Haferflocken sind ein Zink-Lieferant
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Gesundheit

Nährstoffe gegen erhöhten Blutzucker

Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung, die sehr vielschichtig ist und auch die verschiedenste Ursachen haben kann. Welche Rolle Zink, Chrom und andere Nährstoffe für Diabetiker spielen, verrät Apotheker Gilbert Zinsler.

„Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung die vielschichtig ist und verschiedenste Ursachen haben kann. Dem Spurenelement Zink kommt bei erhöhten Blutzuckerwerten eine zentrale Rolle zu, da es für die Synthese, die Speicherung und die Sekretion von Insulin essenziell ist. Sehr wichtig ist aber auch zu wissen, dass es sowohl bei Typ-1- als auch Typ-2-Diabetes zu einer verstärkten Ausscheidung von Zink über die die Niere, also den Harn kommt.

In Abhängigkeit der Krankheitsdauer und der nachlassenden Nierenfunktion steigen die Zinkverluste zunehmend an. Dadurch kommt es zu einem Zinkmangel. Zink ist aber nicht nur von Bedeutung für die Speicherung und den Transport von Insulin in der Bauchspeicheldrüse, sondern an der Aktivität von rund 300 anderen Enzymen beteiligt. Bei Diabetikern zählt Zink zu den kritischen Mikronährstoffen“, sagt der Apotheker.

Zink kann Nervenreizleitung verbessern

„Zinkmangel führt unter anderem zu einer verminderten Infektionsabwehr. Bei Diabetes schützt Zink vor allem die Gefäße durch seine antioxidative Wirkung und verhindert so Gefäßerkrankungen, wie den diabetischen Fuß. Die Gabe von Zink konnte bei einem diabetischen Fuß die Ulcus-Größe signifikant reduzieren konnte. Zink kann auch neurophysiologische Verbesserungen bei der diabetischen Neuropathie bewirken. Es konnten Verbesserungen bei der Nervenreizleitung und bei der Sensorik nachgewiesen werden.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 26.4.2023

Von entscheidender Bedeutung ist das Spurenelement Chrom für Diabetiker. Chrom ist im menschlichen Organismus unter anderem am Insulinstoffwechsel beteiligt. Chrom kann die zelluläre Insulinwirkung durch die Weiterleitung des Insulinsignals ins Zellinnere verbessern. Hierdurch sind alle insulinabhängigen Stoffwechselprozesse auf Chrom angewiesen. So wird ein positiver Effekt auf die Verwertung des Blutzuckers im Körper erzielt.

Gehirn
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Die Nervenreizleitung kann durch Zink verbessert werden

Ein Chrom-Mangel fördert eine Insulinresistenz, und eine ausreichende Versorgung mit dem Spurenelement ist für Diabetiker somit wichtig, da er zu Hyperglykämie, also zu zu hohen Blutzuckerwerten und Hyperlipoproteinämie, also einer Störung des Fettstoffwechsels, bei der die Blutfette erhöht sind, führen kann. Durch Chrommangel kommt es daher zu schwankenden Blutzuckerwerten und längerfristig zu erhöhtem Blutzuckerspiegel."

Zinkorotat, Zinkglukonat oder Zinkaspartat

„Spurenelemente sollten stets in Form gut bioverfügbarer organischer Salze eingenommen werden, die der Körper gut aufnehmen kann. Für Zink empfiehlt sich hier Zinkorotat, Zinkglukonat oder -aspartat. Chrom kann besser biologisch verwertet werden, wenn es an Picolinsäure (als Chrompicolinat) gebunden ist. Stets ist auf eine hohe, ausgewogene Dosierung zu achten, Bei Zinkzufuhr sollte in einer Dosis mindestens 10 -30 mg verfügbares Zink enthalten sein, bei Chrom mind.

60 mcg, bis zu hochdosiert 200mcg pro Tablette, oder Kapsel. Es gibt diese Stoffe in Kombinationen, hier sind die verschiedenen Substanzen meist niedriger dosiert und als Einzelpräparate mit höherer Dosierung.“

Magnesium, Kalium und Vitamine

„Neben Chrom und Zink ist Magnesium und Kalium, sowie die antioxidativen Vitamine E und C und vor allem die B-Vitamine für Diabetiker essentiell. B-Vitamine können diabetische Nervenschäden verhindern. Darüber hinaus kommt die vitaminähnliche Verbindung alpha-Liponsäure zum Einsatz. Unter anderem soll sie die Nutzung von Glucose für die Energiegewinnung positiv beeinflussen und die Insulinempfindlichkeit verbessern. Alpha-Liponsäure soll auch bei Neuropathien helfen, speziell wenn diese durch einen Diabetes hervorgerufen werden.“