Fertigstellung bleibt das Bild noch ein paar Tage zum Trocknen in Sollenau und danach kann man es abholen. Oder doch mit der Axt draufhauen, wenn der Stress noch nicht ganz verflogen ist.